Was waren das für unruhige Wochen und Monate in Niederbüren, getrieben von Missgunst und Grabenkämpfen. Die Diskussion um die finanzielle Unterstützung des Textilmuseums in Sorntal hat die Gemeinde entzweit. Die Verstimmungen ploppten auch bei der Wahl eines Nachfolgers oder einer Nachfolgerin von Gemeindepräsident Niklaus Hollenstein immer wieder auf. Einiges an Geschirr ist zerschlagen worden. Schliesslich wurde mit Caroline Bartholet eine Person gewählt, die von gewissen Kreisen als unwählbar bezeichnet worden war. Eine happige Aussage, welche in den letzten Wochen vor dem ersten Wahlgang scheinbar eine Trotzreaktion «Pro Bartholet» ausgelöst hat.

Die Hauptaufgabe der ersten Niederbürer Gemeindepräsidentin wird vorerst nicht darin bestehen, besseren Handyempfang oder mehr Postautos in die Gemeinde zu bringen. Vielmehr sind wieder gemeinsame Werte zu definieren. Dazu wird es für die FDP-Kantonsrätin auch wichtig sein, mit den Ortsparteien SVP und CVP den Rank zu finden. Die Aufgabe wird allerdings nicht eben einfach. Immerhin hat fast die Hälfte der Wähler nicht Caroline Bartholet gewählt. In jenen Kreisen wird sie sich den Respekt hart und mit vielen Gesprächen erarbeiten müssen. Falls nicht, könnte sie die Rechnung schon bald bekommen, da sich Bartholet im September des kommenden Jahres bei den Gesamterneuerungswahlen bestätigen lassen muss.

Die Niederbürer haben sich einen Gefallen getan, eine auswärtige Person zu wählen. Eine Aussensicht tut gut. Und vor allem kommt Caroline Bartholet ohne Seilschaften ins Dorf. Der Entscheid, welcher von en Stimmbürgern gefällt wurde, ist gut. Denn nun ist der Zeitpunkt gekommen und die Möglichkeit gegeben, das Kriegsbeil zu begraben und einen Neufanfang zu machen. Er wäre für alle das Beste.

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