Freiwillige schenken Zeit

Sie singen, musizieren und spielen mit Betagten und Demenzkranken in den Alters- und Pflegezentren der in Wil, Rickenbach und Wilen tätigen Thurvita. Sie begleiten Betagte beim Einkaufen, auf dem Weg zum Arzt oder in  die Kirche. Sie engagieren sich als Busfahrer für die Ausflüge oder als Orgelspieler beim Gottesdienst im Sonnenhof. Kurzum: Die über 120 Freiwilligen des Fördervereins schenken anderen Menschen, die auf Hilfe angewiesen sind, Zeit und unterstützen dabei das professionelle Pflegepersonal. 

Der 2012 gegründete Spitex-Förderverein Thurvita (vormals Spitex-Verein Wil und Umgebung) fördert das Zusammenleben zwischen den Generationen. In den beiden Wiler Alters- und Pflegezentren Sonnenhof und Fürstenau, im Rosengarten in Rossrüti sowie in den verschiedenen Pflegewohnungen in Wil und Wilen wartet auf die Freiwilligen ein breites Betätigungsfeld. Der Lohn für deren Engagement ist die Freude und Dankbarkeit der Menschen in den verschiedenen Thurvita-Institutionen. Auf dem mit einem feinen Mittagessen verbundenen Jahresausflug werden die Ehrenamtlichen für ihren grossen Einsatz zusätzlich belohnt.

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Der Jahresausflug der Freiwilligen dient nicht zuletzt der Pflege der Kameradschaft und Geselligkeit.

Einzigartiges Kleinod

Das Wetterglück war den Freiwilligen auf den beiden Fahrten ins St. Galler Rheintal gut gesinnt. Auf der ersten Fahrt reiste als Gast auch Vereinspräsident Dr. med. Urs Germann mit. Beide Fahrten wurden von Vizepräsident Martin Giger zusammen mit einigen Frauen organisiert. Auf dem geführten Rundgang durch das Städtchen Werdenberg, über dem das wuchtige, seit 1956 dem Kanton St. Gallen gehörende Schloss thront, wurde den Teilnehmenden eine Fülle von Informationen zur acht Jahrhunderte umfassenden Geschichte dieses einzigartigen Kleinods vermittelt. Werdenberg mit dem historischen Stadtrecht ist eine der wenigen noch erhaltenen mittelalterlichen Holzbau-Siedlungen Europas. Der zu Grabs gehörende Ortsteil ist eigentlich gar kein Städtchen, sondern eine erweiterte Burganlage ohne Gewerbe, Restaurant und Kirche.

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Das "Schlangenhaus" zählt zu den ältesten Gebäuden des Städtchens.

Zu ihrem Erstaunen erfuhren die Freiwilligen, dass im hochmittelalterlichen Werdenberg bis Mitte des 14. Jahrhunderts Romanisch gesprochen wurde. Auf besonderes Interesse stiessen die verschiedenen Baustile, die auf engem Raum zu finden sind. Am Schluss des Rundgangs konnten die Teilnehmenden den Gebäuden selber zuordnen, ob es sich um einen Bohlenständer-, einen Block-, einen Stein- oder einen Riegelbau handelt. 

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Vier verschiedene Baustile prägen die einstige erweiterte Burganlage

Kleinste Stadt der Welt

In der angeblich kleinsten Stadt der Welt, deren wechselvolle Geschichte eng mit jener des gleichnamigen Schlosses verknüpft ist, hatten nie mehr als 200 bis 300 Menschen gelebt. Heute sind es noch deren 60 bis 70. Fliessendes Wasser gibt es in Werdenberg übrigens erst seit etwa 150 Jahren. Im milden Klima reifen mitten im Städtchen sogar Feigen.

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Eine der Gruppen am Werdenberger See

Nach dem Mittagessen und dem musikalisch von einem Duo umrahmten Dessert blieb vor der Rückfahrt nach Wil noch genügend Zeit für einen Spaziergang um den See vor historischer Kulisse. Die Entstehung des idyllischen Sees mit den vielen Wasservögeln ist unbekannt. Fest steht, dass es sich um ein gestautes Gewässer handelt.

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Toni Diggelmann (links) und Schorsch Lutz sorgten für Stimmung.