13 Jahre lang war Marlis Angehrn Stadträtin und Schulpräsidentin von Wil, ehe sie im Frühjahr 2014 überraschend ihre Kündigung einreichte – um eine neue berufliche Herausforderung anzunehmen und Schulchefin in St. Gallen zu werden. Ziemlich genau fünf Jahre hatte sie dieses Amt nun inne. Dabei war sie für 60 Kindergärten und 26 Schulhäuser in der Kantonshauptstadt verantwortlich. Rund 6300 Kinder werden von 800 Lehrpersonen in der St. Gallen unterrichtet.

Doch zuletzt stand Marlis Angehrn in der Kritik – und hat nun die Kündigung per Ende Januar 2020 eingereicht. Laut der Stadtkanzlei St. Gallen begründet Angehrn ihren Abgang damit, dass sie sich seit ihrem Amtsantritt nebst erwünschter sachdienlicher Kritik auch mit unberechtigter Kritik an ihrem Wirken konfrontiert gesehen habe, die immer wieder und teils anonym geäussert worden sei. Weil diese ablehnende Sichtweise auf die Dauer auch die Mitarbeitenden belastet habe und ein Ende nicht absehbar sei, habe sie sich für einen Schlussstrich entschieden. «Während ihrer über fünfjährigen Tätigkeit hat Marlis Angehrn wichtige Entwicklungen eingeleitet und vorangetrieben. Im Bereich der Schulen hat die 57-jährige Primarlehrerin und promovierte Juristin mit dem Projekt «Oberstufe 2020» eine strukturelle Reorganisation eingeleitet», schreibt die Stadtkanzlei am Donnerstag weiter. (pd/sdu)