Dass der Voranschlag der Gemeinde mit der Senkung des Steuerfusses um 7 Prozent unbestritten bleiben werde, war voraussehbar. Das Budget sieht bei Aufwand und Ertrag von je rund 72 Millionen Franken auch beim um 7 Prozent verminderten Steuerfuss einen verhältnismässig kleinen Fehlbetrag von 217'000 Franken vor. Ausführlich wurde über die Zukunft der Liegenschaft zur alten Bank diskutiert. Schliesslich wurde der Gemeinderat beauftragt, einen Bericht zu erstatten, was mit der alten Bank geschehen soll.In der alten Bank sind gegenwärtig der soziale Dienst der Gemeinde und die Galerie untergebracht. Weil die sozialen Dienste nach dem Bezug des neuen Gemeindehauses in das bisherige Gemeindehaus an der Flawilerstrasse umziehen werden, hatte die Gemeinde ihre Absicht kundgetan, die Liegenschaft zu veräussern. Cornelia Hengartner wehrte sich an der Versammlung dagegen. Das Haus an zentraler Lage in Niederuzwil in der Nähe von Schulanlagen und Kindergärten wäre für Aufgaben der Betreuung und Förderung von Kindern geeignet, argumentierte sie. Auch die Galerie sei darin gut untergebracht.

Bürgerschaft ist nicht zuständig
Gemeindepräsident Lucas Keel hielt dagegen, ein allfälliger Verkauf der Liegenschaft liege in der Kompetenz des Gemeinderates. Die Bürgerschaft könne keinen direkten Einfluss darauf nehmen. Möglich sei es aber, dem Gemeinderat einen Auftrag zu erteilen, an einer nächsten Bürgerversammlung einen Bericht über seine Zukunftsabsichten mit der Liegenschaft vorzulegen. Nachdem sich weitere Votanten gegen einen möglichen Verkauf der alten Bank ausgesprochen hatten, erteilte die Versammlung dem Gemeinderat den entsprechenden Auftrag mit nur wenigen Gegenstimmen.

4,5 Prozent sind respektabel
333 Stimmberechtigte haben an der Budgetversammlung im Uzwiler Gemeindesaal teilgenommen. Das sind 4,5 Prozent der Stimmberechtigten. Eigentlich eine verschwindende Minderheit – aber im Vergleich mit der durchschnittlichen Beteiligung bereits ein respektabler Wert. Es schien, dass vor allem die Sorge um die Zukunft der alten Bank etliche Bürger zur Teilnahme bewogen hat. Eigentlicher Anstoss war vermutlich ein Leserbrief von Cornelia Hengartner zu diesem Thema.

Präsidialer Tour d’horizon
Das zu Ende gehende Jahr war das erste Jahr der vierjährigen Amtsdauer. Wie üblich habe der Gemeinderat Legislaturziele festgelegt. Diese werde er aber erst in nächster Zeit publizieren. In diesem Jahr sei neben dem Tagesgeschäft die künftige Organisation der Gemeindeverwaltung im Hinblick auf den Bezug des neuen Gemeindehauses im Zentrum gestanden. Der Umzug ins neue Haus erfolgt vom 11. bis am 15. Dezember.

In den kommenden drei Jahren werde man viel Bisheriges weiterführen, aber auch Neues in Angriff nehmen. Mit Genugtuung blickte Lucas Keel auf die Neugestaltung des Begegnungsplatzes am Marktplatz und die Erweiterung der Sportanlage Rüti zurück. Beides habe sich bewährt und erfreue sich eines regen Zuspruchs. Bezüglich der Sportanlagen mahnte der Gemeindepräsident die Verbände vor überrissenen Ansprüchen.

Mehr Tempo wünscht sich Lucas Keel bei der Sanierung der Augarten-Kreuzung durch den Kanton. Im Weiteren wies auf das verbreitete Parkplatzproblem hin. Wenn der Gemeinderat bei der Lösung unpopuläre Entscheide treffen müsse, gehe es ihm um ordnende Massnahmen, nicht um die Erschliessung zusätzlicher Finanzquellen.

Überalterung verlangt Erweiterungsbau
Lucas Keel und Christine Wirth zeigten die Notwendigkeit auf, dass sowohl die Spitex, als auch die Alterspflege eines beachtlichen Ausbaus bedürfen. Bis zum Jahr 2030 sei mit einer Verdoppelung der Zahl an über 80jährigen zu rechnen. Selbst unter Einbezug der eben bezogenen Altersresidenz Casa Solaris und der privaten Pflegeheime in Oberuzwil sei eine Erweiterung des Seniorenzentrums Sonnmatt um 78 Plätze unumgänglich. Ins Projekt werde auch die Spitex integriert. 35 Millionen Franken erfordert der Neubau. 3 Millionen sind zusätzlich für den Umbau der bestehenden Anlagen nötig. Allerdings müssten keine Steuergelder investiert werden. Die Infrastruktur sei in gutem Zustand und bezahlt, betonte Lucas Keel.

Ein Teil der Anlagen wurde im Baurecht erstellt. Damit die Gemeinde Uzwil diese Gebäude bei Ablauf des Baurechts nicht kaufen muss, will sie 21'000 Quadratmeter Land zum Preis von 8 Millionen Franken an den Zweckverband aus den Gemeinden Uzwil, Oberuzwil und Oberbüren abtreten.

«Uzwil/Oberuzwil bewegt»
Im Mai 2018 feiern die Gemeinden Oberuzwil und Uzwil eine Bewegungswoche. Im Rahmen des Gemeindeduells „schweiz bewegt“ ist die Bevölkerung aufgerufen, möglichst viele Bewegungsminuten zu sammeln. Kontrahent ist die Gemeinde Jonschwil. Gemeinderätin Christine Wirth wies auf den Eröffnungsanlass am 25. Mai, auf das Bewegungsfest auf der Wiesentalstrasse am 27. Mai und auf den Schlussanlass am 1. Juni im Rahmen der Riga 18 hin. Ausserdem ermunterte sie die Versammelten, originelle Vorschläge für Bewegungsanlässe einzureichen.

Neuer Schulraum und frühe Förderung
Schulpräsident Daniel Wyder begründete den Bedarf von zusätzlichem Schulraum, der bei der Schulanlage Herrenhof geschaffen werden soll. Er wird eventuell nötigen neuen Klassen, aber auch dem Bedürfnis für individuelles Lernen und für gute Zusammenarbeit der Lehrpersonen zur Verfügung stehen. 300'000 Franken sind im Budget für die Ausarbeitung von Grundlagen und einen Projektwettbewerb vorgesehen.

Vermehrte Anstrengungen sind gemäss Daniel Wyder auch auf dem Gebiet der frühen Förderung notwendig. Die Kinder wiesen beim Schuleintritt enorme Unterschiede auf.

Mehr Tempo beim Radweg
Armin Benz erinnerte daran, dass er sich vor zwei Jahrzehnten für einen durchgehenden Radweg von Henau durch Niederstetten bis zur Gemeindegrenze von Jonschwil eingesetzt habe. Nach der Realisierung des östlichen Teilstücks schlug er vor, den Gemeinderat zu beauftragen, den westlichen Teil möglichst zusammen mit der in die Wege geleiteten Sanierung der Durchgangsstrasse durch Niederstetten zu verwirklichen. Die Versammlung hiess seinen Antrag gut.