Spannender hätte die Entscheidung beinahe nicht sein können. Nina Haag-Berlinger und Barbara Jaeger kämpften bis zum Schluss und jederzeit fair um das Amt der abtretenden Primarschulpräsidentin Andrea Twiddy. Fünf Stimmen über dem absoluten Mehr von 122 liessen schlussendlich Barbara Jaeger jubeln.Es war ein halbes Jahr lang wohl ein Kopf an Kopf Rennen, anders ist das ungemein knappe Resultat nicht zu deuten. Und wenn solch wichtige personelle Entscheide gefällt werden, kommt auch das Stimmvolk. Von 1664 stimmberechtigten Wilener versammelten sich am Montagabend zur Schulgemeindeversammlung deren 236 (14,2 Prozent). Nach einer kurzen Vorstellungsrunde der beiden Kandidatinnen entschieden einige wenige Stimmen für Barbara Jaeger. Sie hat das absolute Mehr von 122 um fünf Stimmen übertroffen. «Meine Gefühlslage ist auf einem Höhepunkt angelangt. Ich bin so froh und vor allem dankbar, dass es gereicht hat. Natürlich spürte ich vor der Entscheidung eine gewisse Anspannung, aber als stets positiv eingestellter Mensch wäre ein Nichtwahl kein Weltuntergang gewesen.»
Vom Behördemitglied zur Präsidentin
Vor zwei Jahren nahm die gebürtige Kölnerin Einsitz im Gremium der Primarschulbehörde. Im Ressort Pädagogik hat sie bereits ihr breitgefächertes Wissen einfliessen lassen können, nun freut sie sich auf die neue Herausforderung. «Ich bin gespannt was in naher Zukunft alles auf mich zukommt. Bei einigen Projekten, wie etwa dem Neubau der Turnhalle, sind wir ja schon etwas weiter fortgeschritten und alles Andere werde ich mit Elan und Freude entgegen sehen.»
Die gelernte Erzieherin und ausgebildete Sozialpädagogin HF wollte betont haben, dass es stets ein fairer Wahlkampf gewesen sei. Dem pflichtete auch die knapp unterlegene Nina Haag-Berlinger zu. Sie habe mit einem knappen Resultat gerechnet, «dass es nun knapp nicht gereicht hat, macht schon ein bisschen traurig. Denn in den letzten Monaten des Wahlkampfes, habe ich richtiggehend Feuer gefangen für das „Projekt Schulpräsidium“.»
Projektierungskredit trotz Gegenantrag genehmigt
Für die Weiterbearbeitung des Siegerprojektes und die Ausarbeitung eines Baukredites sowie Kostenvoranschlag wollte die Schulbehörde einen Projektierungskredit von 480'000 Franken genehmigen lassen. Ein Votant bemängelte aber, dass man doch für so viel Geld nicht bloss eine Einfachturnhalle in Betracht ziehen könne. Sein Antrag; für 480'000 Franken auch eine Variante „Doppelturnhalle“ auszuarbeiten scheiterte aber klar an der Meinung des Souveräns.
Alles im Plan
Somit kann es im geplanten Zeitfenster weitergehen, will heissen; das Bauprojekt mit Kostenvoranschlag soll im kommenden Herbst vorliegen. An dieser, dann ausserordentlichen Schulgemeindeversammlung, wird über den Baukredit abgestimmt. Vorbehältlich der Zustimmung der Kreditanträge und des Baubewilligungsverfahrens wäre ein Baubeginn im Frühjahr 2019 realistisch. Ein weiteres Jahr später könnte dann die Turnhalle dem Schulbetrieb übergeben werden. Ebenfalls wird dann an dieser ausserordentlichen Versammlung ein Nachfolger für das bis anhin besetzte Amt von Barbara Jaeger gewählt.
Steuerfusssenkung hat keine Chance
An der Gemeindeversammlung von Politisch Wilen gab ein Antrag seitens der Parteipräsidenten der SVP Wilen-Rickenbach und der FDP Wilen-Rickenbach zu Reden. Die zwei Stimmbürger pochten darauf, den Steuerfuss von 46 auf 42 Prozent zu senken. Nach einigen intensiven Diskussionen folgten die Stimmbürger aber dem Antrag des Gemeinderates und belassen – vorerst – den Steuerfuss bei 46 Prozent. Eindeutig, für die Antragssteller positiv, fielen indes die drei Einbürgerungsgesuche aus. Und auch die drei Kreditbegehren Sanierung Mattstrasse (375'000 Franken), Sanierung Quartierstrasse „Im Chorb“ (515'000 Franken) und die Umstellung auf „LED-Strassenbeleuchtung“ (300'000 Franken), wurden klar angenommen.
Rücktritt nach elf Jahren
Verabschiedet wurde nach elfjähriger Tätigkeit im Gemeinderat Hansjörg Debrunner. Ab 1. Juni 2018 wird er durch den gewählten Roger Staub ersetzt. Die Erfolgsrechnung 2017 weist einen Gewinn von 635'608 Franken aus. Dieser wird dem Eigenkapital zugewiesen. Bis alle traktandierten Geschäfte behandelt waren, kratzte man an der Vierstundenmarke.



