Den Feierabend verbrachten die meisten Algetshauser nicht in den eigenen vier Wänden. Alles, was zum Chilbibetrieb gehört, war im Laufe des Freitags vorbereitet, installiert und aufgebaut worden. Ab 18 Uhr setzte der Marktbetrieb ein. Das bedeutete allerdings für eine ganze Reihe Einheimischer, dass sie die Unterhaltung nicht als Besucher und Gäste geniessen konnten, sondern sich als Mitorganisatoren in verschiedenen Funktionen engagieren mussten. Aber sie gehörten dazu und waren Teil des Dorffestes. Und viele Besucher aus der Nachbarschaft gesellten sich dazu.
Bemerkenswerter einheimischer Nachwuchs
Der Höhepunkt im Festzelt war am Freitagabend der Auftritt der Scoolband. Die Band hat einen guten Ruf, spielen doch die besten Instrumentalisten der Musikschule Uzwil mit. Naturgemäss gibt es bei den Mitgliedern immer wieder Wechsel. Aber wenn ältere Jugendliche der Musikschule entwachsen, werden sie durch junge Talente ersetzt. Edi Tognazza, der die Band vor 20 Jahren gegründet hat und noch immer leitet, versteht es, sie nahtlos in die Band einzufügen. Für den erkrankten Saxophonisten sprang Reto Montibeller, Vater eines Band-Mitglieds und Saxophonist im Trio Harero, ein. Die Scoolband präsentierte beachtliches Können und erntete für ihre mitreissenden Darbietungen grossen Applaus.
Einladender Sommerabend
Dass der Marktbetrieb an den Ständen und bei den Attraktionen schon den ganzen Freitagabend guten Zuspruch fand, war unter anderem dem idealen Wetter zuzuschreiben. Bis zum Eindunkeln und teilweise darüber hinaus waren die Hüpfburg, das Karussell, die Kegelbahn und das Bungee-Trampolin gut frequentiert, und das Raclette im Raclette-Stübli sowie die Güggeli vom Holzofengrill des Feuerwehrzuges «Thur» waren begehrt.
Vergnüglicher Familienplausch
Die Unterhaltung durch das Trio Harero bildete am Freitagabend den Abschluss der Unterhaltung im Festzelt. Der Chilbibetrieb mit den Marktständen und den Attraktionen ging den ganzen Samstag weiter. Am Samstagnachmittag wurde beim Familienplausch in einer Art «Spiel ohne Grenzen» um Sieg und Platz gekämpft. Als Hauptpreis winkt ein Tagesausflug mit der ganzen Familie in den Freizeitpark Niederbüren. Beim Einsatz an den vier Stationen – Gummistiefelwerfen, Schneckenkurbel, Traktorenrennen und Skilauf – gaben Eltern und Kinder ihr Bestes, es wurde aber auch viel gelacht. Im Festzelt präsentierten sich die Kung Fu Schule Martin Sewer und die Dance Saloon Show von Regula und Melanie Flückiger. Am frühen Abend gab die Musikgesellschaft Uzwil-Henau ein Platzkonzert. Discjockey Angelo Capasso bestritt den Abend im Festzelt.
Anlehnung an die Kirchweih
Das Wort Chilbi ist von Kirchweih abgeleitet. Algetshausen besitzt keine Kirche. Anlass zur Chilbi war die Kirche im Nachbardorf Henau, welche ursprünglich eine Marienkirche war. Die Kirchweih (Chilbi) war und ist deshalb noch immer auf das Wochenende nach dem Fest Mariä Himmelfahrt (15. August) angesetzt. Am dritten Chilbitag, am Sonntag wurde auch bei der 40. Austragung ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Er wurde im Festzelt durch Isabella Geisser, katholische Seelsorgerin, den reformierten Pfarrer Christoph Baumann und Daniela Liechti von der evangelisch-methodistischen Kirche zum Thema «Schöpfung – Sehnsucht nach mehr» gestaltet. Die musikalischen Akzente setzten sieben Oklahoma-Alphornspieler aus dem benachbarten Niederstetten.
Nach dem Gottesdienst spielten die «Füürhamoniker» im Festzelt zum Frühschoppen auf. Der Chilbibetrieb ging bis in den Nachmittag hinein weiter.