Dem Internet gehört die Zukunft. Davon sind nicht nur wir von hallowil.ch als junges Online-Medium zu mehr als 100 Prozent überzeugt, sondern scheinbar auch die Stadt Wil. Sie hat sich entschieden, die aus ihrer Sicht externen Medien nicht mehr zu berücksichtigen als amtliches Publikationsorgan und die eigenen Mitteilungen über die Sozialen Medien sowie eine kantonale Online-Plattform zu verbreiten.

Doch diese Entscheidung könnte sich als Schnellschuss erweisen. Denn bei einer Stadt ist die Ausgangslage nicht gleich wie bei einem Online-Medium. Auf diese Art und Weise verspielt sie sich leichtfertig den Multiplikator der Zeitungen, welche die Informationen über die Stadtgrenzen hinweg verbreiten. Haben bis anhin auch Leute aus dem Wiler Umland diese amtlichen Meldungen in den Zeitungen konsumiert, so wird das künftig kaum mehr der Fall sein. Die Infos dieser kantonalen Plattform werden sich vornehmlich die Wilerinnen und Wiler zukommen lassen – wenn überhaupt. Denn plötzlich ist es eine Holschuld, wenn man als Bürger informiert sein will. Bis anhin kamen am Donnerstag zwei Zeitungen mit diesen Infos gratis in die Haushalte. Wer neu nach Wil zieht, muss von sich aus künftig die Infos bestellen. Bei weitem nicht alle werden das machen. Die Stadt muss sich also nicht wundern, wenn das Interesse an ihr schwindet.

Der bessere Ansatz wäre gewesen, die Wiler Medien als amtliches Publikationsorgan zu behalten – und auch die Online-Zeitungen ins Boot zu holen. Der Multiplikator wäre damit nicht nur weiterhin vorhanden gewesen, sondern sogar vergrössert worden.

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Den beiden Wiler Print-Zeitungen gehen durch die Entscheidung der Stadt Einnahmen verloren.

So wird die Stadt Wil ab Juni kommunizieren.