Seit dem Jahr 2013 sind die Stadt Wil und Bronschhofen vereint. Schon deutlich länger wird in der Äbtestadt geklagt, dass im Departement Bau, Umwelt und Verkehr (BUV) nichts vorwärts gehe – ob nun unter dem aktuellen Vorsteher Daniel Stutz oder Vorgänger Marcus Zunzer. Obwohl viel geklagt wird: Eine Stellenerhöhung gab es seit der Gemeindefusion bislang nicht. Das hat sich nun am Donnerstagabend geändert. Im Stadtparlament wurde alles in allem eine Erhöhung um 400 Stellenprozente gutgeheissen. Nämlich 80 Prozent für einen Projektleiter Wasserbau, 100 Prozent für einen Projektleiter Hochbau, ebenfalls 100 Prozent für einen Mitarbeiter Reinigung, 60 Prozent für einen Projektleiter Verkehrsplanung und auch 60 Prozent für einen Projektleiter Tiefbau. Alle diese Stellen wurden entweder oppositionslos oder höchstens gegen den Willen der SVP deutlich gesprochen.

Heiss diskutiert war hingegen eine weitere, neue 100-Prozent-Stelle Projektleiter Stadtplanung, die vom Stadtrat ebenfalls beantragt worden war. Bereits im Vorfeld der Parlamentssitzung war diese Stelle in den Gegenwind geraten und die vorberatende Geschäftsprüfungskommission hatte sich mit 4:3-Stimmen dagegen ausgesprochen. Im Parlament wurde dann deutlich, was die Gründe für die ablehnende Haltung des vorwiegend rechten Lagers waren: nämlich vorwiegend persönliche. Mit der Nicht-Gutheissung dieser Stelle soll Departementschef Daniel Stutz und Stadtplanerin Beatrice Aebi ein Denkzettel erteilt werden. Mit ihren Leistungen ist manch ein Stadtparlamentarier unzufrieden. Und tatsächlich: Mit 16:21-Stimmen wurde diese Stelle schliesslich abgelehnt.

Neulanden-Bewohner sammelten Unterschriften

Ebenfalls zu einer regen Diskussion führte das Buskonzept 2021. Am meisten zu reden gab die Linie 701, welche vom Bahnhof ins Neulanden-Quartier führt. Statt wie bis anhin in einem Rundkurs soll diese – wie auch die anderen städtischen Linien – als Stichlinie geführt werden. Doch den Neulanden-Bewohnern passen die neuen Pläne gar nicht. Sie haben im Rahmen einer Petition über 150 Unterschriften gesammelt. Eines ihrer Probleme ist, dass die Haltestelle Sonnenberg nicht mehr bedient wird. Auch ein Gespräch zwischen den Petitionären und der Stadt brachte keine gütliche Einigung. Im Parlament versuchten die Grünen das Ruder noch herumzureissen. Doch ein Antrag, die Linie 701 so zu belassen, wie sie ist, wurde mit 15:20-Stimmen abgelehnt.

Es fanden schliesslich alle Anträge des Stadtrats eine Mehrheit. Neben den drei städtischen Stichlinien fällt auf, dass neu auch die Glärnischstrasse bedient wird – und zwar von der Linie 732, welche vom Wiler Bahnhof nach Kirchberg und Gähwil fährt. Dies schmeckt den Kirchbergern allerdings wenig, da ihnen so der Anschluss an die Sport- und Schulanlage Lindenhof in Wil abhandenkäme. Auf der Toggenburgerstrasse fahren künftig Busse einer neuen Linie, welche vom Bahnhof ins Industriegebiet Stelz zirkuliert. Um das alles umzusetzen, bewilligten die Stadtparlamentarier pro Jahr 340'000 Franken Mehrkosten, einmalige Investition von 100'000 Franken für die Bereitstellung der Infrastruktur und 45'000 Franken für den Ausbau auf dem Korridor vom Wiler Bahnhof bis ins Industriegebiet Stelz. Keinen Ausbau wird es am Abend und Wochenende geben. Ein Antrag der Grünen Prowil, auch am Samstag von 9 Uhr bis 17 Uhr einen Viertelstunden-Takt einzuführen, wurde mit 13:25-Stimmen verworfen.

