Am 13. Mai hatte der Wiler Musicalverein «vorderste Reihe» seine Premiere des eigens produzierten Musical «Das Bivalenzprinzip». Die Show war ausverkauft und vor begeistertem Publikum gaben sich die Künstler*innen zu ihrem Besten. Das selbstproduzierte Stück, sowie die Leistung der Künstler*innen war beeindruckend. Am Ende gab es vom Publikum eine Standing-Ovation und eine Zugabe vom Musicalverein.

Wer sich das Musical selbst ansehen will, hat die Chance noch dieses und nächstes Wochenende. Tickets dazu finden sie hier. Weitere Termine sind:

  • Samstag, 14.05.2022, 19:30 Uhr
  • Sonntag, 15.05.2022, 14:30 Uhr
  • Samstag, 21.05.2022, 19:30 Uhr
  • Sonntag, 22.05.2022, 14:30 Uhr

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So berichtete hallowil.ch bisher (12.04.22):

Ein Musicalstück mit LED-Wand: Der Wiler Musicalverein «vorderster Reihe» lässt seiner Kreativität freien Lauf

Die Muscialgeschichte wurde selber geschrieben, die Choreografie selber zusammengestellt, die Kostüme selbst genäht und sogar eine eigene Maskenbildnerin ist im Team vom Musicalverein «vorderster Reihe» aus Wil. Die junge Gruppe aus rund 40 Personen ist aktuell fleissig am Proben für ihr Stück «das Bivalenzprinzip: ein Musical zwischen den Welten», welches vom 13. – 22. Mai in der Tonhalle in Wil aufgeführt wird. Präsident Lukas Pelzmann führte hallowil.ch vergangenen Samstagmorgen exklusiv durch ihren Probetag.

Die Schauspieler übten auf der Bühne, im unteren Stock der Tonhalle wurde fleissig das Make-Up besprochen und im Gang wurden die Choreos für die Tänze geübt. «Wir sind alle hier Musicalfans und machen das hier alles freiwillig mit viel Engagement», sagte Lukas Pelzmann. Am aktuellen Stück wird schon seit Herbst 2020 gearbeitet. «Anfang 2021 bis in den Spätsommer letzten Jahres haben Désirée Forte, Daniel Pfister und Beni Pelzmann das Drehbuch geschrieben», ergänzte Lukas Pelzmann. Seit Januar diesen Jahres wird fleissig zusammen geübt. «Mindestens an einem Tag am Wochenende proben wir unser Muscialstück. Jedem, der Teil des Musicals ist, ist bewusst, dass dieses nun Vorrang hat. Obwohl jedes Mitglied selbst natürlich auch noch arbeitet», sagte Lukas Pelzmann mit einem Schmunzeln. Genau das aber sei ja das Coole beim Verein. Jeder gäbe sein Bestes, um ein professionelles Musical auf die Beine zu stellen. 

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Lukas Pelzmann der Präsident des Musicalvereins «vorderster Reihe» .

Der Musicalverein probiert alles selbst zu machen, was nur geht. Deshalb hat sich die Gruppe dieses Jahr etwas Besonderes fürs Bühnenbild einfallen lassen. «Da wir nicht so viel Budget für ein mega grosses, spektakuläres Bühnenbild haben, mussten wir uns etwas einfallen lassen. Dieses Jahr haben wir eine LED-Wand als Bühnenbild. Das heisst, wir können innert Sekunden eine andere Atmosphäre auf die Bühne zaubern, ohne grossen Aufwand.», erklärte Lukas Pelzmann. Ihm sei wichtig, dass die Zuschauer nicht aus dem Musicalzauber herausgerissen werden, denn so ein Bühnebildwechsel mit richtigen Wänden gehe immer einige Minuten. Mit der LED-Wand kann mit einem Klick eine andere Welt gezaubert werden. 

