«Die Nummer eins gehört ins Finale.» «Warum in diesem Jahr nicht eine etwas ältere Teilnehmerin als Miss küren?» «Die ist weg.» «Schau dir diese schönen Augen an.» Und «das schönste und üppigste Dekollete sollte auch unter die drei Finalistinnen, oder?» Zwar hat es die diesjährige Jury etwas einfacher, weil nicht mehr so viele - im vergangenen Jahr waren es 50 - an der Miss-Oktoberfest-Tannzapfenland-Wahl mitgemacht haben. Doch auch unter diesen 26 Frauen sind zahlreiche Schönheiten dabei. Die eine besticht mit ihrem bezaubernden Lächeln, die andere mit ihren blauen Augen. Diese trägt ein wunderschönes Dirndl, eine weitere ist im Dorf sehr beliebt. Also was tun? Das fragen sich die sechs Jurymitglieder. 

Zuerst kommt Sepp mit dem Hammer

Die Organisatoren rund um die Metallharmonie Dussnang-Oberwangen haben alles Menschenmögliche unternommen, den 450 Besuchern ein  spezielles Oktoberfest zu bieten. Und dann wurde Sepp Silberberger gerufen. Ihm fiel die Ehre zu, das Bierfass anzustechen. Drei Schläge mit dem Holzhammer - und das Bier floss.

Drei Mass Bier später zieht sich Jury zurück in die Dunkelkammer. Auf die Grossleinwand werden 26 schöne Frauen projiziert, die Meisten aus der Gemeinde Fischingen. Das Ausscheidungsverfahren ist in vollem Gange, die Spannung spürbar. Auch Sabrina Gfall, die abtretende Miss, kann sich nicht per se auf eine Teilnehmerin festlegen. Walo Früh und Adrian Meile geniessen die «Arbeit», obschon der Entscheid nicht leicht fällt. Immerhin repräsentiert die neue Miss im kommenden Jahr das Oktoberfest, wird auf unzähligen Flyern und Plakaten zu sehen sein, zudem erfährt sie Ruhm und Ehre; also Konzentration und keine Fehler machen. 

Halb Dussnang auf dem Podest

Drei Dussnangerinnen machen sich schliesslich den Sieg untereinander aus. Es sind Veronica, Madelaine und Céline. Schliesslich fällt die Wahl einstimmig auf Erstgenannte. Sie stand schon im vergangenen Jahr auf dem Podest (dritter Platz). Veronica Martins ihre Name, 24 Jahre alt, lange blonde Haare. Doch da war doch was? Genau, im vergangenen Jahr, als sie als Drittplatzierte die Bühne verlässt, stolpert sie – zum Amüsement des Publikums – die Treppe hinunter. «Ich wollte damals einfach so schnell wie möglich raus aus dem Scheinwerferlicht», sagt die Bankkauffrau lachend. Dieses Mal ist es anders. Denn als neue Miss Oktoberfest wird sie sich nun an das Rampenlicht gewöhnen müssen; ob sie will oder nicht.