Wenn das neue Wiler Team dereinst beisammen ist, wird der Umbruch etwa so gross sein wie vor vier Jahren, als türkische Investoren angeheuert hatten. Nur sind dieses Mal viele hoffnungsvolle Talente dabei und keine türkischen Altstars. Das Ziel: Mehr Offensivkraft an den Tag legen zu können als in der vergangenen Saison, in welcher der FC Wil die mit Abstand harmloseste Offensive aller Challenge-League-Teams stellte. Alles in allem dürften es an die 20 Abgänge werden. Zehn sind schon kommuniziert (siehe Transfer-Ticker), weitere werden dazukommen. So gibt es auf dem Bergholz keine Zukunft für Ivan Audino, Magnus Breitenmoser, Etienne Scholz und Sergio Cortelezzi. Das ist markant. Audino ist mit 168 Challenge-League-Einsätzen jener Spieler im Kader mit den meisten Partien. Cortelezzi war in der vergangenen Saison der beste Torschütze des FC Wil – wenn auch mit «nur» sechs Treffern. Und Breitenmoser ist ein Eigengewächs, auf das man in Wil stolz ist, das aber den Sprung in die Super League schaffen möchte.
In Zürich nicht mit dabei war Captain Sandro Lombardi. Bei ihm war der Grund aber ein anderer. «Er hat ein Achillessehnen-Problem und ist in Behandlung. Zur Dauer können wir noch nichts sagen», erläuterte FC-Wil-Mediensprecher Dani Wyler gegenüber hallowil.ch.
Brahimis Kurzeinsatz
So präsentierte sich der FC Wil mit einem völlig neuen Gesicht. In der ersten Halbzeit zum Beispiel mit Neuzugang Philipp Muntwiler, der in seiner gewohnten Manier dirigierte. Captain war allerdings Nick von Niederhäusern. Früh kamen die Wiler zu zwei Möglichkeiten – und die Zürcher hätten beinahe ein Eigentor produziert. Der Start war vielversprechend. Obwohl das Spiel am womöglich heissesten Tag des Jahres ausgetragen wurde, war das Tempo ansehnlich. Es erstaunte nicht, dass Wils Trainer Ciriaco Sforza hinterher von «einer guten Hälfte» sprach. Trotzdem hatte es seine Richtigkeit, dass die Zürcher zur Halbzeit mit 1:0 führten. Zehn Minuten vor der Pause war Marco Schönbächler von halblinks allein auf das Wiler Tor zugelaufen und hatte sicher getroffen.
Nach dem Seitenwechsel nahm das Gehalt ab. Acht Wechsel hatte Sforza zur Pause vorgenommen und dabei auch die Testspieler Yannick Kouame, Valentino Pugliese, Alban Ajdini, Mattia Celant und Ibrahima Gueye gebracht. Zu den Eingewechselten gehörte auch Neuzuzug Mergim Brahimi – wenn auch nur für kurz. Schon nach wenigen Minuten musste der Mittelfeldspieler mit muskulären Problemen wieder ausstempeln. Von den Wilern war nach der Pause keine wirkliche Chance mehr zu notieren. Allzu viele Möglichkeiten hatten auch die Zürcher nicht, doch sie machten noch drei Tore. Nach einer Stunde profitiert Yann Kasai von der ungenügenden Wiler Abwehr. In der Schlussphase machte Assan Ceesay für die arg ersatzgeschwächten Gastgeber mit einem Doppelpack binnen fünf Minuten alles klar.
Gegen Brühl früher, gegen Lugano nicht
Trotz der schliesslich deutlichen Niederlage zeigte sich Sforza zufrieden (siehe Video-Interview oben). Allerdings wird auch er gesehen haben, dass noch Handlungsbedarf besteht. So zum Beispiel auf dem Posten des linken Verteidigers, da Silvano Schäppi noch länger ausfallen wird. An jener Stelle musste Testspieler Yannick Kouame ran, der bei seinem Verein, dem FC Zürich, jeweils Stürmer spielt.
Schon am Freitag (28. Juni) geht es für den FC Wil im zweiten Testspiel erneut gegen einen Super-League-Klub. Ab 16 Uhr heisst der Gegner in Montlingen FC Lugano. Dieses Spiel wird trotz Hitze nicht auf den Vormittag vorverlegt, da die Luganesi sonst gar früh die Anreise antreten müssten. Auf den Vormittag verlegt wurde dafür das dritte Testspiel gegen den SC Brühl. Es findet am Samstag, 6. Juli neu um 11 Uhr auf dem Kunstrasen der IGP-Arena in Wil statt. Hintergrund ist, dass sich die Äbtestädter Mannschaft danach am Wiler Stadtfest präsentieren kann.
