Die von CVP-Ortsparteipräsident Remo Wirth geleitete Versammlung war gut besucht. Um bei der Kritik aus der Versammlungsmitte zu beginnen: Erster Stein des Anstosses war die Korrektur der Henauerstrasse im Bereich des Coops. Die Fahrbahn bei dieser Durchgangsstrasse sei so verengt worden, dass zwei Postautos nicht mehr kreuzen könnten, bemängelte ein Votant. Gemeindepräsident Lucas Keel führte die Beweggründe an, erklärte aber auch, dass es sich um eine vorläufige Lösung handle, die nach der Erfahrungsphase verbessert werden könnte.
Bäume als Verkehrshindernis
Die Eingangstore der Aussendörfer wurden nicht an sich kritisiert, wohl aber die Bäume in diesen Verkehrsteilern. Es fehle ihnen der wachstumsfördernde Untergrund. Ohne Bewässerung würden sie in rascher Zeit absterben. Lucas Keel erwiderte, Bäume seien als Verkehrshindernis besser akzeptiert als irgendwelche Steinblöcke.
Das zum Teil rücksichtslose Verhalten von Velofahrern sei als Problem der Menschenverbesserung zu sehen, dem man oft machtlos gegenüberstehe. Der Gemeindepräsident konnte auch keine Zusicherung auf Geschwindigkeitskontrollen in Tempo-30-Zonen geben. Dafür zuständig ist die Polizei. Ebenfalls unerfüllt dürfte das Begehren auf Aufhebung des Industriegeleises der Firma Bühler bleiben.
Baldiges Ende der Augarten-Rumpelpiste
Bei der Augarten-Kreuzung könnte das Warten auf die Verbesserung der Rumpelpiste absehbar sein. Für die Gesamtsanierung Augarten-Kreuzung und Autobahn-Anschlüsse liegt ein Konzept vor. Wie viele Steine ihm in den Weg gelegt werden, bleibt abzuwarten. Geduld ist auch bei der Erstellung des noch fehlenden Radweg-Abschnittes von Niederstetten nach Schwarzenbach nötig.
Reibungsloser Übergang in den Neubau
Vor knapp einem Jahr konnte die Gemeindeverwaltung aus zwei Gemeindehäusern und mehreren weiteren auf das Gemeindegebiet verteilten Gebäuden in den Neubau am Stickereiplatz einziehen. Das Einarbeiten habe reibungslos funktioniert, stellte Lucas Keel fest. In der Folge zeigte er auf, welche anspruchsvollen Leistungen die Verwaltung und die Mitglieder des Gemeinderats geleistet haben.
Eindrückliche Arbeit im Milizsystem
Gemeinderat Ruedi Müller sei mit dem schwierigen Prozess, der Fusion der Feuerwehren, befasst. Zu seinen Aufgaben gehört auch die Integration des Zivilschutzes Uzwil in den Regionalverband Wil. Hanspeter Haltner habe mit der interimistischen Leitung der Technischen Betriebe eine gute Vorleistung für den neu gewählten Leiter erbracht. Dora Hadorn sei mit der Suche nach einem neuen Standort für die Galerie gefordert gewesen. In ihren Zuständigkeitsbereich gehört auch die Freizeitwerkstatt. Den Friedhof bezeichnete Keel als emotionsbehafteten Zuständigkeitsbereich von Renate Graf. Sie habe sich auch durch die Realisierung des 10-Dörfer-Wegs Verdienste erworben. Christine Wirth komme mit der Reorganisation der Spitex an die Grenze dessen, was nebenamtlich leistbar sei. Im Sommer hat sie zudem die Bewegungswoche «OberUzwil bewegt» gemanagt.
Schulhaus-Erweiterung Herrenhof
Schulpräsident Daniel Wyder, neben Lucas Keel das einzige hauptamtliche Behördenmitglied, vertritt die Gemeinde in einigen Gremien als Präsident oder Vorstandsmitglied, so im Verein für Psychomotorik, im Chinderhus Rägeboge und im Verein Tageseltern. Aktuell steht die Erweiterung der Schulanlage Herrenhof im Zentrum. Seinen Einsatz erfordern aber auch die ergänzenden Massnahmen zur Kinderbetreuung und sonderpädagogische Massnahmen.
Ausgeglichenes Budget 2019
Lucas Keel hob auch die Leistungen der Verwaltung hervor. Einen grossen Einsatz habe das neue Rechnungsmodell erfordert. Damit liessen sich die Zahlen aus der bisherigen Rechnung mit jenen im neuen Budget nur noch bedingt vergleichen. Mit dem veranschlagten Gewinn von 134'000 Franken bezeichnete er das Budget als ausgeglichen. Die Verschuldungsgrenze von 30 Millionen Franken, welche nicht überschritten werden soll, werde in vier, fünf Jahren erreicht sein. Dann dürfte das Eigenkapital etwas mehr als die vorgesehenen 10 Millionen Franken betragen.
200 Arbeitstage für Unterflurbehälter
Für die Kehrichtversorgung muss Uzwil 120 Unterflurbehälter bereitstellen. Gegenwärtig werden sie jeweils bei neuen Überbauungen realisiert. Eine flächendeckende Platzierung lässt auf sich warten. Lucas Keel zeigte den Aufwand auf, welcher dazu nötig ist. Für alle Abklärungen und Vorbereitungen werden 200 Arbeitstage, also ein ganzes Mann-Jahr, nötig sein.
Altersgerechtes Wohnen im Casa Solaris
Vorgängig der Versammlung liessen sich die CVP-Mitglieder das Casa Solaris zeigen und erklären. Marc Borer, der Hausherr, und Torentona Gashi, Leiterin des Hausdienstes, führten die Parteimitglieder durch das Haus.
Casa Solaris, so Marc Borer, wolle ausdrücklich kein Alters- und Pflegeheim sein. Die Institution habe sich altersgerechtes Wohnen auf die Fahnen geschrieben. Mit der Gemeinde Uzwil habe man eine Leistungsvereinbarung abgeschlossen und pflege mit dem Seniorenzentrum Uzwil und dessen Leiter Kurt Marti einen guten Kontakt.
Casa Solaris beschäftigt 57 Personen und bietet Zimmer für klassische Pflege, Wohnungen und Studios sowie eine geschützte Wohngruppe für demenziell erkrankte Menschen an. Die Zimmer und Wohnungen sind bis auf ganz wenige Ausnahmen belegt. Im Haus gibt es fünf Restaurant, darunter das öffentliche Restaurant «Hot Stone».