Hans Bischofberger ist in der Nacht auf den 10. Oktober im Altersheim Marienfried verstorben.Der ehemalige Niederuzwiler Primarlehrer und Schulvorsteher war ein vielseitig interessierter, umtriebiger Mann. So ist er vielen Menschen aus der Region bekannt durch seine Tätigkeiten als Ehrendirigent des Sängerbunds an der Thur, Organist in der Christkönigskirche, Klavierspieler, Mitglied des Kirchenchors, Präsident der Vereinigung für Kulturgut, Fotograf, zeitweiliger Mitarbeiter des Technoramas Winterthur - und eben als Lehrer und Schulvorsteher. Von 1948 bis zu seiner Pensionierung 1982 unterrichtete er in Niederuwzil.

Als Vorsteher der Herrenhofschule, die 1970 noch zur katholischen Schulgemeinde Henau-Niederuzwil gehörte, beteiligte er sich an der Planung des neuen Schulhauses in Henau. Mit der Beteiligung an Plattenaufnahmen des Komponisten Paul Burkard, dank seinem Einsatz für die Rettung des Niederuzwiler Kornspeichers oder mit der Herausgabe der drei Chronikbände der Vereinigung für Kulturgut sind ihm Werke gelungen, die auch nach seinem Tod an ihn erinnern.

Nachdem 2009 seine Frau verstarb und sich Gehbeschwerden mehr und mehr bemerkbar machten, zog er ins «Hotel Marienfried», wie er das Altersheim in Zeilen an eine ehemalige Kollegin nannte. Bis zuletzt begleitete er die Andachten für die Pensionäre mit seinem Klavierspiel.

Im «Hotel Marienfried»

Im Juli 2018 schrieb Hans Bischofberger folgende Zeilen, die er an eine ehemalige Kollegin richtete: «Nun, die Hunderter-Grenze habe ich schon wacker überschritten. Im ‹Hotel Marienfried› wird gut für die ‹Insassen› gesorgt. Ich denke an mein ‹Wägeli› (Rollator). Ohne diesen Begleiter käme ich keinen Schritt mehr vorwärts. Ich denke an ‹Lektionen› im Verlaufe der Wochen, welche die geistigen Fähigkeiten nicht auf den Nullpunkt sinken lassen. Ich denke ans Essen, das im Allgemeinen gut, oft sehr gut, ist. Ich denke an die Pflege, wenn einmal etwas fehlen sollte. Und doch: ‹Man geht, wenns nicht mehr anders geht.›»