Das in Montlingen stattfindende Testspiel FC Wil – FC Lugano kann am Freitag (28. Juni) ab 16 Uhr im hallowil.ch-Liveticker mitverfolgt werden.
FC Zürich – FC Wil 1900 4:0 (1:0)
Heerenschürli, Schwamendingen: 150 Zuschauer. – Sr: Turkes.
Tore: 36. Schönbächler 1:0. 59. Kasai 2:0. 84. Ceesay 3:0. 88. Ceesay 4:0.
FC Zürich:
1. Halbzeit: Brecher; Britto, Bangura, Sauter, Kempter; Sen, Sohm; Khelifi, Zumberi, Schönbächler; Kramer.
2. Halbzeit: Brecher; Rohner, Sarr, Kamberi, Erne; Di Giusto, Sen (60. Aliu), Seiler, Andereggen; Ceesay, Kasai.
FC Wil 1900:
1. Halbzeit: Kostadinovic; von Niederhäusern, Schmied, Rahimi, Wörnhard; Muntwiler, Ndau; Sejdija, Krasniqi, Duah; Silvio.
2. Halbzeit: Kostadinovic; Celant, Rahimi, Schmied, Kouame; Schmid, Breitenmoser; Gueye, Brahimi (53. Pugliese), Ajdini; Stojilkovic.
Bemerkungen: Zürich ohne H. Kryeziu, Maouche, Marchesano, Omeragic, Rüegg, Winter (verletzt), Domgjoni, Kharabaze, Kololli, M. Kryeziu (Ferien), Mahi (Vaterfreuden) und Odey (abwesend), dafür mit den Testspeilern Dagou Willie Britto und Erdem Sen. Wil ohne Lombardi, Schäppi (verletzt), Scholz, Audino und Cortelezzi (nicht im Aufgebot), dafür mit den Testspielern Yannick Kouame, Valentino Pugliese, Alban Ajdini, Mattia Celant und Ibrahima Gueye. – Verwarnung: 37. Kramer (Foul). – 53. Brahimi mit Muskelproblemen ausgeschieden.
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Liveticker vom Testspiel FC Zürich - FC Wil:
Von diesem Liveticker soll es das gewesen sein. Wir melden uns noch heute mit einem zusammenfassenden Bericht von diesem Spiel und er aktuellen Situation beim FC Wil. Vorerst vielen Dank für das Interesse an dieser Hitzeschlacht. Bis bald auf hallowil.ch.
Das soll’s gewesen sein von diesem ersten Testspiel des FC Wil. Schon übermorgen gibt es mehr Super League für die Äbtestädter. Im nächsten Testspiel trifft er am 28. Juni auf den Europa-League-Vertreter FC Lugano. Gespielt wird auf der idyllischen Sportanlage Kolbenstein in Montlingen. Dann übrigens mitten in der sengenden Nachmittagshitze ab 16.00 Uhr. Wahrscheinlich mit zwölf Trinkpausen. Hoffentlich. Auch dieses Spiel können Sie im hallowil.ch-Liveticker mitverfolgen.
Schlussfazit: Es bleibt noch einiges zu tun für die Wiler - auf und neben dem Feld. In der ersten Halbzeit waren ein paar schöne Sachen dabei. Nach den vielen Wechseln ging dann nicht mehr viel. Der Erfolg der Zürcher geht so in Ordnung.
Schlusspfiff auf dem Heerenschürli: Der FC Wil verliert gegen den FC Zürich mit 0:4.
88. Minute: TOOOOOR FC Zürich durch Ceesay zum 4:0. Seiler hat den späteren Torschützen mit einem Steilpass schön lanciert. Ceesay trifft damit zweimal innerhalb von fünf Minuten.
83. Minute: TOOOOOR FC Zürich durch Ceesay zum 3:0. Di Giusto mit einer schönen Flanke von rechts. Doch ist es auch zu sagen: Da kommt Ceesay aus kurzer Distanz etwas gar frei an den Ball. Die Sache ist durch.
82. Minute: Mal wieder die Wiler im Vorwärtsgang. Die beiden Testspieler Kouame und Ajdini im Zusammenspiel. Doch dann fällt Ajdini im Strafraum etwas gar theatralisch. Das ist zurecht kein Penalty.
80. Minute: Beinahe das 3:0 für die Zürcher: Aliu zieht aus spitzem Winkel ab, verfehlt aber das Tor.
78. Minute: Die Entscheidung dürfte gefallen sein hier. Gibt es noch ein Tor? Ein FCZ-Corner bringt keine Gefahr.
76. Minute: Sie merken es: Allzu viel tut sich derzeit nicht auf dem Feld. Um nicht zu sagen: gar nichts. Schieben wir es mal auf die Hitze.
