Fast 2,5 Millionen Franken haben die Stimmbürger von Zuzwil im November 2014 gesprochen, um die durch das Dorfzentrum verlaufenden Hinterdorf-, Ifang- und Oberdorfstrasse zu sanieren. Dabei war auch das Ziel, Rasern mit verkehrsberuhigenden Massnahmen das Handwerk zu legen und die Übergänge für die schwächeren Verkehrsteilnehmer sicherer zu machen. Die Hinterdorf- und Ifangstrasse wurden in den Jahren 2015 und 2017 saniert. Davor und danach hat das kantonale Tiefbauamt den Verkehr gezählt und die Geschwindigkeiten gemessen.

Die Resultate liegen nun vor. Auf der Hinterdorfstrasse, welche als Querverbindung auch vom Gemeindehaus zum Roten Haus führt, hat der Verkehr markant zugenommen. Waren es vor der Sanierung 19'089 Fahrzeuge in sieben Tagen, so wurden danach 26’877 Fahrzeuge gezählt. Dies entspricht einer Zunahme um über 40 Prozent. Oder anders formuliert: Bei der Zählung im Jahr 2018 waren es täglich rund 1100 Fahrzeuge mehr als sechs Jahre zuvor. Der Schwerverkehrsanteil – auch die Postautos zählen dazu – liegt bei 6,6 Prozent. Das Geschwindigkeitsniveau ist leicht gesunken. «Der Übergang für die schwächeren Verkehrsteilnehmer beim Gemeindehaus ist durch die Einengung deutlich sicherer geworden», ist im aktuellen Mitteilungsblatt zu lesen. Doch was ist der Grund für die deutliche Zunahme des Verkehrs? «Eine grundsätzliche Erklärung gibt es nicht, ausser dass der Verkehr überall zunimmt. Das Navigationsgerät zeigt die Verbindung Richtung Konstanz via Hinterdorfstrasse an», sagt Zuzwils Gemeindepräsident Roland Hardegger.

Weniger Schwerverkehr durch das Quartier
Ein teilweise anderes Bild zeigt sich auf der Ifangstrasse, welche einige Meter weiter nördlich parallel zur Hinterdorfstrasse verläuft und als Gemeindestrasse deklariert ist. Auf jener Verbindung zwischen der Oberdorf- und der Zuckenrieterstrasse hat der tägliche Verkehr innerhalb der sechs Jahre abgenommen – von 8832 Fahrzeugen auf noch 6354 pro Woche. Dies entspricht einer Abnahme um über einen Viertel. Das Geschwindigkeitsniveau konnte auch hier reduziert werden. Der Schwerverkehr auf der Ifangstrasse ist deutlich rückläufig und reduzierte sich von 254 Fahrzeugen in einer Woche auf noch 161 Fahrzeuge. Der Schwerverkehrsanteil beträgt gerade einmal 2,5 Prozent. «Der Fussgängerübergang ist mit der Trottoirüberfahrt entlang der Oberdorfstrasse klar. Beim Lenterweg wurde durch den Versatz das Optimum herausgeholt», schreibt die Gemeinde. Die Abnahme begründet Hardegger mit der Tatsache, «dass die Ifangstrasse durch ein Wohnquartier führt».

Zu den Veränderungen auf der Oberdorfastrasse, welche Zuzwil mit Wuppenau verbindet, können noch keine Angaben gemacht werden. Die Sanierung ist seit Ende Mai in vollem Gang.