Die Konzerte der toccatawil sind ein Magnet für Musikliebhaber der Orgelmusik. Die Orgel, kombiniert mit Gitarre, Gesang, Bass und Schlagzeug ist das Highlight am Samstag Abend in der Kreuzkirche Wil. Die Organistin Maja Bösch spielt zusammen mit der Band «Bright» Stücke von Vierne, Michael Schütz und Eigenkompositionen von Bright und Bösch.
Die Orgel im Zentrum?
Maja Bösch ist Hauptorganistin in der Kirche St. Maria Neudorf im Osten St.Gallens, wo sie ebenfalls Konzerte, ähnlich der toccatawil, den Freunden der Orgel bietet. Zusammen mit der Rock Band erhält die Orgel eine andere Rolle, denn sobald ein Schlagzeug in der Kirche einsetzt, gewinnt das Schlagzeug durch den starken Hall den Raum. Zusammen mit Bright spielt Bösch mal Solo, mal mit dem Cajón, und mit der ganzen Band meist Songs mit dem elektronisch verstärkten Gesang.
Die verkehrte Kirche
Entgegen allen andern Kirchenkonzerten spielt die Band in den Kirchensitzen, und anschliessend auf der Empore vor der Orgel. Die Zuschauer sitzen dafür im Chorraum und geniessen für einmal den Blick zur majestätischen Orgel. Hier merkt man schon, dass diese Musik frei ist und den ganzen vorhandenen Raum nutzen darf. Das passt auch zu den jungen Bandmusikern und den Instrumenten, die sonst kaum in der Kirche zu hören sind.
Werke verschiedener Komponisten
Nebst den Eigenkompositionen von Maja Bösch und von Bright spielte Maja Bösch ein komplexes Werk von Jehan Alain, sowie Trompetenklänge mit der Orgel von David Germann, von Michael Schütz Tanzmusik und zum Finale wuchtige Orgelklänge von Louis Viernes Finale der 1. Symphonie in D-Dur.
Das Konzert in der Kreuzkirche war für die erschienenen Zuschauer offensichtlich ein toller Erfolg. Die Besucher und die Musiker unterhielten sich noch lange nach dem Schluss des frühen Abendkonzerts.