Kürzlich fand ein Treffen zwischen Vertretenden der Stadt Wil und des Vereins Wil Tourismus statt. In Zentrum dieses Austausches stand die Frage nach der künftigen Zuständigkeit für die Vorbereitung und Durchführung verschiedener Anlässe, welche der Verein Wil Tourismus bis Ende 2016 und damit bis zur Kündigung der Leistungsvereinbarung zwischen der Stadt und dem Verein jeweils im städtischen Auftrag organisiert hatte.Der Verein Wil Tourismus hatte dem Stadtrat schriftlich seinen Wunsch mitgeteilt, verschiedene Anlässe auch künftig selbständig oder in Zusammenarbeit durchzuführen – namentlich die Altstadtserenaden, die Ernennung einer Botschafterin oder einer Botschafters, die Verleihung des Prix Casa sowie den Laternenumzug zu Silvester.

Konstruktiver Austausch
Um offene Fragen betreffend dieser Anlässe respektive betreffend Zuständigkeiten und Schnittstellen zu klären, hatte der Stadtrat ein Treffen angeregt. Walter Dönni, Präsident a.i. des Vereins Wil Tourismus, und Stadtpräsidentin Susanne Hartmann bezeichnen den Austausch als konstruktiv und zielführend: «Uns war es ein Anliegen, Unklarheiten klären zu können – sowohl bei den beteiligten Akteuren wie auch bei der Bevölkerung».

Susanne Hartmann: «Wir sind froh, dass wir nun offene Punkte im direkten Gespräch angehen und bereinigen konnten – wir haben für verschiedene Anlässe, die in der Agenda und im Brauchtum der Stadt Wil traditionellerweise nicht fehlen dürfen, gute Lösungen gefunden.» Dabei wurde seitens der Stadt Wil noch einmal die grundsätzliche Offenheit zur Prüfung neuer, punktueller Leistungsvereinbarungen mit Blick auf einzelne Anlässe oder Projekte aufgezeigt – ein Angebot, auf das man zu gegebener Zeit gerne wieder zurückkommen werde, hielten die Vertreter des Vereins Wil Tourismus fest.
 
Konkret wurde im Grundsatz Folgendes vereinbart: 
Altstadt-Serenaden Der Verein Wil Tourismus wird diese Veranstaltungsreihe künftig in eigener Regie organisieren und durchführen. Dabei sieht der Verein eine Umbenennung vor – die Anlässe sollen nicht mehr als Altstadt-, sondern als Sommerserenaden bezeichnet werden, das lasse mehr Spielraum bezüglich der Durchführungsorte und rücke näher an die Menschen und die Quartiere, beispielsweise mit einer Serenade im Bergholz, in der Oberen Bahnhofstrasse, am Weier, in der Altstadt etc. Zudem wolle man die Anlässe künftig musikalisch breiter aufstellen, sodass neben Blasmusik auch weitere Stil- und Musikrichtungen Platz finden und so ein breiteres Publikum angesprochen werden kann.
 
Wiler Botschafterin oder Botschafter: Die Verleihung des Titels einer Botschafterin oder eines Botschafters von Wil wurde vom Verein Wil Tourismus ins Leben gerufen und wird auch weiterhin vom Verein in eigener Zuständigkeit und Kompetenz organisiert.
 
Prix Casa: Der Prix Casa für besonders gelungene Sanierungs- respektive Umbauvorhaben in der Altstadt soll weiterhin verliehen werden – allerdings regt die Stadt Wil an, dass für die Vergabe dieser Auszeichnung nicht mehr nur denkmalpflegerische Aspekte beurteilt werden, sondern auch weitere Faktoren wie etwa Nachhaltigkeit oder energetische Gesichtspunkte. Dabei liefert das Departement Bau, Umwelt und Verkehr der Stadt Wil die inhaltlichen Grundlagen zu den in Frage kommenden Projekten; die Jurierung und Preisverleihung wird von der Stadt Wil und vom Verein Wil Tourismus anschliessend gemeinsam vorgenommen.
 
Silvesterlaternenumzug: Beim Laternenumzug an Silvester handelt es sich um einen städtischen Anlass, der seine historischen Wurzeln in einer behördlichen Auflage an die Hausbesitzer in der Altstadt hat. In den letzten Jahren hat der Verein Wil Tourismus den Anlass im Auftrag der Stadt Wil organisiert und durchgeführt. Künftig soll es hier ein Miteinander geben, wobei die Hauptverantwortung bei der Stadt Wil liegt. Welche konkreten Aufgaben welcher der beiden Partner – die Stadt Wil einerseits, der Verein Wil Tourismus andererseits – künftig übernehmen werden, wird im Rahmen eines weiteren Treffens geklärt werden.
 
