Ein attraktiv aufgemachter Adventsmarkt der Klinik Wil und den Heimstätten liess das Publikum am Wochenende in Scharen aufmarschieren. Spezieller Anziehungspunkt nebst den vielfältigen Geschenksangeboten war der samstägliche Auftritt der Wiler Bläserkids. Zum geladenen Behördenapéro zeigten sich zahlreiche Behördenmitglieder und Vertreter aus der Wirtschaft.Der Adventsmarkt der Psychiatrie St. Gallen Nord in Wil, zusammen mit den Heimstätten Wil, vom Wochenende, erreichte auch in diesem Jahr Höchstwerte beim Publikumsbesuch. Nicht allein die Vielfalt der Geschenksideen vermag anzuziehen. Das Rahmenprogramm mit den Bläserkids der Musikschule Wil und der ansprechenden Festwirtschaft liess die Gäste den weihnächtlichen Anlass geniessen.

Erstklassige Geschenksideen
Der traditionelle Klinik-Adventsmarkt hat sich schon länger deutlich erkennbar gewandelt. Waren es früher einfache Handarbeiten ohne Anspruch professioneller Ausführung, dürfen sich die heutigen Angebote echt professioneller Herstellung erfreuen. Das Publikum kommt nicht mehr mit der alleinigen Einstellung zu Adventsmarkt, Behinderten der Klinik und den Heimstätten mit einem Kauf ein gutes Werk zu vollbringen. Die Klinik, insbesondere die Heimstätten, können dank bester Infrastruktur in den Werkstätten professionell arbeiten.

Der Adventsmarkt auf dem Gelände der Klinik gehört weiter zu den Anlässen, wo das Stigma gegenüber psychisch kranken Menschen am besten überwunden wird. Es besteht keinerlei Schwellenangst sich in diesen Räumen und unter diesen Menschen zu bewegen. Es sind bekanntlich vielfach Klinik-Bewohner, welche den Verkauf der Produkte abwickeln.

Behördenapéro mit grosser Beteiligung
Klinik-Direktor Markus Merz benutzt den Anlass weitergehend auch für eine Kontaktnahme mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft. Zum Ausklang des Samstagmarktes fanden sich zahlreiche Mitglieder aus lokaler, kantonaler und nationaler Politik ein. Mit dem früheren Klinikseelsorger und heutigem Bistumsangehöriger, Franz Kreissl, gesellte sich auch das St. Galler Bistum unter die Gästeschar.

Paul Schmid, Leiter der Heimstätten Wil, betonte in seiner Begrüssung den Stellenwert der Kooperation. Die bereits langjährige Zusammenarbeit mit der Klinik habe zahlreiche erfolgreiche Projekte ermöglicht. Kooperation und gegen Separation sei ihre Devise. Die daraus entstandene Vertrauensbasis ermögliche, dass hier keine Verlierer produziert werden, sondern beide profitierten.

Advent, um an psychisch Kranke und Behinderte zu denken
Markus Merz, CEO Psychiatrie St. Gallen Nord, nahm die in diesem Jahr überaus kure Adventszeit für einen Vergleich zum Anlass. Während Kinder eher über eine lange Adventszeit erfreut seien, gebe es auch viele Menschen, welche eher für kurze Adventszeit seien. Es seien zumeist Menschen, welche allein lebten. Auch Menschen in der Psychiatrie oder den Heimstätten seien davon betroffen. Auch könnten nicht alle Menschen zu Hause feiern.

In diesem Sinne könnten die Heimstätten auch als Botschafter wirken, der Psychiatrie ein Gesicht zu geben. Im Einbezug dieser Menschen könne das Stigma gegenüber psychisch Kranken Auflösung erfahren. Merz lud die Anwesenden ein, diese Botschaft für die kommenden Tage mitzunehmen.