In seiner Begrüssung in der Mehrzweckhalle Zuzwil wies Gemeindepräsident Roland Hardegger auf den Slogan im Geschäftsbericht «Sichtbare Veränderungen» hin, dass es Veränderungen brauche, um nicht zu erstarren. Zu den Projekten nannte Hardegger nicht nur die zahlreichen Wohnüberbauungen in der Gemeinde, sondern auch das Grossprojekt Dreifachturnhalle, welches ab dem 23. September der Schule und Vereinen zur Verfügung stehen soll.
Zum Thema Richtplan ist auf den 24. April eine Information angesagt mit nachfolgender Vernehmlassung. ZumThema Dorfbach, Basisvariante oder Hochwasserentlastungsstollen, sollen Ende April die Fakten vorliegen. Eine Information ist auf den 25. Juni angesagt. Dass das Projekt «Digital 21» einen hohen Stellenwert einnimmt, darüber informierte Schulpräsident Clemens Meisterhans. Auch das Thema Tagesstrukturen beschäftigt den Rat.

Einstimmiges Ja bei der Rechnungsabnahme
Der Überschuss bei der Rechnung 2018 mit 2,4 Mio. Franken bei einem Gesamtraufwand von 24,3 Mio. wurde wohlwollend zur Kenntnis genommen. 2,9 Mio., rund 12% der Gesamtausgaben, wurden für Infrastruktur investiert. Mit dem Überschuss, teils in zusätzliche Abschreibungen investiert, steigt das Eigenkapital weiter an und beträgt 70% der einfachen Steuer, nach Hardegger ein hoher Wert.
Der bereits hohe Wert der Verschuldung wird mit nächsten Grossprojekten noch ansteigen, ob der hohen Steuerkraft der Gemeinde aber nicht gefährlich. Die Zustimmung zur Rechnung 2018 erfolgte ohne Diskussion und einstimmig.
Steuerfuss sinkt auf 87%
Das Budget 2019 sieht rund 24 Mio. Ausgaben bei 23,7 Mio. Einnahmen. Das neue Rechnungsmodell RMSG wird ob der Erweiterung der Abschreibungsdauer von 15, bzw. 20 Jahre auf neu 30 Jahre zu tieferen Abschreibungssätzen führen. Investitionen dürfen nur noch mit wertvermehrendem Charakter unter Investitionen ausgewiesen werden. Schon vor der Diskussion warnte Hardegger vor kommenden Millionen-Investitionen. Das erfreuliche Rechnungsergebnis ermögliche jedoch eine Steuerfusssenkung von 92 auf 87%.
Fünf Votanten ergriffen das Wort zum Thema Steuerfuss. Christoph Schönenberger sprach sich im Namen der CVP für die Steuerfusssenkung aus, um der Bürgerschaft wieder etwas zurück zu geben. Im gleichen Sinne äusserte sich auch Daniel Sieber im Namen der FDP. Gleich 10% Senkung beantragte Alfred Halder, durchaus tragbar. Gegen die Senkung sprach sich Raffael Sarbach seitens der SP aus. Den Fokus gelte es auf Wohnen im Alter, oder für kinderreiche Familien zu legen. Nach Gust Brunner werden tiefe Steuern eher wohlhabende Ältere anziehen, ohne Kinder. Besser investiert wäre das Geld für Wanderwege, Güterstrassen und höhere Einspeise-Entschädigungen für Solaranlagen. Unter deutlicher Ablehnung der 10-prozentigen Steuerfusssenkung stimmten die Anwesenden deutlich der fünfprozentigen Steuerfusssenkung und dem Budget zu.
Projekt Digital 21
Schulpräsident Clemens Meisterhans wies zur Vorlage «Digital 21» mit Kosten von 1,45 Mio. Franken betreffend Einführung des durchgehend digitalen Schulbetriebes für die Primarschulgemeinde darauf hin, dass der technische Wandel auch im Sinne des Lehrplan 21 der Förderung bedürfe. Das auf fünf Jahre angelegte Projekt sieht den Ausbau des IT-Netzes für den Schulbetrieb vor mit Beschaffung von Computern für jeden Schüler. Service und Wartung, wie auch die Datenauslagerung werden durch eine externe Wartungsfirma ausgeführt.
Bedenken zum umgehenden Projektstart äusserte Bruno Keller. Er sei nicht gegen die Einführung, nur das Tempo störe ihn. Er votierte für eine Neuplanung mit späterem Start, da die Schule Zuzwil bereits heute mit den Aktiv-Boards über neuzeitliche Einrichtungen verfüge. Nachbargemeinden wie Uzwil arbeiteten auf viel tieferem Niveau. Dem hielt Meisterhans entgegen, dass gleichzeitig die Gemeinde Oberuzwil noch deutlich höhere Ansprüche erfülle, als in Zuzwil vorgesehen. Dem Kredit über 1,453 Mio. stimmte die Bürgerschaft mit wenigen Gegenstimmen zu, so auch für die Amortisation innert drei Jahren.
öV-Angebot am Abend verbessern
Urs Honold stellte unter Varia den Antrag, das seit Dezember verschlechterte Postautoangebot zu verbessern. Er verlangt die Prüfung einer Kooperation mit dem Stadtbus Wil, um auch abends den Halbstundentakt garantieren zu können.
Oskar Keller kritisierte die Mitteilung der Gemeinde, bereits seit 2001 für die Unkrautvernichtung keine Herbizide mehr einzusetzen. Noch im letzten Jahr sei auf dem Schulhausplatz mit Herbiziden vorgegangen worden. Besser wäre, wenn sich Hardegger auf Kantonsebene gegen den Verkauf von Herbiziden einsetzen würde. Besser wird es nach Hardegger mit der Beschaffung der Unkrautvernichtungsmaschine auf Heisswasserbasis.
Mit Brat- und Kräuterwurst und einer Auswahl Getränke wurde die Bürgerschaft zum Abschluss für den Besuch und das Aushalten entschädigt. Reger Austausch begleitete der Verzehr.