Für Kinder ist der Schulweg ein besonderes Erlebnis. Sie spielen und toben herum, wobei die Gefahren entlang der Strasse schnell vergessen sind. Pro Jahr gibt es im Schweizer Strassenverkehr 950 Unfälle mit Kindern – zu Fuss, mit dem Velo oder dem Trottinett. 40 Prozent dieser Unfälle passieren auf dem Schulweg.

Fahrzeuglenkende müssen doppelt aufpassen, wenn Kinder unterwegs sind, denn diese verhalten sich oft überraschend und bringen sich so in Gefahr. Zum einen haben Kinder aufgrund ihrer Körpergrösse ein eingeschränktes Blickfeld und können über Hindernisse nicht hinwegblicken. Zum anderen ist ihr Gefahrenbewusstsein noch wenig entwickelt. Gerade für Kinder unter zehn Jahren ist es eine grosse Herausforderung, zu beurteilen, wie schnell ein Auto auf der Strasse unterwegs ist. Verkehrsteilnehmende sollen daher ihr Fahrzeug vor einem Fussgängerstreifen immer komplett anhalten, damit Kinder die Strasse überqueren können. «Es gilt die Devise: Rad steht, Kind geht», schreibt die Kantonspolizei St. Gallen in einer Mitteilung.

Sich der Vorbildfunktion bewusst sein

Die Mitarbeitenden der Verkehrsinstruktion der Kantonspolizei St. Gallen machen Kinder schon ab dem Kindergartenalter auf die Gefahren im Strassenverkehr aufmerksam. So lernen bereits die Kleinsten, wie man sich auf der Strasse korrekt verhält. Das altbewährte "warte, luege, lose, laufe" ist auch heute noch aktuell. Die Kantonspolizei St. Gallen rät, Elterntaxis zu vermeiden. Besser sei es, den Nachwuchs mit einem anderen Gspänli oder in einer Gruppe loszuschicken. Denn für das Kind sei dieser Weg eine prägende Lebenserfahrung. «Achten Sie darauf, dass Ihre Kinder helle Kleider oder bestenfalls Schülerstreifen oder Leuchtwesten tragen, damit sie von Verkehrsteilnehmenden frühzeitig erkannt werden. Seien Sie sich zudem stets Ihrer Vorbildfunktion bewusst und verhalten Sie sich – speziell vor dem Kind – im Strassenverkehr stets korrekt», rät die Kantonspolizei. (kapo/red)

Fünf Gründe, warum Kinder überraschen 
• Kinder sind verspielt und lassen sich schnell ablenken
• Kinder können Distanzen und Geschwindigkeiten noch nicht zuverlässig einschätzen
• Kinder sind klein und haben ein eingeschränktes Blickfeld 
• Kinder können Gefahren noch nicht rechtzeitig erfassen
• Kinder können Geräusche schwer lokalisieren und einordnen

Fünf Tipps an Fahrzeuglenkerinnen und -lenker, damit der Schulweg sicherer wird:
• Rechnen Sie bei Kindern mit allem 
• Verlangsamen Sie Ihr Tempo 
• Seien Sie bremsbereit
• Halten Sie am Fussgängerstreifen ganz an 
• Passen Sie rund um Schulen doppelt auf