Algetshausen ist eines der sieben Dörfer der Gemeinde Uzwil. Noch immer bäuerlich geprägt sei es, heisst es auf der Homepage der Gemeinde: «854 ist das Dorf erstmals urkundlich erwähnt worden. Mit seinen fast 600 Einwohnern ist Algetshausen ein stattliches und wachsendes Dorf inmitten von Obstgärten.»
Kirchlich gehört Algetshausen zum benachbarten Henau. Weil die dortige Sebastians-Kirche ursprünglich eine Marienkirche war, ist die Dorfchilbi – das Kirchweihfest – auf das erste Wochenende nach Mariä Himmelfahrt (15. August) angesetzt.
Zutritt zur Kirche verweigert
In Algetshausen wurde und wird demzufolge die Kirchweihe der Henauer Kirche gefeiert. Dort gab es schon vor Jahrhunderten eine Kirche. Der Turm jedenfalls, das älteste Bauwerk in der Gemeinde Uzwil, dürfte wohl 1000 Jahre alt sein. Die baufällig gewordene Kirche ist im 18, Jahrhundert durch eine neue ersetzt und im Jahre 1746 eingeweiht worden. Bis zum Jahre 1874 hat sie beiden Konfessionen als Gotteshaus gedient. Das ging aber keineswegs immer einvernehmlich. In Hans Hugentoblers Buch "Algetshausen - unser Dorf" liest man dazu, dass der katholische Pfarrer die Kirche verschlossen und den Evangelischen 1708 den Zutritt mehrmals verweigert habe. Das habe besonders die mehrheitlich evangelischen Algetshauser aufgebracht. Am Palmsonntag 1709 sei der Friedhof zum Kampfplatz geworden. Der evangelische Schulmeister sei vom katholischen Messmer totgeschlagen worden. Am drauffolgenden Ostertag sei dann der katholische Pfarrer von den Evangelischen gefangen genommen und der katholische Messmer totgeschlagen worden.
Bewältigte Vergangenheit
An diese Ereignisse denkt heute niemand mehr, wenn am bevorstehenden Wochenende die 40. Algetshauser Dorfchilbi seit dem Neustart das ganze Dorf und viele auswärtige Besucher auf die Gassen lockt. Burkhard Erne, Präsident des Chilbi-Organisationskomitees, betont, dass es dem OK weder um einen allgemeinen geschichtlichen Rückblick, noch um eine Rückschau auf 40 Jahre Chilbi gehe: «Im Vordergrund steht, zum Jubiläum neue Angebote zu schaffen, um dem Anspruch als Fest für Klein und Gross gerecht zu werden». Sehr viel aus dem reichhaltigen Programm wird von Menschen aus dem Dorf bestritten. Die auswärtigen Beiträge stammen vor allem aus der Gemeinde Uzwil und der näheren Umgebung. Manche Stände sind von traditionellen Marktfahrern besetzt.
Originell und unkonventionell
Aus dem Angebot sei lediglich auf ein paar Attraktionen hingewiesen: Bungee-Trampolin, Karussell, Skate-Park, Festzelt mit musikalischer Unterhaltung, Marktstände, Traktorenrennen, Gummistiefelwerfen, Kegelbahn und Kasperlitheater. Den Auftakt zum Sonntag macht ein ökumenischer Familiengottesdienst, begleitet durch die Oklahoma-Alphörner.