Lichtensteig hat eine grosse Vergangenheit. Noch grösser war allerdings in den letzten Jahrzehnten der Niedergang. Hunderte von Arbeitsplätzen in der Textilindustrie gingen verloren, viele weitere Nutzungen verschwanden und die Steuereinnahmen brachen ein. Die Einwohnerzahlen sanken um fast 20 Prozent und die Infrastruktur konnte nicht mehr unterhalten werden.

Gemeinsame Strategie führt zum Aufschwung

In den letzten Jahren wurde gemeinsam mit der Bevölkerung unzählige Projekte umgesetzt im Rahmen der partizipativen Mini.Stadt-Strategie. Im Fokus standen Umnutzungsprojekte, wie das Macherzentrum im Postgebäude, das Rathaus für Kultur oder das Projekt Stadtufer mit 8’000m2 Gewerbefläche an der Thur. Diese Projekte führten zu direkten Effekten, wie mehr Belebung und neuen Angeboten aber auch zu indirekten Folgen, wie Zuzügen von Personen aus dem Umfeld der Projekte.

Hinzu kamen in den letzten Jahren grössere Immobilienprojekte. Lokale und regionale Investoren haben die Entwicklung an die Hand genommen und viele neue Wohnungen gebaut. Parallel dazu wurden diverse Altstadthäuser renoviert und den aktuellen Bedürfnissen angepasst. Die Vermietbarkeit konnte dadurch merklich erhöht werden. Last but not Least führte der Wakkerpreis, welcher national für Schlagzeilen sorgt für hohe Aufmerksamkeit und beschleunigte letztlich diese Entwicklung.

Junge Neuzuzüger

Die positiven Ergebnisse der Entwicklungen in den letzten Jahren werden 2023 augenfällig. Das Städtli gewann den Wakkerpreis für ihre Bemühungen, die Infrastrukturerneuerung ist weit fortgeschritten, die Gemeinde erwirtschaftet wieder Gewinne und die Steuern können ein weiteres Mal gesenkt werden. Hinzu kommt nun, dass sich die Einwohnerzahlen wieder erholen.

Dies zum einen, weil ältere Lichtensteiger/innen aufgrund des neuen Wohnungsangebots nicht mehr wegziehen müssen und weil die Neubauwohnungen Menschen von ausserhalb anlocken. Als 2'000 Einwohner bzw. Einwohnerin konnten Steven Fretz aus Ebnat-Kappel, Antonia Huber aus Uznach sowie Michael Dörig aus Bütschwil vom Gemeinderat und der Verwaltung begrüsst werden. Beim feierlichen Empfang erhielten die Neuzuzügerin und die Neuzuzüger einen Jazztageeintritt sowie einen «Odermatt-Osterhasen». Auch dieser erreichte am Wochenende die magische 2000er- Grenze - als Skirennfahrer.