Lüftungssystem sorgt für Wirbel

Mit 33:2-Stimmen deutlich gutgeheissen wurde auch der Antrag des Stadtrats, die Primarschule Lindenhof für knapp 11,3 Millionen Franken zu sanieren. Ein von Eva Noger (Grüne Prowil) beantragtes zentrales Lüftungssystem sorgte für Diskussionen. Das Thema wurde schliesslich an die vorberatende Kommission zurückgegeben. Diese wird sich vertieft damit befassen, damit bei der zweiten Lesung ein Entscheid gefällt werden kann. Weitere Diskussionen löste ein Antrag dieser vorberatenden Bau- und Verkehrskommission aus, die Sprossen auf der Nordseite des Schulhauses auf Kostengründen wegzulassen. Mit 31:7-Stimmen wurde dieses Vorhaben schliesslich gutgeheissen. Wenn die zweite Lesung und die danach folgende Volksabstimmung noch dieses Jahr über die Bühne gehen, sollte mit der Sanierung im dritten Quartal 2020 gestartet werden können.

Für die weiteren Traktanden blieb keine Zeit mehr. So wurde zum Beispiel eine SVP-Motion noch nicht beraten. Diese fordert, dass 30 Minuten gratis parkiert werden kann in der Stadt Wil, um das lokale Gewerbe zu unterstützen. Der Stadtrat ist dagegen. Das Thema dürfte nun an der letzten Parlamentssitzung von der Sommerpause Anfang Juli besprochen werden.

SVP will Schulrat abschaffen

Politisch brisant ist eine Motion, welche SVP-Stadtparlamentarierin Ursula Egli am Donnerstagabend eingereicht hat. Sie fordert, dass der Wiler Schulrat abgeschafft wird, um Doppelspurigkeiten zu verhindern. Die Einsetzung der Bildungskommission, die Schaffung der Funktion Leiter Bildung und die Konsolidierung der operativen Führungsfunktion bei den Schulleitungen hätten dazu geführt, dass der Schulrat als Organ obsolet geworden sei. Dies habe sich bei der Ausarbeitung des Projekts Schule 2020 gezeigt, wo der Schulrat nur noch eine marginale Rolle gespielt habe, begründet Egli in der Motion.

Nun soll der Stadtrat beauftragt werden, mittels Änderung der Gemeindeordnung den Schulrat per Ende der laufenden Legislatur abzuschaffen.

Lesen Sie hier den Kommentar von hallowil.ch-Chefredaktor Simon Dudle.

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Der Parlaments-Ticker zum Nachlesen:

20.52 Uhr: Das soll es gewesen sein aus der Tonhalle. Noch heute Abend finden Sie einen einordnenden und zusammenfassenden Bericht zur heutigen Parlamentssitzung an dieser Stelle. Derweil wünsche ich noch einen angenehmen Donnerstagabend. Bis bald auf hallowil.ch.

20.50 Uhr: Parlamentspräsident Marc Flückiger lässt über die Verlängerung der Sitzung abstimmen. Klares Verdikt: Aus die Maus. Ende Gelände. Schicht im Schacht. Das war's für heute Abend.

20.47 Uhr: Und nun die Abstimmung, ob die 100-Prozent-Stelle Stadtplanung angenommen wird. Die Stelle ist mit 16:21-Stimmen abgelehnt. Hoppla.

20.45 Uhr: Guido Wick (Grüne Prowil) stellt den Antrag, die Stelle Stadtplanung sei auf drei Jahre zu befristen. Mit 10:23-Stimmen wird dies verworfen. 

