In einer umkämpften Partie dreht der FC Wil einen frühen 0:1 Rückstand um und gewinnt am Schluss mit 3:1. Vor allem in der Startphase bekundete das Heimteam Mühe, steigerte sich dann aber fortlaufend. Der erste Heimsieg war die logische Konsequenz einer stetigen Entwicklung, aber auch einer kämpferischen und konzentrierten Leistung.Das Heimteam musste im Vorfeld damit leben, dass der FC Wohlen als Angstgegner betitelt wurde. Zwar hatte man sich das zum Teil auch selbst zuzuschreiben, trotzdem wird auch im Aargauer Freiamt Jahr für Jahr gute Arbeit geleistet. Dementsprechend selbstbewusst starteten die Gäste in die Partie. Es war keine Minute gespielt als Kuzmanovic das erste Mal vor dem Wiler Schlussmann auftauchte. Sein Volleyabschluss ging aber deutlich drüber.

Der FC Wil tat sich anfangs schwer und fand kaum ins Spiel. Torhüter Noam Baumann parierte in der 9. Spielminute eine Doppelchance zweimal mirakulös. Es kam den Äbtestädtern wohl gelegen, dass Schiedsrichter Dudic die Begegnung nach rund 10 Minuten für kurze Zeit unterbrechen musste, weil Petrus die Schleusen öffnete.

Kleine Pause, grosse Wirkung

Nach dem wetterbedingten Unterbruch kamen die Hausherren besser ins Spiel. Sie agierten präziser und bissiger. Der FC Wohlen ging zwar mittels eines abgelenkten Freistosses in Führung, hatte aber in der Folge nicht mehr viel zu bestellen. Der FC Wil hatte das Geschehen im Anschluss mehrheitlich im Griff, es fehlten aber noch die eigenen Torchancen.

In der zweiten Halbzeit wechselte Trainer Fünfstück von einem klassischen 4-4-2 mit Doppelsechs auf ein 4-4-2 mit Raute. Dies zeigte Wirkung! Die Mannschaft kam mit viel mehr Elan aus der Kabine. Man war bissig, man zeigte Kampfbereitschaft und zwang den Gegner tief in die eigene Hälfte. In der 47. Spielminute fand ein Freistoss den Kopf des aufgerückten Granit Lekaj, dieser verlängerte den Ball in das Aargauer Tor.

Ausgleichstreffer beflügelt den FC Wil

In der Folge war die Marschroute klar, der FC Wil war nun definitiv zurück im Spiel und gewillt, dieses zu seinen Gunsten zu entscheiden. Zuerst scheiterte Savic aus spitzem Winkel am Torhüter der Gäste, ehe der eingewechselte Cortelezzi einen Kopfball knapp daneben setzte. Doch dazwischen kamen auch die Gäste nochmals zu zwei Konterchancen, sahen aber eine davon erneut vom starken Baumann abgewehrt.

Nach knapp 80 Minuten durften die Heimfans endlich jubeln. Nach einer perfekt getretenen Flanke von Korkmaz, vollendete der freistehende Cortelezzi per Kopf. Selbiger bediente in der 94. Minute Johan Vonlanthen mit einem Traumpass, der sich nicht zweimal bitten liess und zum entscheidenden 3:1 traf.

Nicht nur die Fans waren zufrieden, auch Konrad Fünfstück zollte der Mannschaft Respekt für die gebotene Leistung und die grosse Moral. Wie schon vor Wochenfrist in Aarau, war man in der Lage auf einen Rückstand zu reagieren. Mit Servette Genf wartet nun ein harter Brocken auf den FC Wil, doch mit dieser Mentalität scheint vieles möglich zu sein.

FC Wil 1900 – FC Wohlen 3:1 (0:1)

IGP-Arena: 920 Zuschauer. – Sr: Dudic.

Tore: 27. Kuzmanovic 0:1. 47. Lekaj 1:1. 79. Cortelezzi 2:1. 93. Vonlanthen 3:1.

FC Wil 1900: Baumann; Gonçalves, Lekaj, Atila, Schällibaum; Vonlanthen, Muslin, Stillhart, Ilazi (60. Cortelezzi); Breitenmoser (75. Korkmaz), Savic (80. Latifi).

FC Wohlen: Tahiraj; Elvedi, Hajrovic, Gudelj; Romano, Bicvic, Foschini (82. Sulejmani), Stadelmann; Kuzmanovic (81. Seferi), Schultz; Tadic.
Bemerkungen: Wil ohne Huber, Lombardi, Sacirovic (alle verletzt), Audino, Bottani, Hamdiu, Schiavano, Kucani, Roesler, Gjoshi, Pugliese und Rahimi (alle nicht im Aufgebot). Wohlen ohne Pacar (verletzt), Pasquarelli, Wiget (beide nicht im Aufgebot) und Cvetkovic (nicht spielberechtigt). – 5. Baumann lenkt Kopfball von Bicvic an den Pfosten.

Verwarnungen: 25. Hajrovic (Foul). 50. Gonçalves (Foul). 90. Baumann (Zeitspiel).