An der 23. Mitgliederversammlung des Spitexvereins Wil-Land bildeten die Informationen über den beabsichtigten Zusammenschluss der drei Spitexvereine Wil-Land, Uzwil und Oberuzwil-Jonschwil-Lütisburg einen bedeutenden Schwerpunkt.Rund 80 Personen aus den vier Vertragsgemeinden nahmen am Dienstagabend an der Jahresversammlung des Spitexvereins Wil-Land teil. Präsident Alexander Bommeli und Stützpunktleiterin Margrit Schönauer informierten über das Geschäftsjahr 2017 und die geplante Fusion zum neuen Verein „Spitex Region Uzwil“. Der Männerchor Niederhelfenschwil unter der Leitung von Gerda Hardegger sorgte in zwei Auftritten mit abwechslungsreichen Liedern für Unterhaltung und Stimmung. Nach der Versammlung, die von Mitgliedern unter der Leitung von Vorstandsmitglied Sandra Düring organisiert wurde, offerierte die gastgebende Gemeinde Niederhelfenschwil einen Apéro mit einem Imbiss und Süssigkeiten. Als Gäste nahmen die Präsidentin der Oberuzwiler Spitex Caroline Bartholet und der Leiter des Seniorenzentrums Sonnmatt Kurt Marti teil.

Neue Herausforderungen
Präsident Alexander Bommeli ergänzte seinen schriftlich abgegebenen Jahresbericht mit einigen zusätzlichen Hinweisen. Die demografische Entwicklung stelle die Spitexorganisationen in den nächsten Jahren vor neue Herausforderungen, führte der Präsident weiter aus. Die Betreuung von Dementen, von psychisch Kranken oder bei Palliativ-Situationen würden angepasste Resssourcen und eine Spezialisierung beim Personal erfordern. „Unsere Mitarbeitenden meistern die Herausforderungen unvermindert auf hohem Niveau und mit Bravour. Es ist vor allem ihr Verdienst, dass die Akzeptanz in der Bevölkerung sehr gross ist“, stellte Alexander Bommeli fest. Die Mitgliederzahlen verblieben in den letzten Jahren auf stabilem Niveau, aber neue Mitglieder könnten ihre Solidarität beweisen und seien im Spitexverein willkommen.

Permanente Aus- und Weiterbildung
Stützpunktleiterin Margrit Schönauer betonte in ihrem Bericht, dass bei der Spitex Wil-Land die Sicherstellung einer fachlich kompetenten Betreuung und Pflege im Vordergrund stehe. In der Erfüllung ihrer Aufgaben sei bei den Mitarbeitenden oft Flexibilität gefragt. Die Aus- und Weiterbildung habe einen grossen Stellenwert. Dieses Jahr betreffe die Weiterbildung vor allem den Bereich Parkinson und Palliativ-Betreuung, informierte Margrit Schönauer. Für die Angehörigen von Betroffenen würden die Spitexeinsätze oftmals eine kurze Pause in der Betreuung bedeuten. Dabei seien bei vielen Klienten der zwischenmenschliche Kontakt und das Gefühl der Akzeptanz wichtig. Im Rückblick auf das vergangene Jahr erwähnte die Stützpunktleiterin die Büroerweiterung und die Erneuerung der EDV-Arbeitsplätze.

Zusammenhalt fördern
Margrit Schönauer erwähnte auch die beliebten Personal-Anlässe. Sie tragen wesentlich zu einem guten Klima im Angestelltenteam und zur Attraktivität das Arbeitsplatzes Spitex Wil-Land bei. Dieses Jahr führte der spannende Ausflug in die Dreamfactory in Degersheim, wo sich die Teilnehmenden in einer fantastischen Welt der Erinnerungen vergnügen konnten. An einem Juniabend genossen die Mitarbeitenden einen gemeinsamen Grillabend in Oberbüren. Zusammen mit den Angestellten der beiden anderen Spitexvereine fand im April 2018 ein Informationsanlass im Seniorenzentrum Sonnmatt Uzwil statt. Eine sportliche Spitex-Gruppe nimmt auch dieses Jahr am Auffahrtslauf in St.Gallen teil. Vom 31. Mai bis 3. Juni sind die drei Spitex- Organisationen mit einem Stand an der Riga 18 (Regionale Industrie- & und Gewerbeausstellung) in Uzwil vertreten.

Fit in die Zukunft
Alexander Bommeli berichtete ausführlich über den Stand der Vorbereitungen für die Fusion der drei benachbarten Spitexvereine. Einleitend stellte er fest, dass mehr als ein Drittel der Schweizer Bevölkerung im Alter in ihrem eigenen Wohnbereich verbleiben möchte. Der Bedarf an ambulanten Ressourcen steige bis 2035 um über 50 %. Aufgrund dieser Entwicklung wurde eine Fusion intensiv geprüft und vorbereitet. Nachdem nun alle acht Vertragsgemeinden dem Projekt zugestimmt haben, entscheiden die Mitglieder der bisherigen Spitexvereine an der ausserordentlichen Versammlung im Herbst 2018 über das Zusammengehen. Bei Zustimmung zum neuen Verein erfolgt der Start der fusionierten Organisation „Spitex Region Uzwil“ am 1. Januar 2019. Das Einzugsgebiet umfasst eine Region mit über 38‘000 Einwohnern. Etwa 2022 wird die Geschäftsstelle in den Neubau des Seniorenzentrums Sonnmatt in Niederuzwil integriert. Der Personalbestand beträgt rund 80 Mitarbeitende (ohne Mahlzeiten- und Fahrdienst).

Gemeindebeiträge decken Defizit
Die Jahresrechnung 2017 der Spitex Wil-Land schliesst bei einem Aufwand von total 1,541 Mio. Franken und einem Ertrag von 1,614 Mio. Franken mit einem Einnahmenüberschuss von 72‘198.95 Franken ab, begründet mit 1‘500 geleisteten Mehrstunden. Insgesamt wurden 28‘776 Stunden (Vorjahr 27‘372 geleistet. Die Trägergemeinden Niederbüren, Niederhelfenschwil, Oberbüren und Zuzwil deckten den Fehlbetrag mit Beiträgen von insgesamt 350‘000 Franken. Das Budget 2018 sieht ähnliche Zahlen vor. Die Gemeindebeiträge verbleiben auf gleichem Niveau. Die Spitex-Mitglieder genehmigten die Rechnung 2017 und das Budget 2018 einstimmig.