74. Minute: Was bei den Wilern noch fehlt: Ein linker Aussenverteidiger. In der ersten Halbzeit ging der junge Wörnhard ran. Nun ist es Testspieler Kouame, der bei seinem Stammverein FC Zürich jeweils als Stürmer spielt.
71. Minute: Und weiter geht es. Ich bin dann mal gespannt, was Sforza aus diesem Spiel mitnimmt. Hoch ist die Aussagekraft nun nicht mehr - für beide Teams.
69. Minute: Nächste und wohl letzte Trinkpause.
67. Minute: Das Tempo ist, für diese Temperaturen, übrigens ganz ansehnlich. Kein Badi-Kick,
65. Minute: Die Wiler sind weiterhin bemüht, aber nicht wirklich zwingend. Allerdings war die erste Hälfte besser.
60. Minute: Ein weiterer Wechsel bei den Zürchern. Sen hat Feierabend - um 12.17 Uhr - und wird durch den zuletzt Langzeitverletzten Aliu ersetzt.
58. Minute: TOOOOR FC Zürich durch Kasai zum 2:0. Ein Abschluss innerhalb des Strafraums. Wils Testspieler Celant hätte am Pfosten beinahe noch klären können, schlägt aber über den Ball. Drin das Ding.
57. Minute: Tatsächlich: Es sei ein "kleines muskuläres Problem" bei Brahimi. Nichts Schlimmes.
53. Minute: Noch ein Wechsel bei Wil: Brahimi ist schon wieder draussen. Für ihn spielt nun Pugliese. Was ist da los? Brahimi scheint Muskelprobleme zu haben.
49. Minute: Bei Zürich ist weiterhin Brecher im Tor. Die Abwehr bilden nun von rechts her gesehen Rohner, Kamberi, Sarr und Erne. Im Mittelfeld spielen von rechts nach links Di Giusto, Sen, Seiler und Andereggen. Im Sturm spielen Kasai (rechts) und Ceesay.
47. Minute: Dann tragen wir doch mal die Wechsel nach. Wil hat acht neue Spieler auf dem Feld: Im Tor ist weiterhin Kostadinovic. Die Abwehr bilden von rechts her gesehen Testspieler Celant, Rahimi, Schmied und Testspieler Kouame. Im defensiven Mittelfeld sind Schmid und Breitenmoser (links). Im offensiven Mittelfeld agieren Testspieler Gueye, Brahimi und Testspieler Ajdini. Einziger Stürmer ist Stojilkovic.
46. Minute: Und weiter geht es hier in Zürich Ost. Und übrigens: Mahlzeit.
Bei beiden Mannshaften zeichnen sich zahlreiche Wechsel ab. Das dürfte ein ganz neues Spiel geben in der zweiten Halbzeit.
Pausenfazit: Alles in allem eine verdiente Führung für die Zürcher, da sie mehr gemacht haben für das Spiel. Die Wiler fallen aber keineswegs ab und hatten auch ihre Aktionen - vor allem in der Startphase. Neuzugang Muntwiler dirigiert bereits im Mittelfeld. Captain ist er übrigens nicht. Die Binde trägt von Niederhäusern. So, der Rasen wird bewässert.
Pausenpfiff auf dem Heerenschürli: Der FC Zürich führt gegen den FC Wil durch einen Schönbächler-Treffer mit 1:0.
41. Minute: Da ärgert sich Muntwiler: Er verliert im Offensivspiel den Ball. Die Zürcher setzen zum schnellen Konter an und sind dem 2:0 nahe. Doch Zumberi verzieht von links aus relativ spitzem Winkel knapp.
37. Minute: Von wegen keine kämpferische Note: Kramer geht da nahe der Mittellinie übertrieben hart rein und sieht zurecht Gelb.
36. Minute: TOOOOR FC Zürich durch Schönbächler zum 1:0. Nach einem schönen, öffnenden Pass von Khelifi kann "Schönbi" alleine auf Kostadinovic losziehen und trifft sicher - natürlich mit einem trockenen Abschluss ins rechte, tiefe Eck. Alles in allem ist das mittlerweile verdient.
33. Minute: Da tankt sich Khelifi für den FCZ schön durch. Noch ein Haken im Strafraum und dann der Abschluss. Doch zu wenig platziert. Kostadinovic ist auf dem Posten und hält sicher.
31. Minute: Eine halbe Stunde rum: Noch keine Tore. Aber die Sache kommt ziemlich flüssig daher. Allerdings ohne grosse kämpferiche Note. Diese war aber auch nicht zu erwarten, da Testspiel und Hitze.