Bundesfeier: Die alljährliche 1. Augustfeier der Stadt Wil auf der Reitwiese findet auch künftig im gewohnten Rahmen statt – neu wird aber nicht mehr der Verein Wil Tourismus, sondern die Stadt Wil alleine für die Organisation verantwortlich zeichnen. Die Vorbereitungen für diesen Anlass sind bereits in vollem Gange; Details zum Programm und zum Ablauf werden zu gegebener Zeit mitgeteilt.
 
Offene Zuständigkeiten noch klären
Neben diesen fünf Projekten, zu denen im Rahmen des Treffens konkrete Beschlüsse oder Grundsatzentscheide gefällt worden sind, wurden weitere Punkte betreffend einzelner Veranstaltungen oder allgemeiner Zuständigkeiten thematisiert und andiskutiert – etwa in Bezug auf die künftige Organisation des Anlasses «Wiler Weinstrasse» oder in Bezug auf den Unterhalt und die Pflege des Wiler Turms und des Wegs rund um Wil. Hierfür wurden die Schnittstellen zwischen der Stadt und dem Verein benannt; konkrete inhaltliche Absprachen zwischen Vertretern des Vereins und den jeweils zuständigen Dienststellen der Stadtverwaltung werden folgen. Die Ergebnisse dieses weiteren Austausches werden wiederum zu gegebener Zeit kommuniziert werden.

WEITERE THEMEN 
Ergänzungswahl in die Kulturkommission der Stadt Wil
 
Eine neunköpfige städtische Kulturkommission berät den Stadtrat Wil in strategischen und kulturpolitischen Fragen und begleitet die Tätigkeit des Geschäftsfeldes Kultur beziehungsweise der Kulturbeauftragten der Stadt. Diese Kommission beantragt dem Stadtrat dabei die jährlich wiederkehrenden Beiträge für das Kulturbudget und gewährt während dem Jahr einmalige Beiträge für kulturelle Projekte und Veranstaltungen aus dem Kulturkredit.

Zudem gibt die Kulturkommission Empfehlung zuhanden des Stadtrats ab, welchen Einzelpersonen oder Gruppierungen die jährliche Förder-, Anerkennungs- oder Kulturpreise der Stadt Wil verliehen werden sollen. Nachdem sich Christian Schmid und Werner Warth für die neue Amtsdauer 2017-2020 nicht mehr zur Verfügung gestellt haben, wurde eine Ergänzungswahl notwendig.
 
Der Stadtrat hat nun Jonas Gähwiler und Werner Kobelt als neue Mitglieder der Kulturkommission für die Amtsdauer 2017-2020 gewählt. Jonas Gähwiler hat an der Uni Zürich Geschichte und Englisch studiert und arbeitet als Berufsschullehrer im Lindenhof. Damit bringt er das nötige historische Wissen mit und zeigt ein grosses Interesse an Kultur. Werner Kobelt ist Mitglied des Vorstands des Vereins Wil Tourismus. Er war jahrelang Sekretär der städtischen Kulturkommission während seiner Zeit als Leiter Personaldienst der Stadt Wil.
 
Der Stadtrat bedankt sich bei den bisherigen Mitgliedern Christian Schmid und Werner Warth für die geleistete Arbeit und wünscht ihnen für die Zukunft alles Gute. Den neu gewählten Mitgliedern Jonas Gähwiler und Werner Kobelt dankt der Stadtrat für die Bereitschaft, in der Kommission mitzuwirken und wünscht ihnen bei diesem Engagement viel Erfolg und Befriedigung.

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Aus «FKV» wird «DIK» 
Im Rahmen des Projektes «Nachhaltige Governance in der Stadt Wil» ergeben sich verschiedene erste Anpassungen an den Strukturen der Stadtverwaltung. Insbesondere werden dabei die so genannten Querschnittsfunktionen und die Stadtkanzlei aus dem Departement Finanzen, Kultur und Verwaltung FKV herausgelöst. Dieser neue Bereich wird verwaltungstechnisch dem Stadtschreiber Hansjörg Baumberger zugeordnet; Vorsteherin des Bereichs bleibt weiterhin die Stadtpräsidentin Susanne Hartmann. Die Fachstelle Integration, die Fachstelle Kultur und die weiteren Dienststellen verbleiben im Departement, welches neu Dienste, Integration und Kultur DIK heissen wird. Die Änderungen sind ab sofort wirksam.
 
