Das Ergebnis lässt keine Fragen offen: Die Sirnacher Stimmbürger sind nicht bereit, neben den im Jahr 2015 gesprochenen 3,38 Millionen Franken weitere 1,17 Millionen in die Ortsumfahrung zu pumpen. An der Urnenabstimmung sagten am Sonntag nur 469 Personen Ja zu diesem Zusatzkredit, während 760 Nein-Stimmen eingegangen sind. Die Stimmbeteiligung lag bei lediglich 25,4 Prozent.
Somit kann eine Lichtsignalanlage mit Bus-Bevorzugung an der Winterthurerstrasse nicht gebaut werden und es entfallen diverse gestalterische Massnahmen. Zudem bleibt der Kreisel mitten im Dorf – er war mit 625'000 Franken der Haupt-Kostentreiber des Zusatzkredits – unverändert. Geprüft wird nun, ob es Möglichkeiten gibt, den Kreisel durch einen so genannten T-Knoten zu ersetzen. Die Arbeiten an der Spange Hofen, die im vergangenen Dezember gestartet sind und bis im Juni des kommenden Jahres dauern sollen, sind von diesem «Nein» nicht tangiert und werden wie geplant fortgesetzt – ohne die beschriebenen Zusatzpunkte.
Das «Nein» hatte sich abgezeichnet. An einer gut besuchten Informations-Veranstaltung im Oktober war dem Gemeinderat und den Planern einiges an Kritik entgegengebrandet. Es ging um Rampen, die Brücke bei der Portas, Bäume und vieles mehr. Kaum in der Kritik stand hingegen der Kreisel. Bei jener Veranstaltung hatte der Gemeinderat gewisse Planungsfehler eingeräumt.
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Kritik an der Infoveranstaltung (24.10.)
Zwar befindet sich die Sirnacher Umfahrungsstrasse Spange Hofen seit Dezember 2018 bereits im Bau. Wie sie am Schluss aussehen wird, steht aber noch nicht fest. Denn am 10. November wird an der Urne über einen Zusatzkredites in der Höhe von 1,17 Millionen Franken abgestimmt. Wird dieser abgelehnt, müsste auf eine Lichtsignalanlage mit Bus-Bevorzugung bei der Winterhurerstrasse in Richtung Eschlikon verzichtet werden. Und zusätzliche, gestalterische Elemente zur Aufwertung des Strassenraumes an besagter Strasse könnten ebenso wenig errichtet werden. Gemeindepräsident Kurt Baumann betonte an einem Infoanlass am Mittwochabend, dass der Gemeinderat zwar keinen Zusatzkredit gewollt habe, es aber jetzt in die richtige Bahnen laufe. Eine mögliche Salami-Taktik stellte er in Abrede. Dafür wurden gewisse Planungsfehler eingeräumt.
Die Informationsveranstaltung zur «Spange Hofen plus» zog so viel Publikum an, dass der Saal im Mehrzweckgebäude Kett schnell bis über den letzten Platz hinaus gefüllt war. Dieses Thema beschäftigt den hiesigen Souverän. Kein Wunder, ist die Umfahrungsstrasse doch schon seit vier Jahrzehnten ein Thema im Dorf. Zwar enervierte sich der eine oder andere an gewissen Themenpunkten. Da aber die meisten Fragen konkret beantwortet werden konnten, vermochte man den Ball flach zu halten.
Diverse Kritikpunkte
Es sind die drei einzelnen Strassenprojekte «Spange Hofen», «Winterthurerstrasse» und «Oberhofenstrasse», die das Dorf bewegen. In solchen umfassenden baulichen Massnahmen muss stets die Verkehrssicherheit aller im Vordergrund stehen. Aber nicht jeder ist mit der momentanen Planung einverstanden. Strassenraumbepflanzung, niedrige Schwellen, fehlende Fussgängerstreifen, Lärmemissionen, Tempoanpassungen, Auswirkungen auf die Anwohner an gewissen Streckenabschnitten und vieles mehr. Allen kann es der Gemeinderat nicht recht machen. Ob mehr als die Hälfte der Stimmbürger von den Massnahmen überzeugt sind, wird sich am 10. November weisen, wenn an der Urne über den Zusatzkredit von 1,17 Millionen Franken abgestimmt wird.
Wie auch immer: Bereits Ende Juni 2020 soll die Spange Hofen, welche von der Autobahn kommend direkt Richtung Eschlikon führt, fertiggestellt sein. Bis im Spätherbst 2021 ist dann die Neugestaltung der Winterthurer- und Oberhofenstrasse an der Reihe.