27. Minute: Vor genau einem Jahr gab es diese Partie zu Testzwecken übrigens auch schon hier auf dem Heerenschürli. Die Wiler führten schnell 2:0, verloren dann aber 2:4.
26. Minute: Das ist hochverdient: Erste Trinkpause.
24. Minute: Die Zürcher werden stärker und reissen die Kontrolle des Spiel an sich.
21. Minute: Gespielt wird übrigens auf Naturrasen, dass das auch mal noch gesagt ist. Wohl etwas angenehmer als ein heisser Kunstrasen.
19. Minute: Eine Halb-Chance für die Zürcher: Ein Schönbächler-Corner findet den Kopf von Kramer. Doch da fehlen doch zwei Meter beim rechten Pfosten.
16. Minute: Die erste Viertelstunde ist recht ausgeglichen verlaufen. Munterer Start trotz Tropen-Hitze.
8. Minute: Fast ein Eigentor des FCZ. Doch Brecher kann gerade noch klären. Im Gegenzug dann die Zürcher. Kempters Schuss zischt knapp am linken Pfosten vorbei. Immerhin etwas erfrischenden Wind für Kostadinovic.
5. Minute: Die erste wirkliche Chance gehört dem FCZ: Ein Kramer-Kopfball wird noch abgefälscht. Knapp drüber. Auch der Corner bringt Gefahr. Beim Kopfball von Testspieler Sen muss Kostadinovic abtauchen. Mit einem guten Reflex verhindert der Wiler Hüter einen frühen Rückstand.
2. Minute: Der erste Vorstoss wird von den Wilern lanciert. Doch die Aktion versandet dann doch. Klar, bei dieser Hitze.
1. Minute: So, die Hitzeschlacht ist eröffnet. Viel Vergnügen mit FC Zürich - FC Wil.
Geleitet wird das Spiel vom Innerschweizer Unparteiischen Mirel Turkes.
Auch der FC Zürich unter Trainer Ludovic Magnin beginnt in einem 4-2-3-1-System. Im Tor ist der Ex-Wiler Brecher. Die Abwehr bilden von rechts her gesehen Britto, Bangura, Sauter und Kempter. Die defensiven Mittelfeldspieler sind Sen (rechts) und Sohm. Im offensiven Mittelfeld agieren von rechts nach links Khelifi, Zumberi und Schönbächler. Einzige Sturmspitze ist Kramer.
Wer läuft denn heute bei den Wilern auf für dieses Testspiel? Sforza lässt in einer 4-2-3-1-Formation beginnen. Im Tor steht Kostadinovic, Die Abwehr bilden von rechts nach links von Niederhäusern, Schmied, Rahimi und Wörnhard. Das defensive Mittelfeld bilden Muntwiler (rechts) und Ndau. Das offensive Mittelfeld bilden von rechts nach links Sejdija, Krasniqi und Duah. Einziger Stürmer ist Silvio. Auf der Bank sind unter anderem noch einige Testspieler.
Beim FC Wil wird man heute eine ziemliche neue Mannschaft zu Gesicht bekommen. Alles in allem dürften es an die 20 Abgänge werden diesen Sommer. Der ganz grosse Umbruch also. Mit dem Ziel, offensiver aufzutreten als in der vergangenen Saison, als man mit Abstand den schwächsten Sturm der Liga hatte.
Seit rund eineinhalb Wochen befindet sich der FC Wil in der Saisonvorbereitung für die am 20. Juli beginnenden Challenge-League-Saison. Es wird seine 16. Spielzeit hintereinander in der zweithöchsten Spielklasse sein. Bisher gab es Leistungstests und Trainings. Heute nun also das erste Testspiel gegen den Super-League-Siebten der vergangenen Saison. Die Zürcher haben bereits am vergangenen Freitag erstmals getestet – und kamen gegen Challenge-League-Klub FC Winterthur nicht über ein 2:2 hinaus.
Das wird mit Sicherheit ein heisses Spiel. Der FC Wil testet heute gegen den FC Zürich und das Thermometer dürfte während des Spiels die 30-Grad-Marke übersteigen. Dabei wurde die Partie extra um vier Stunden noch vorne verlegt. Fussball am späten Vormittag. Mal was Neues. Herzlich willkommen von der weitläufigen Sportanlage Heerenschürli in Schwamendingen zum Test-Kick FC Zürich gegen FC Wil. Ja, um 11.00 Uhr geht es los. Hoffentlich halten Menschen und Technik durch – auf und neben dem Feld. Von da begrüsst Sie Simon Dudle, der durch den Fussball-Mittag tickert.