Auf Nachfrage bei der Stadt gibt es für die Anbieter detaillierte Angaben über die Form der Erfüllung der gewünschten Leistung zum Wiler Mittagstisch. Darin sind auch gewisse Einschränkungen enthalten, welche für alle Anbieter gelten. Das «Offene Verfahren» nach GATT/WTO verlangt eine Gleichbehandlung aller Anbieter. Bereits bei der Ausschreibung wird darauf hingewiesen, dass keine Abgebotsrunden geführt werden.
Kritik seitens Wick/Grüne/prowil
In seiner dringlichen Interpellation nennt Guido Wick die Kritikpunkte der laufenden Regelung Mittagstisch, welche seiner Ansicht nach in der Neuausschreibung zu lösen sind. Dabei geht es um viel zu lange Transportwege, viel Kunststoffabfall und zu grosse Verpackungseinheiten. Trotz fertigen Mahlzeiten gebe es grossen Aufwand für die Bereitstellung. Wick stört sich weiter daran, dass keine lokalen Unternehmen einbezogen sind, was auf fehlende Rücksichtnahme auf örtliche Gegebenheiten zurückzuführen sei.
9 Fragen an den Stadtrat
Auf Anfrage bei der zuständigen Stadträtin Jutta Röösli weist sie darauf hin, dass die Beantwortung gemäss parlamentarischer Regelung erfolge. Bekannt sind aktuell die prinzipiellen Vorgaben an die Offertsteller unter Einhaltung der Vorgaben des «Offenen Verfahren» gemäss GATT/WTO. Die dringliche Anfrage wurde von fünf der 40 Parlamentariern unterzeichnet.
1. Ist der Stadtrat bereit, mit interessierten Personen aus Wil und den angrenzenden Gemeinden eine Wiler Lösung für den Wiler Mittagstisch anzustreben?
2. Falls nein, auf welche Schwerpunkte / Ziele wird bei der neuen Ausschreibung Wert gelegt? Was sind die konkreten Zuschlagskriterien und deren Gewichtung. (Umweltleistung; gesellschaftliche und soziale Aspekte, ZB. dort essen, wo gekocht wird; minimale Transportwege, lokale Anbieter, möglichst umweltfreundliche und tierfreundliche Nahrungsmittel etc.)
3. Hat man die Variante überlegt, die rund 150 Mahlzeiten pro Tag in kleinere, lokale Gruppen zu teilen, um z.B. die Mahlzeiten in den betr. Tagesstrukturen kochen zu können oder nahe stehende Gastronomieunternehmen oder Mensen einzubeziehen, damit kein oder geringe Transportwege der Mahlzeiten nötig sind? (Lokale Wirtschaft könnte direkt unterstützt und evtl. Teilzeitarbeitsplätze geschaffen werden.) (Lokale Wirtschaft könnte direkt unterstützt und evtl. Teilzeitarbeitsplätze geschaffen werden.)
4. Welche Rückmeldungen sind von:
-betroffenen Schülerinnen oder Eltern berücksichtigt
-betroffenen Mitarbeiterlnnen (Schulleitungen, Leiterinnen Tagesstruktur) genau eingegangen?
a) Mit welcher Priorität werden sie behandelt?
b) Werden sie berücksichtigt?
wenn ja, in welcher Form fliessen diese in die neue Ausschreibung ein?
5. Sind durch diese Rückmeldungen und Erfahrungen neue Argumente ins Spiel gekommen, die vorher nicht bekannt waren und/oder überlegt wurden?
6. Welche Anregungen kamen von nicht betroffenen externen Beratern?
7. Wer beurteilt die eingehenden Bewerbungen?
8. Wo wird die Ausschreibung gestreut, publiziert? Werden lokale Mensen, Restaurants direkt angesprochen? Wenn nein, wieso nicht?
9. Wurde in der Schulraumplanung so geplant, dass flexibel reagiert werden kann?
Die Ausschreibung der Stadt
Die Ausschreibung der Stadt Wil berücksichtigt die Vorgaben von GATT/WTO mit allen detaillierten Einschränkungen des Staatsvertrages für sogenannte "Offene Verfahten". Die Offerte gilt für den Zeitraum vom 1.8.2019 bis 31.7.2022. Die Einreichefrist für die Offerte ist auf 14. Dezember 2018 festgelegt, wo auch die Offertöffnung stattfindet.
Ausgeschrieben ist ein Catering-Service für Tagesstrukturen der Schulen der Stadt Wil. Eine Aufteilung in Lose ist nicht vorgesehen. Berücksichtigt wird das Gemeinschaftsvokabular CPV: Auslieferung von Schulmahlzeiten, Verpflegungsdienste für Schulen und Zubereitung von Mahlzeiten.
Die Dienstleistungserbringung sieht an die Ortsteile der Stadt vor. Die Zuschlagskriterien sind im Detailbeschrieb der Ausschreibung erwähnt. Varianten wie auch Teilangebote werden keine zugelassen. Auch müssen die Offertsteller die Eignungskriterien und die geforderten Nachweise erfüllen.
Den Offertstellern wird eine Besichtigung von Tagesstrukturen angeboten, auf den 12. November angesetzt.