20.40 Uhr: Nun die Abstimmungen:
- Neue 80-Prozent-Stelle "Projektleiter Wasserbau": Mit 34:4-Stimmen angenommen.
- Neue 100-Prozent-Stelle "Projektleiter Hochbau": Mit 27:10-Stimmen angenommen.
- Neue 100-Prozent-Stelle "Mitarbeiter Reinigung": Mit 34:5-Stimmen angenommen.
- Umwandlung der befristeten 40-Prozent-Stelle Sachbearbeiter Reservationsstelle in eine unbefristete Stelle: Mit 35:4-Stimmen angenommen.
- Umwandlung der befristeten 50-Prozent-Stelle Materialwart in eine unbefristete Stelle: Mit 34:4-Stimmen angenommen.
- Neue 60-Prozent-Stelle Projektleiter Verkehrsplanung: Mit 23:12-Stimmen angenommen.
- Neue 60-Prozent-Stelle Projektleiter Tiefbau: Mit 24:12-Stimmen angenommen.

20.38 Uhr: Guido Wick (Grüne Prowil) fügt hinzu, dass persönliche Befindlichkeiten aussen vor zu lassen seinen und der Stadtplanungs-Stelle zuzustimmen sei.

20.35 Uhr: Mark Zahner (SP) sagt zur Stelle Stadtplanung: "Eine Peson alleine kann das nicht meistern. In Gossau ist die Stadtplanung mit 320 Stellen dotiert, in Uster mit 640 Prozent. Wil hat nur 90 Prozent. Gerade diese Stelle ist von allen Stellen am notwendigsten. Wer nein sagt, ist mitschuldig, wenn es in der Stadtplanung und -entwicklung nichts weitergeht."

20.32 Uhr: Daniel Gerber (FDP) sagt: "Wir wollen eine Stadt, die sich entwickelt. Darum ist auch die Stelle Stadtplanung zu bewilligen."

20.29 Uhr: Guido Wick (Grüne Prowil) setzt zu einer Moral-Rede an. Inhaltlich seien aber die Meinungen gemacht und es gebe nichts hinzuzufügen.

20.23 Uhr: Roman Rutz (EVP) ist dran: "Die Areal-Entwicklungen sind gestopt oder abgebrochen und die Fluktuation im BUV sind beängstigend hoch. Das spricht nicht für die Leitung des BUV. Auch unserer Faktion fehlt das Vertrauen in den bestehenden Stadtrat, dass er die Probleme lösen kann. Die Fraktion unterstützt die Anträge der Geschäftsprüfungskommission."

20.20 Uhr: Silvia Ammann (SP) sagt, es bringe nichts, gegen eine Frau zu "schiessen".

20.18 Uhr: Marcel Malgaroli (FDP) steht an einem der Rednerpulte: "Einige FDP-Mitglieder befürworten die Stellen, anderen nicht. Alle haben aber kein gutes Gefühl im Bauch. Vor allem bei der Stelle Stadtplanung hat sich ein differenziertes Bild ergeben. Persönlich bin ich der Meinung, dass wir die Stellen bewilligen sollten, um das Departement auf Vordermann zu bringen."

20.14 Uhr: Pascal Stieger (SVP) wählt deutliche Worte und sagt, man werde nur die dringend notwendigen Stellen bewilligen. "Die Fraktionsleitung hat grosse Bedenken, dass die Departementsleitung richtig mit den Ressourcen umgeht. Die Stadtplanungs-Stelle kann so nicht besetzt werden. Die Besetzung der Abteilungsleitung war ein Fehlentscheid des Stadtrats. Die Produktivität ist ungenügend, die Priorisierung ist nicht gut und Areal-Entwicklungen werden eher behindert als gefördert. Auch die Stellen im Tiefbau dürfen derzeit nicht bewilligt werden. Das Vertrauen in die Departementsleitung fehlt vollständig."

20.05 Uhr: Mark Zahner (SP) eröffnet die Diskussion. "Noch selten sind Stellenbegehren so ausführlich begründet worden", sagt er. "Es kann nicht sein, dass es an Personen hänge, ob eine Stelle bewilligt werde oder nicht. Die SP sagt klar Ja zu allen beantragten Stellen." 

