«Als Genfer hier in Tobel eine 1.-August-Rede zu halten ist eine Ehre für mich. Als waschechter Hinterthurgauer bin ich nach wie vor äusserst stolz, eine Thurgauer zu sein – und das werde ich auch immer bleiben.» Es war der Anfang einer Festrede von Hausi Leutenegger, die nach und nach in eine unterhaltsame und witzige Angelegenheit mündete. Stolz, dass ein derart weitgereister und erfolgreicher Mann wie "Hausi national" in Tobel auftritt, war auch Gemeindepräsident Rolf Bosshard. «Dass sich hierfür unser Festzelt bis auf den letzten Platz gefüllt hat, zeigt, dass wir mit dem Engagement von Hausi ein gutes Händchen bewiesen haben.»

Die Thurgauer können’s eben

Eigentlich war es wie immer, wenn Hausi an ein Mikrophon tritt. So gehört es sich für einen Businessmann wie ihn, dass zuerst einmal aufgezählt wird, von wo er kam, was er daraus gemacht hat und wohin ihn das Leben noch bringt. Was sich aber nie geändert hat und sich auch nie verändern wird, ist die Tatsache, dass Hausi Leutenegger stets mit breiter Brust und voller Stolz den Thurgau durchquert. «Unser Kanton ist wunderbar. Wir haben mit Abstand die schönsten Äpfel und damit verbunden den weltbesten Most. Da fällt mir ein: Trinkt täglich ein Glas davon und ihr werdet niemals an einem Krebsleiden erkranken», riet er dem Publikum. Er werde immer ein Thurgauer bleiben, egal wo er sich gerade aufhalte. Die Thurgauer würden es eben können, das «Party machen und Festen», sagt er augenzwinkernd.

 
Im hallowil.ch-Interview sagt Hausi Leutenegger, warum es ihm im Thurgau so gut gefällt.

Die Krux mit den Handys

Wie sich die Zeit und somit auch die Schweiz verändert haben, das weiss Hausi nur zu gut. Von den Kriegszeiten mit Hitler oder dem Schaffen unserer Vorfahren, weiss er Bescheid. «Zum Glück bin ich noch einer, der in der Schule Geschichte hatte. Heute haben sie ja bloss noch Handykurse», sagt er und sorgt damit für Lacher im Zelt. Trotzdem: Die Schweiz soll genau so bleiben, wie sie ist. Ein Statement, das in Tobel gut aufgenommen wurde.

Im Nachgang zu seinem Auftritt zeigte sich Hausi Leutenegger volksnah und liess sich vor dem Zelt ablichten. Im Gespräch mit hallowil.ch ging er auch aufs Älterwerden ein, wird er doch im kommenden Januar 80-jährig. "Niemand wird gerne älter. Aber man verschiedet das Alt sein immer weiter noch hinten. Mein Wunsch ist nicht mehr Geld. Davon habe ich sowieso genug. Aber ich möchte in zehn Jahren noch genau so aussehen wie heute", sagte der Ehrenbürger von Bichelsee-Balterswil, der seit rund 20 Jahren auch einen Wohnsitz in Wil hat, aber hauptsächlich am Genfersee wohnt. Pro Monat sei er rund drei Tage in der Äbtestadt.