«Unter uns weilen viele Menschen, welche unsere Hilfe benötigen. Das wird leider zu oft vergessen. Umso mehr freut es mich, dass wir mit der Clienia eine führende Institution, in Psychiatrie und Psychotherapie, auf unserem Gemeindegebiet haben.» Kurt Baumann, Sirnachs Gemeindepräsident, ist sichtlich stolz. Es könne jeden treffen. <jeder könne in eine Depression verfallen oder anderweitig, psychisch schwerwiegend erkranken. Und doch würden noch zu viele ihre Augen verschliessen. Die Scham sei hoch und darüber gesprochen werde am liebsten gar nicht.
Die Clienia leistet im Rahmen diesbezüglich Pionierarbeit. Und das bei einer aktuellen Frequentierung von rund 2500 Klinikeintritten pro Jahr.

Hochwassergefahr eliminiert
Für Baumann war der Donnerstag ein Freudentag. «Das stimmt. Denn heute wird nicht nur das neue Patientenhaus «Panorama» eingeweiht, sondern auch der Abschluss der Offenlegung des Tobelbachs gefeiert. Das ist eine deutliche Aufwertung aus ökologischer Sicht und für das Klinikdorf.»
Bemerkenswert ist die schnelle Realisierung des ganzen Projektes. Alle Involvierten haben in den vergangenen zwei Jahren Hand in Hand gearbeitet. Für Klinikdirektor Daniel Wild ist es gar ein operativer Eingriff. «Es kommt mir vor, als wäre diese Bachoffenlegung eine Operation am offenen Herzen.» Der Bach wies auf einer Länge von 450 Metern markante Kapazitätsdefizite auf und wurde auf der kantonalen Gefahrenkarte geführt. «Mit dieser Bachoffenlegung ist es uns gelungen, die Hochwassergefahr zu eliminieren», sagt Wild.
Drei grosszügige Bettenstationen
Während der Tobelbach nun an der Oberfläche durch das Klinikdorf fliesst, erstrahlt der Neubau «Panorama» im frischem Glanz. Drei helle und grosszügige Bettenstationen mit je 20 schwerpunktspezifischen Behandlungsplätzen sind darin eingerichtet. Allesamt entsprechen den neusten Anforderungen an eine moderne Psychiatrie. Platz findet darin auch der Internistische Dienst, das Labor, die Apotheke, die Neuropsychologie, sowie die Ernährungsberatung.
Der Eingangsbereich ist hell und geräumig gestaltet, ein Brunnen, Sitzmöglichkeiten und Blumenbeete und Bäume laden zum Verweilen ein. In seiner Ansprache bekräftigte auch der Thurgauer Regierungspräsident Jakob Stark, dass Depression kein Tabuthema mehr sein darf. «Umso wichtiger werden die präventiven Massnahmen. Die Clienia bietet nun noch mehr Raum für Bach und Patienten.» Und für den ehemaligen Klinikbesitzer, Hans Schwyn, war es gar ein Meilenstein in der Entwicklung der Clienia.