20.01 Uhr: Stutz bemängelt, dass die Stelle Stadtplanung von der vorberatenden Kommission zur Ablehnung empfohlen wird.

19.59 Uhr: Der zuständige Stadtrat Daniel Stutz (Grüne Prowil) äussert sich nun: "Die personellen Kapazitäten konnten in den vergangenen Jahren nicht mit der zunehmenden Geschäftslast Schritt halten. Es sind seit der Gemeindevereinigung mit Bronschhofen im Jahr 2013 keine Anpassungen in diesem Department vorgenommen worden."

19.55 Uhr: Die Stelle Stadtplanung hat laut Kauf von Anfang an für grosse Diskussionen gesorgt in der Kommission, weil das Vertrauen in die Führung nicht in genügendem Mass vorhanden gewesen sei. 

19.45 Uhr: Luc Kauf, Vorsteher der vorberatenden Geschäftsprüfungskommission, sagt: "Wenn man die Stellen ablehnt, müsste man eine Verzichtsplanung machen." Der Ressourcenmangel sei erkannt. Mit den neuen Stellen verspreche man sich eine Erhöhung des Umsetzungsgrades der Projekte. Dieser liegt derzeit bei unter 50 Prozent.

19.40  Uhr: Klingeling: Pünktlich geht es weiter - mit den neuen Stellen für das Departement Bau, Umwelt und Verkehr. Beantragt sind 500 Stellenprozente plus die Umwandlung von zwei befristeten in unbefristete Teilzeitstellen.

19.18 Uhr: Klingeling: Es ist Pause bis um 19.40 Uhr.

19.17 Uhr: Zusammenfassend lässt sich sagen: Wird nicht noch das fakultative Referendum ergriffen, wird das neue Buskonzept wie vom Stadtrat vorgeschlagen umgesetzt.

19.15 Uhr: Nun wird über das Wochenende abgestimmt. Sollen es am Samstag mehr Busse sein? Nein. Mit 13:25-Stimmen wird der Grünen-Antrag verworfen. Also nicht mehr Busse am Samstag. Der Stadtrats-Antrag wird alsdann mit 29:6-Stimmen gutgeheissen.

19.11 Uhr: Der Grünen-Antrag, die Linie 1 sei zu belassen, wird mit 14:22-Stimmen verworfen. Der Antrag des Stadtrates, jährlich 340'000 Franken zusätzlich zu aufzuwerfen, wird mit 29:9-Stimmen gutgeheissen. Dann wird über 100'000 Franken für die Infrastruktur abgestimmt. Mit 30:8-Stimmen wird auch dieses Geld gesprochen. Nächste Abstimmung: Es geht um 45'000 Franken zusätzlich, damit der Bus über die Glärnischstrasse fahren kann. Das wird einstimmig mit 38:0-Stimmen gutgeheissen.

19.08 Uhr: Mehr Busse am Samstag? Eva Noger (Grüne Prowil) fordert, dass am Samstag von 9 Uhr bis 17 Uhr ein Viertelstunden-Takt eingeführt wird.

19.05 Uhr: Noch einigen konträren Voten jetzt die Abstimmung. Es geht um einen Rückweisungs-Antrag. Das Geschäft soll zurück in die vorberatende Kommission, um prüfen zu können, ob die Linie 701 belassen wird, während die anderen Linien umgestaltet werden. Doch dieses Vorhaben wird mit 15:20-Stimmen abgelehnt. Es geht also weiter mit der Detail-Beratung.

18.57 Uhr: Erwin Böhi fordert, dass das Geschäft an die vorberatende Kommission zurückgeht und nochmals im Detail beraten wird. Stadtrat Daniel Stutz ergänzt, dass man schon spät dran sei und die Bestellungen des Kantons bereits laufen würden. Allenfalls würden dann die Veränderungen erst zwei Jahre später aktiv.

18.50 Uhr: Derzeit wird diskutiert, ob es denn Sinn machen würde, nur diese eine Linie 701 zu belassen und die anderen anpassen. Das beantragen es die Grünen Prowil. Stadtrat Stutz kann nicht en Detail sagen, was die Auswirkungen wären.

