Das Kathimusical macht es alljährlich bereits darin spannend, was denn in diesem Jahr Thema sein wird. Auch die 23. Auflage liess das Publikum einmal mehr in Staunen versetzen, was mit den 49 Schülerinnen in Sachen Auftritt, aber auch bei der Gestaltung von Bühne und Kostüme in Zusammenarbeit mit deren Eltern gelungen ist. Dramatik war bereits mit dem Titel „Vollmond, aus das no“ angesagt. Die Mumien im Museum erwachen plötzlich zu neuem Leben, zum Schrecken der anwesenden Schulklasse. Das Happy End ergibt sich mit der Befreiung von der angedrohten Opferung an die Götter.Die Premierengäste waren voraus der Aufführung zum Apéro geladen. Die gut 300 Plätze waren schnell ausgebucht wie Projektleiter Bruno Gort gegenüber InfoWILplus.ch informierte. Die Ticketausgabe im städtischen InfoCenter habe sehr gut funktioniert. Allerdings seien die Leute zur Eröffnung der Ticketausgabe anfänglich gar Schlange gestanden. Der Premiere sind bereits drei sogenannte Hauptproben voraus gegangen mit internen Klassenaufführungen. Mit jeder Aufführung ergebe sich mehr Sicherheit, sodass sie nun zuversichtlich die Premiere mit externem Publikum angehen könnten, so Projektleiter Bruno Gort.

Stiftungspräsident Armin Eugster gab sich in seiner Begrüssung darüber erfreut, was sich aus der monatelangen Vorbereitung des Musicals nun zeigen werde. Der Dank gehe an das Ok unter der Leitung von Schulleiterin Corinne Alder, aber auch an die Eltern der Schülerinnen, welche tatkräftig mitgearbeitet hätten. Jedenfalls sei beste Unterhaltung garantiert.

Die Details machen das Ganze spannend
Die Geschichte selber ist schnell erzählt, wie eine Schulklasse beim Museumsbesuch von erwachenden Mumien überrascht wird und total verwirrt umher schreit. Die Situation wird noch dramatischer, weil alles in einer Vollmondnacht geschieht. Noch ernster wird die Sache, als die ebenfalls erwachte ägyptische Priesterin mit ihren Dienerinnen auftritt und der Schulklasse die Opferung an die Götter androht. Den Auftrag kann der Vollstrecker allerdings nicht ausführen, weil ihm das Opfersymbol entrissen wird, die Schulklasse ist befreit.

Die eigentliche Spannung und der Unterhaltungswert ergibt sich aus zahlreichen Details, welche in die Aufführung eingebaut sind. Erste spannende Szenen ergeben sich mit den Museumfiguren, Schülerinnen, welche über mehrere Minuten ohne Bewegung stillhalten müssen. Eine zwischendurch umgestossene Museumsfigur bestätigt deren angeblich tote Materie, wie eine Puppe wieder aufgestellt.

Die Unterhaltung der Schulleiterin mit der Kuratorin des Museums spricht Bücher. Die Kuratorin will der Lehrerin den Wert des Museums erklären, doch von Interesse ist nur deren mitgebrachtes Hündlein. Der Austausch zwischen den Beiden sorgt für mehrfach Lacher, so auch als die 54-jährige Lehrerin erklärt, immer noch beim Mami zu wohnen.

Die Not macht die Klasse lernfähig
Grossen Raum nimmt die wechselnde Haltung der Schulklasse ein. Die total unterschiedlichen Charakteren sorgen eingangs für viel Unstimmigkeiten und Streit. Mobbing gegenüber der etwas ängstlichen Schülerin droht zu eskalieren.

Das Erwachen der Museumsfiguren sorgt für erste Veränderung, Aus viel Schreien zu Beginn wird bald Ängstlichkeit, wie es wohl weiter geht. Totale Notsituation kommt mit dem Erscheinen der Priesterin auf, welche der Schulklasse mit dem Tod durch Opferung an die Götter droht.

Die drohende Aussichtslosigkeit sorgt bei der Schulklasse plötzlich für Umkehr, gemeinsam für Rettung zu sorgen, was denn auch gelingt. Ihre Charakteren werden ihnen noch einmal in Erinnerung gerufen, dass mit Selbstüberschätzung, Gewalt und Naivität sich Probleme nicht lösen lassen. Was bereits zur Zeit der Pharaonen die Probleme waren, diese seien offensichtlich auch nach tausend Jahren noch nicht aus der Welt geschafft.

Die im Stück eingebaute Botschaft kann letztlich auch auf das anwesende Publikum überspringen, sich eigener Verhaltensweisen zu besinnen und vielleicht bei Bedarf ebenfalls lernfähig zu reagieren.