Die Verwaltung der Stadt Wil ist heute in fünf Departemente gegliedert – das Departement Finanzen, Kultur und Verwaltung FKV, das Departement Versorgung und Sicherheit VS, das Departement Bau, Umwelt und Verkehr BUV, das Departement Bildung und Sport BS und das Departement Soziales, Jugend und Alter SJA.  Sämtliche Aufgabenbereiche der Verwaltung sind diesen fünf Departementen zugeordnet, denen jeweils ein Mitglied des Stadtrats vorsteht. Die Stadträtinnen und Stadträte werden dabei von einer Departementssekretärin oder einem Departementssekretär unterstützt, die sich in der so genannten Departementssekretärenkonferenz DSK austauschen. Jedes Departement ist wiederum in einzelne Bereiche gegliedert. Neben diesen Dienststellen, welche spezifische Themen abdecken und Aufgaben in ihrem Departement erfüllen, gibt es so genannte Querschnittsfunktionen, welche Aufgaben für die gesamte Verwaltung erbringen – es sind dies die Finanzverwaltung, die Informatik-Dienste, die Fachstelle Kommunikation und der Personaldienst. Bislang waren diese Querschnittsfunktionen dem Departement FKV zugeordnet und unterstanden der Leitung durch Stadtpräsidentin Susanne Hartmann.
 
Anpassungen an den Strukturen
Im Rahmen des vom Stadtparlament im Juni 2016 genehmigten Projektes «Nachhaltige Governance in der Stadt Wil» wurden diese Strukturen überprüft und verschiedene Änderungen beschlossen:
 
Die vier Querschnittsfunktionen werden aus dem Departement FKV herausgelöst und neu auf einer gesamtstädtischen Ebene angesiedelt. Diese Ebene wird verwaltungstechnisch dem Stadtschreiber Hansjörg Baumberger zugeordnet, der auch die Departementssekretärenkonferenz DSK leitet und eine Aufsichts- und Weisungsfunktion in den gesamtstädtischen Aufgabengebieten gegenüber den Departementen hat. Damit wird nicht nur eine direktere und vernetztere Führung möglich, mit Blick auf das strategische Management ergibt sich auch eine Stärkung der Rolle des Stadtschreibers, der so aktiver in die Gesamtführung der Verwaltung und der Stadt eingebunden wird.

Aus gesamtstädtischer Sicht gehören auch die Parlamentsdienste und die Stadtkanzlei (inklusive Einbürgerungen, Stadtarchiv sowie Gewerbe und Markt) zu dieser neuen Ebene. Diese Massnahmen tragen wesentlich zur Bündelung von Perspektiven innerhalb der Stadt und auch zur Entscheidvorbereitung für den Stadtrat bei, welche durch die DSK vorgenommen wird. Vorsteherin dieses Bereiches ist weiterhin die Stadtpräsidentin Susanne Hartmann.
 
Mit der Herauslösung der Querschnittsfunktionen aus dem bisherigen Departement FKV ergibt sich für dieses eine neue Benennung. Es wird neu als Departement Dienste, Integration und Kultur DIK bezeichnet. Ihm sind das Steueramt, das Grundbuchamt, das Betreibungsamt, das Einwohneramt und das Zivilstandsamt sowie die Stadtbibliothek, die Fachstelle Kultur und die Fachstelle Integration angegliedert. Letztere gehörte bislang zur Stadtkanzlei und wird neu auf Stufe Departement angesiedelt. Abgesehen von den herausgelösten Querschnittsfunktionen sowie der Stadtkanzlei bleibt das Departement DIK in seiner bisherigen Form bestehen, auch die Leitungen und Aufgaben der einzelnen Dienststellen und Abteilungen bleiben unverändert. Dies gilt auch für die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Wil, welche die Dienstleistungen der Stadt Wil weiterhin an den gewohnten Stellen und durch die bisherigen Mitarbeitenden der Stadtverwaltung erhalten. Die operative Leitung des Departements DIK obliegt dem neuen Departementssekretär Samuel Peter als Stadtschreiber-Stellvertreter, die Stadtpräsidentin ist weiterhin Vorsteherin dieses Departements.
 
Der Stadtrat hat diese Organisationsänderungen der Geschäftsprüfungskommission, dem Parlamentspräsidium und den Fraktionen des Stadtparlaments bereits angezeigt sowie die betroffenen Mitarbeitenden konkret über die Änderungen informiert. Diese Massnahmen sind ab sofort wirksam.
 
Wichtige Grundlage für weitere Entwicklungen
Noch ist die Organisationsentwicklung im Rahmen des Projektes «Nachhaltige Governance in der Stadt Wil» nicht abgeschlossen, dennoch ist es wichtig, diese ersten Strukturänderungen vorzunehmen – sie bieten eine solide Grundlage, um die weitere Entwicklung voranzutreiben respektive zu festigen. Dies gilt insbesondere auch für die Stärkung der Departementssekretärenkonferenz DSK, welche vermehr strategische Entscheide zuhanden des Stadtrats vorbereiten soll. Zudem werden Instrumente und Methoden für die kontinuierliche Optimierung der departementsübergreifenden Zusammenarbeit implementiert.

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(Link Stadt Wil)