18.42 Uhr: Stadtrat Daniel Stutz spricht nun über das Gespräch mit den Anwohnern, die sich gegen die neuen Pläne gewehrt haben. Er könne den Frust verstehen, da  man ihre Ideen nicht hab aufnehmen können. Aus der Sicht der Stadt habe des neue Konzept viele Gewinner, aber auch einige Verlierer.

18.33 Uhr: Marcel Malgaroli (FDP) sagt, dass seine Partei den Anträgen zustimme.

18.31 Uhr: Erwin Böhi (SVP) tritt ans Mikrophon. 150 Personen hätten sich gegen die neue Linienführung ausgesprochen. Diese seien "sehr unzufrieden". Darum lehnt die SVP den Antrag, jährlich 340'000 Franken pro Jahr zu genehmigen, ab. Auch Antrag 2 mit Investitionskosten von 100'000 Franken werden abgelehnt.

18.22 Uhr: Christoph Gehrig (CVP) sagt, dass man zustimmen werde. Er persönlich sei aber skeptischer. Die heutige Lösung sei gut und effizient. Bei den neuen Linien sei nicht alles besser. 

18.20 Uhr: Susanne Gähwiler (SP) zeigt sich enttäuscht, dass am Wochenende und Abend keine Verbesserungen angedacht seien. Mit einigen Einschränkungen sei die SP aber zufrieden und unterstüte das Konzept.

18.17 Uhr: Eva Noger (Grüne Prowil( sagt, dass man das Konzept unterstütze.

18.16 Uhr: Nachdem Kommissions-Präsident Reto Gehrig einige Details erklärt hat, äussert sich nun der zuständige Stadtrat Daniel Stutz. Man strebe "entspanntere Fahrpläne" an. Sprich: Weniger Verspätungen. Man habe einen "dringenden Handlungsbedarf" betreffend Pünktlichkeit. Das neue Konzept bringe diesbezüglich eine "deutliche Verbesserung".

18.07 Uhr: Wir fahren weiter mit dem neuen Buskonzept. Hauptpunkte: Die innerstädtischen Linien fahren keine Rundkurse mehr und werden zu Stichlinien umfunktioniert. Zudem soll die Glärnischstrasse vom ÖV erschlossen werden. Zudem soll es eine neue Linie ins Industriegebiet Stelz geben. Die Gemeinde Kirchberg sei allerdings nicht begeistert, dass der Bus von Wil nach Kirchberg über die Glärnischstrasse fahren soll. Der Anschluss zum Lindenhof fällt weg. 

18.01 Uhr: Wir sind bei der Schlussabstimmung: Mit 33:2-Stimmen wird die Sanierung angenommen. Allerdings gibt es noch eine zweite Lesung. Das dürfte dann aber noch eine Formsache sein - mal abgesehen der Thematik Lüftung.

17.58 Uhr: Malgarolis-Antrag unterliegt gegen jenen der Kommission. Und dann siegt der Antrag der Kommission gegen niemanden. Mit 31:7-Stimmen wird der Antrag gutgeheissen: die Sprossen auf der Nordseite sind weg.

17.56 Uhr: Es kommt zur ersten Abstimmung. Und zwar mit der Frage, ob die vorberatende Kommission das Thema nochmals vertieft prüfen soll. Mit 28:9-Stimmen wird dies gutgeheissen. Das Resultate wird dann in die zweite Lesung einfliessen.

17.52 Uhr: Die Sprossen- und Belüftungs-Diskussion zieht sich in die Länge. Christoph Hürsch (CVP) findet, man solle diese Thematik bis zur zweiten Lesung vertieft ausarbeiten, um eine passende Entscheidungsbasis zu haben.

17.40 Uhr: Und noch ein Antrag von Marcel Malgaroli (FDP): Die Sprossen sollen beibhalten werden. Hintergrund: Die vorberatende Kommission beantragt ,die Sprossen auf der Nordseite wegzulassen, womit 30'000 Franken gespart werden könnten. 