Im unteren Stock der Tonhalle gibt Sarah Reifler den Schauspielern Tipps und Tricks für ihr Make-Up. «Von Beruf aus bin ich Drogistin. Das Maskenbildnern habe ich in meiner Freizeit durch Kurse gelernt, es ist mein Hobby», - ergänzte Sarah. Ca. 4-6 Stunden habe sie für die Facecharts gebraucht. «Jeder Schauspieler, jede Schauspielerin bekommt von mir eine solche Facechart», sagte sie. Lediglich eine Hand voll Stichwörter bekommt sie vom Regieteam als Beschreibung der einzelnen Schauspieler. Die Kostüme und die Schminke stellt sie sich dann selber zusammen. «Eine grosse Inspiration, den Schauspielern ein Gesicht zu geben, ist das Internet, vor allem Pinterest. Und auch Germanys Next Topmodel», sagte Sarah Reifler lachend.

Die Herausforderung für sie als Visagistin bei diesjährigen Stück seien die zwei Welten. «Während der 20 Minuten Pause müssen die Schauspieler ihren Look von schön schlicht zu rockig ändern, ohne ihre ganze Schminke zu versauen», ergänzte sie.

Daniel Pfister gehört zum Regieteam und hat die Musicalgeschichte zusammen mit Désirée Forte und Beni Pelzmann entwickelt. «Wir überlegten uns, was für Figuren wir haben wollen, was deren Charakter sein soll und natürlich ihre Name.», erklärte er. Die Geschichte wurde rund um die 19 Songs geschrieben. Dadurch hatte das Regieteam einen anfänglichen Anhaltspunkt und einen roten Faden. Die Herausforderung für Daniel Pfister ist, dass er nicht nur Regie führt, sondern selber auch noch mitspielt. «Wir haben nicht nur die Geschichte geschrieben und die Choreos selber einstudiert, sondern müssen nun die Proben leiten und alles koordinieren, dass jeder Schauspieler von den Proben profitieren kann.»

Jeannette Ringger ist im aktuellen Cast der «vorderster Reihe» und hat dabei eine Ensemble Rolle. Sie singt oder tanzt fast in jeder Szene mit. Am meisten am Verein schätzt sie die familiäre Bindung. «Im Verein gibt es keine Hemmungen, es fühlt sich an wie eine grosse Familie», sagte sie.

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Daniel Pfister (zu vorderst mit dem weissen Pullover) in seinem Element. 


Tickets

Wer sich nun vom Einblick in die Proben mitreissen liess, kann vom 13. – 22. Mai das Musical «das Bivalenzprinzip: ein Musical zwischen den Welten» in der Tonhalle in Wil geniessen. Die Tickets finden Sie unter diesem Link. Weitere Informationen und sogar einen Trailer zum Musical sind auf der Webseite des Vereins «vorderster Reihe» zu finden. 

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Im diesjährigem Musical treffen zwei Welten aufeinander.

Die «vorderste Reihe» beschreibt ihr selbstgeschriebenes Stück wie folgt:

Bellacrita ist die perfekte Stadt – perfekt geputzte Strassen, perfekt gestylte Bevölkerung, Tag und Nacht nur Fröhlichkeit und Lebensfreude auf allen Gesichtern. In Bellacrita ist man hilfsbereit, bewegt sich synchron und elegant. Und jeden Abend versammelt sich die Stadtgmeinschaft, um vom geheimnisvollen Frank zu erfahren, wie perfekt sie sich wieder verhalten hat. Dabei werden die Einwohner von Bellacrita auf einer praktischen Rangliste sortiert. Je höher das eigene Ranking, desto besser die Wohnmöglichkeiten, der Lohn, das Essen.

Tara will nicht so richtig in dieses System passen, das ist ihr alles zu künstlich und zu starr. Sie sehnt sich nach Freiheit und Authentizität. Und so entscheidet sich Tara nach einem heftigen Streit mit ihrem Vater, Bellacrita zu verlassen. Doch wohin kann sie gehen? Die Stadt liegt schliesslich mitten im Nirgendwo.

Man munkelt zwar von einem weiten Weg, dem Fluss entlang. Dieser Pfad führt zu einem sagenumwobenen Ort, der nur als «Rock» bekannt ist. Hinter verschlossenen Türen tauschen die Einwohner Bellacritas flüsternd Gerüchte aus über die unzivilisierten Wilden, die den Rock bewohnen… Doch das alles spielt am Ende keine Rolle, denn wer verlässt schon freiwillig die perfekte Stadt?