Die Erstkommunikanten begaben sich im Rahmen des Pfarreifestes auf ihren Vorbereitungsweg zum Thema Brücken bauen. Es gibt reale Brücken und es gibt Brücken zwischen Menschen. Darauf zielte die Wortgottesfeier ab.
Das Bauen von Brücken aus Beton und Stahl kann man lernen. Fachleute berechnen und planen, beziehen die Beschaffenheit der Geologie ein, machen Untersuchungen und bauen entsprechend des Bestimmungszwecks. Wichtig beim Brückenbau seien die Widerlager, erklärte Pastoralassistent Klaus Gremminger in der Predigt. Die Widerlager stützen die Seitenenden des Überbaus ab und leiten die auf ihn einwirkenden Kräfte in den Baugrund ab. Sie zählen zum Unterbau einer Brücke. Um den Bau von anderen Brücken ging es im Familiengottesdienst mit dem anschliessenden Beisammensein im Pfarrgarten; und auch dort gab es eine Brücke.

Verbindender Regenbogen
Mädchen und Knaben der dritten Klassen haben nach den Sommerferien ihren Vorbereitungsweg zur Erstkommunion begonnen. Am Sonntag gestalteten sie zum ersten Mal eine Wortgottesfeier mit; gemeinsam mit ihren Religionslehrerinnen Daniela Gremminger, Manuela Trunz und Prisca Feurer. Sie sangen zusammen mit dem Kirchenchor Niederuzwil unter der Leitung von Arne Müller, sie formulierten Gedanken zu ihrem gemeinsamen religiösen Weg und sie lasen die Fürbitten. Gemeinsam mit ihren Religionslehrerinnen spüren sie in den kommenden Monaten der Bedeutung des Glaubens nach und lernen die Elemente des Gottesdienstes kennen. Das Empfangen der ersten heiligen Kommunion wird für sie der Höhepunkt sein. Sie werden bis dann eine Brücke gebaut haben, eine Brücke zwischen sich und Gott; so wurde es in der Wortgottesfeier ausgedrückt.

Die Kinder zeigten, dass Brücken auch zwischen kleinen und grossen Menschen gebaut werden können, zwischen Arm und Reich oder zwischen Himmel und Erde. Dazu gab es eine Geschichte von einem alten Brückenbauer, der von einem Kind zu seiner Arbeit befragt wird. «Es ist leicht, eine Brücke zu bauen, wenn man es gelernt hat», sagt er, «aber, es ist schwieriger, die Brücken der Träume zu bauen», erklärt er weiter. Und weil der alte Brückenbauer in der Geschichte traurig zu sein scheint, malt das Kind für ihn einen Regenbogen. Eine Brücke, die alles miteinander verbindet.

Erlebnisse verbinden
Um diese Art von Brücken, um Brücken zwischen unterschiedlichen Menschen ging es im Gottesdienst. Brücken, die zueinander führen, die verbinden, Begegnungen möglich machen. Manchmal brauche es auch Mut, Brücken von Herz zu Herz zu bauen. Freundschaftsbrücken könnten helfen, einander zu verstehen und Leben zu teilen. Auch solche Brücken bräuchten Widerlager, damit die Brücke stabil sei und den Herausforderungen in einer Beziehung standhalte. Sich selber anzunehmen und zu lieben, um andere lieben zu können, sei eine gute Grundlage für eine stabile Brücke.

Weil auch die Musik eine Brücke sein kann, gestaltete der Kirchenchor den Gottesdienst mit und besondere musikalische Akzente setzten Polina Lubchanskaya am Piano und Bruno Ritter an der Klarinette und am Saxophon mit konzertanten Werken. Im Pfarrgarten wurden Brücken zwischen Generationen gebaut. Der Pfarreirat bot Salate und Leckeres vom Grill an, die Kinder konnten mit den Verantwortlichen der Kinderfeier und des Schülertreffs Click spielen und basteln oder am Feuer ein Schlangenbrot backen. Die Pfadi St.Georg hatte aus Seilen eine Brücke gebaut, die zwar schwankte, sich jedoch beim Traversieren als zuverlässig erwies. Und schliesslich führte Mesmer Radislav Piljic Interessierte in den Kirchturm hinauf.