17.32 Uhr: Sodala, wird sind in der Detail-Beratung. Und hier ist der von Eva Noger (Grüne Prowil) angekündigte Antrag: Ein automatisches Lüftungssystem, damit die Lehrer davon befreit sind. Die Luft sei dann besser, die Energie-Bilanz auch. Stadtrat Stutz (Grüne Prowil) entgegnet: "Schiebefenster stellen eine gute Luftqualität sicher."

17.29 Uhr: Benjamin Büsser (SVP) hält sich kurz und sichert ebenfalls die Unterstützung seitens der Rats-Rechten zu.

17.28 Uhr: Nun ist Eva Noger (Grüne Prowil) dran. Auch ihre Partei unterstützt den Antrag - wird dann in der Detail-Beratung aber noch einen Antrag stellen zur Lüftung.

17.25 Uhr: Susanne Gähwiler (SP) hofft auf eine gute Lösung. Sie bemängelt, dass auf Minergie-Standard verzichtet werde. Trotzdem stimme man der Vorlage "sehr gerne" zu.

17.22 Uhr: Auch Christoph Hürsch (CVP) sagt, dass seine Partei einstimmig Ja stimmen werde. "Was alt wird, muss saniert werden", so seine simple Feststellung.

17.20 Uhr: Urs Etter (FDP) steht am Rednerpult: "Die Sanierung soll nun zügig in Angriff genommen werden. Wir erachten die Sanierung als zweckmässig. Die Investitionen sind sinnvoll." Die Partei unterstütze den Antrag der Stadtrats einstimmig.

17.16 Uhr: Der zuständige Departements-Vorsteher, Daniel Stutz (Grüne Prowil), äussert sich nun dazu - und zwar zustimmend. Der Lindenhof sei das Gebäude im Lindenhof mit der schlechtesten Energiebilanz. Er empfiehlt, der Vorlage zuzustimmen.

17.14 Uhr: Im dritten Quartal 2020 soll mit den Ausführungen gestartet werden. Zuvor ist noch dieses Jahr eine Volksabstimmung nötig, so die Stadtparlamentarier heute und in der zweiten Lesung grünes Licht geben.

17.08 Uhr: Zuerst geht es in die Schule. Und zwar die Primarschule Lindenhof. Diese muss saniert werden. Gebaut wurde sie zwischen 1970 und 1972. Trotz einiger Teil-Sanierungen muss oder soll es nun eine Gesamt-Erneuerung sein - Innen und Aussen. Das wird rund 11,3 Millionen Franken kosten. Reto Gehrig, der die vorberatende Bau- und Verkehrskommission präsidiert, stellt das Projekt vor.

17.02 Uhr: So, es geht los. Parlamentspräsident Marc Flückiger kündigt schon mal an, dass er auch heute Verlängerung beantragen werde. Das ist dann ab 20 Uhr. "Wir sind selber schuld, dass wir so viel abzutragen haben. Es ist Wahlkampf", sagt Flückiger.

16.54 Uhr: Werfen wir einen Blick auf die Traktandenliste. Lanciert wird der Abend mit dem Bericht und Antrag zur Sanierung der Primarschule Lindenhof. Kostenpunkt: rund 11,3 Millionen Franken. Dann geht es weiter mit dem Wiler Buskonzept ab dem Jahr 2021. Alsdann stehen zusätzliche Stellen im Departement Bau, Umwelt und Verkehr (BUV) zur Diskussion. Umgerechnet ganze fünf neue Vollzeitstellen werden beantragt. Spannend könnte es danach bei der SVP-Motion zum Thema «Gratisparkieren» werden, so überhaupt noch Zeit dafür bleibt. Das bürgerliche Lager fordert, dass die ersten 30 Minuten nichts kosten, um das Gewerbe so zu unterstützen. Danach sind noch sechs durch den Stadtrat beantwortete Interpellationen zu besprechen. Volles Programm.

16.48 Uhr: Es ist mal wieder Stadtparlaments-Donnerstag in der Äbtestadt. Herzlich willkommen aus der Tonhalle zur heutigen Sitzung, die mit zehn Traktanden reich befrachtet ist. Simon Dudle tickert für Sie durch diesen Polit-Abend.

