Nach einer verkorksten Saison 2017/18 mit unverständlichem Trainerwechsel musste der EHC Uzwil gegen Weinfelden zu Playouts antreten. Nach vier Spielen und einem Zwischenstand von 2:2 gelang den Uzwilern am 3. März 2018 im letzten Spiel ein 4:3, womit der Abstieg in die 2. Liga im letzten Augenblick verhindert werden konnte.Spannung von A bis Z: Der EHC Uzwil gewinnt 4:3
Es war ein von A bis Z spannendes Spiel, das von 587 Zuschauern verfolgt wurde. Schon nach 26 Sekunden fiel der Uzwiler Aaron Lipp nach einem heftigen Zusammenstoss aus. Ein schlechtes Zeichen für die Partie?
Ein hektisches, ausgeglichenes Spiel nahm seinen Verlauf, in dem Uzwil zu überzeugen wusste. Allerdings fiel dann bei doppelter Unterzahl das 0:1 in der 18. Minute. Doch das 1:1 durch Renato Locher liess nicht lange auf sich warten. Ja, es kam noch besser. Marc Grau gelang bei Überzahl der Uzwiler vor der Pause das 2:1. Beide Torhüter machten ihren Job gut und hatten sich das ganze Spiel nicht über zu wenig Arbeit zu beklagen.
Im zweiten Drittel sassen in der 31. Minute gleich zwei Uzwiler auf der Strafbank, und prompt führte das zum Ausgleich. Aus einem Getümmel heraus glückte dann Patrick Amman das 3:2. Fazit nach zwei Dritteln: Aufgrund der bis jetzt gezeigten Leistung sollte ein Sieg der Uzwiler drin liegen.
Hopp Uzwil-Drittel
„Für Spannung ist gesorgt“, verkündete auch der Sprecher. Hie und da waren die Hopp-Rufe der Uzwiler zu hören, schliesslich ging es langsam um die Wurst. Spannendes Hin und Her, bäumiger Einsatz auf beiden Seiten, die Weinfelder eher etwas gezeichneter. Die Spannung stieg nochmals enorm, als in der 54. Minute ein Weitschuss zum 3:3 führte. Würden die Uzwiler auch in diesem Spiel nicht aufs Glück zählen dürfen?
Dann, vier Minuten vor Schluss: Sololauf eines Uzwilers, Foul, Verschiebung des Tors: Penalty!!! Fast unerträglich die Spannung jetzt. Und sieh da: Lucas Hohlbaum kann den Penalty verwerten und wird somit zum Matchgewinner. Auch die letzten Minuten Spannung pur, denn Uzwil muss zwei Minuten lang mit einem Spieler weniger auskommen. Doch Goalie Bauer hält einen gefährlichen Schuss 1.24 vor Ende, und schliesslich können Spieler und viele Zuschauer jubeln: Uzwil bleibt in der 1. Liga!
Dank an die Mannschaft
Markus Mahler verdankte Goalie Kevin Stalder, der Ende Saison zurücktritt, für seinen Einsatz. Mahler wie Präsident Romano Ruch gratulierten der Mannschaft zum Sieg, womit sie den Verbleib in der 1. Liga geschafft haben, am letztmöglichen Tag. Für den neuen Präsidenten Romano Ruch sicher ein Grund zur Freude, denn seit seiner Wahl vor drei Monaten errang das Team in zwölf Begegnungen ganze vier Punkte!
Ein kurzer Rückblick
Die Saison 2017/18 verlief für den EHC Uzwil gar nicht nach Wunsch. Mit dem neuen Trainer Kevin Schüepp startete man recht erfolgreich in die Saison: 14 Punkte in den ersten zehn Partien. Als absoluter Höhepunkt am 4. November 2017 das 9:1 gegen Spitzenklub Arosa! Fünfter Platz! Dann der für Aussenstehende unverständliche Trainerwechsel: Raphael Zahner, unterstützt durch Sportchef Patrick Ammann. Obendrein verliessen noch drei Spieler den Klub.
Es begann zu harzen, es wollten keine Tore mehr gelingen, und schliesslich beendete man die Qualifikation mit den 27 Partien mit 23 Punkten. Pech auch im letzten Spiel der Qualifikation: Gegen das Schlusslicht der Gruppe verlor man in Weinfelden auch noch 1:2. Damit belegte der EHC Uzwil den 9. und zweitletzten Platz, immerhin noch vor Weinfelden.
Ein Grund zu Optimismus war hingegen der Präsidentenwechsel am 5. Dezember 2017. Ugur Uzdemir machte den im Sommer angekündigten Rücktritt wahr, und Romano Ruch übernahm das Szepter. Allerdings war Ruch beim Trainerwechsel anfangs November noch nicht einbezogen worden. Und exakt danach haperte es mit dem Gewinn von weiteren Punkten.
Playouts: Vom 2:0 zum 2:2
Die Playout-Serie begann überraschend gut für den EHC Uzwil: Zwei Siege. Im Spiel Nr. 3. dann wieder ein Tiefschlag: Ein voll motiviertes Weinfelden nahm dank seinen blitzschnellen Angriffen und gutem Zusammenspiel nach einem Zwischenstand von 5:1 den beeindruckenden 5:3 Sieg nach Hause. Damit war das Ringen um den Abstieg wieder voll lanciert. Auch das Spiel Nr. 4 in Weinfelden: Ein knappes 3:2 für die Thurgauer. Somit würde das fünfte und letzte Spiel über den Verbleib der beiden Klubs in der 1. Liga entscheiden. Für Spannung war also gesorgt!
Erinnerungen an die Saison 2012/13 kamen hoch. Damals, als Roger Hadorn seine Charge als Vizepräsident an Weihnachten 2012 abgab (einen Präsidenten gab es damals nicht!). Als Trainer Roger Bader darauf entlassen wurde. Und als auch Emanuel Marbach ab dem viertletzten Spiel der Saison den Abstieg nicht verhindern konnte. Würde den Hawks am 3. März 2018 das gleiche Schicksal blühen?