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Vorschau auf die Parlamentssitzung:

Marc Flückiger hat sich für sein Jahr als Parlamentspräsident vorgenommen, zügig durch die Sitzungen zu führen und die Traktandenliste möglichst gut abzuarbeiten. So erstaunt es nicht, dass die heutige Sitzung gleich zehn Traktandenpunkte umfasst. Zuerst wird es um die Sanierung der Primarschule Lindenhof gehen. Das aus den 1970er-Jahren stammende Gebäude hat seine Lebensdauer erreicht und muss erneuert werden. Nachdem eine erstes Sanierungsvorhaben im Jahr 2016 an den Stadtrat zurückgewiesen worden ist, wird nun der zweite Anlauf genommen – wohl mit besseren Erfolgschancen. Die vorberatende Bau- und Verkehrskommission empfiehlt mit 6:0-Stimmen, den Kredit von rund 11,3 Millionen Franken zu sprechen. Nach der Lesung im Stadtparlament wird das Volk das letzte Wort haben.

Auch beim zweiten Traktandum war man sich in eben dieser Bau- und Verkehrskommission weitgehend einig in der Vorberatung. Es geht um das neue Buskonzept ab dem Jahr 2021. Dieses sieht diverse Änderungen vor. Um die Anschlüsse am Bahnhof Wil trotz Verkehrsüberlastung besser gewährleisten zu können, werden die Rundlinien in den Gebieten Oelberg/Hofberg und Neulanden aufgehoben. Zudem soll die bisher vom öffentlichen Verkehr nicht erschlossene Glärnischstrasse bedient werden. Die Busse nach Kirchberg und Gähwil sollen künftig auf der Glärnisch- statt Toggenburgerstrasse fahren. Auf der Toggenburgerstrasse ist dafür eine neue Linie vom Bahnhof ins Industriegebiet Stelz geplant.

500 zusätzliche Stellenprozente beantragt

Spannend dürfte es dann beim dritten Traktandum werden: Es geht um mehrere neue Stellen im viel gescholtenen Departement Bau, Umwelt und Verkehr (BUV). Gleich 500 zusätzliche Stellenprozente sind beantragt – und zudem Umwandlungen von zwei befristeten in unbefristete Teilzeit-Stellen. In der vorberatenden Kommission unbestritten war die Schaffung einer Vollzeitstelle «Projektleiter Hochbau». Das ist darum bemerkenswert, weil dies vor noch nicht allzu langer Zeit abgelehnt worden war.

Keine Opposition gab es seitens der vorberatenden Kommission gegen eine 80-Prozent-Stelle «Projektleiter Wasserbau», eine Vollzeitstelle «Mitarbeiter Reinigung» und je eine 60-Prozent-Stelle «Projektleiter Verkehrsplanung» sowie «Projektleiter Tiefbau». Die Kommission lehnt hingegen eine 100-Prozent-Stelle «Projektleiter Stadtplanung» ab – wenn auch knapp mit 4:3-Stimmen.

Stadtrat ist gegen Gratis-Parkieren

In der Folge wird eine von SVP-Fraktionspräsident Benjamin Büsser eingereichte Motion besprochen. Darin fordert er mit 15 Mitunterzeichnenden, dass man die ersten 30 Minuten gratis parkieren darf in Wil. Damit soll das lokale Gewerbe unterstützt werden. Doch der Stadtrat empfiehlt, die Motion für nicht erheblich zu erklären. Eines seiner Argumente: Die Stadt Wil sei schon heute verkehrstechnisch überlastet.

Danach stehen noch sechs durch den Stadtrat beantwortete Interpellationen auf der Traktandenliste. Die Themen: Vereinsfreundlichkeit der Stadt Wil, Facility Management, Reorganisation der städtischen Hausdienste, Sparpotenzial bei der Pflege im Alter, Wiler Jugendpolitik beim Engagement für eine intakte Umwelt und Velofahrer in der Bahnhofunterführung.

hallowil.ch berichtet heute Donnerstag ab 17 Uhr an dieser Stelle mit einem Liveticker aus der Tonhalle von der Sitzung des Stadtparlaments.