Solche Geschichten schreibt nur der Fussball. Da zeigte der FC Wil als Mannschaft eine sackstarke Leistung, war dem ambitionierten FC Winterthur klar überlegen und siegte schliesslich so hoch wie noch nie in dieser Saison – und das mit 3:0 eher zu knapp. Trotzdem ragte einer aus dem Gefüge heraus: Silvio entschied die Partie auf der Schützenwiese als Doppeltorschütze. Dies war in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert. In erster Linie darum, weil damit eine persönliche Durststrecke das Stürmers zu Ende ging. Auf den Tag genau elf Monate hatte er in der Meisterschaft nicht mehr getroffen. Noch in der Saison 2016/2017 war er in 33 Spielen 16 Mal erfolgreich gewesen und hatte damals in fast jeder zweiten Partie ein Tor erzielt.

Diese starke Ausbeute schaffte Silvio damals ausgerechnet mit dem FC Winterthur. Schon bald brachte er sich dann aber selber ins Gespräch, als er in einem TV-Interview sagte, dass er eigentlich gerne zum FC Wil wechseln würde. Im Sommer 2018 war es so weit und Silvio kehrte an jene Wirkungsstätte zurück, wo er im Jahr 2006 seine Karriere gestartet hatte: das Bergholz. Wie es der Fussball so will, gastierte in der Startrunde der Saison 2018/2019 ausgerechnet der FC Winterthur in der IGP-Arena – und wurde dank zwei Silvio-Treffern mit 2:0 besiegt.

Bescheidener Doppeltorschütze

Doch es folgte eine schwierige Phase für den Stürmer. Er war verletzt – und musste zuletzt mit ansehen, wie ihm der 19-jährige Filip Stojilkovic den Platz mehr als nur streitig machte und in der Mehrzahl der Spiele in der Stammformation stand. So ergab sich, dass Silvio auf den Tag genau elf Monate auf ein Meisterschaftstor warten musste. Getroffen hatte er in dieser Saison allerdings bereits – natürlich doppelt. Es war in der ersten Cup-Hauptrunde beim 3:1-Sieg gegen Red Star Zürich. Dieses erlösende Meisterschaftstor fiel nun ausgerechnet an jenem Ort, wo Silvio schon so oft eingenetzt hatte. Nämlich für Winterthur auf der Schützenwiese. Mitte erster Halbzeit kam der Ball nach gleich zwei Winterthurer Schnitzer und einem Zuspiel des ebenfalls auffälligen Dominik Schmid zum Wiler Stürmer, der eiskalt einnetzte.

Mitte zweiter Halbzeit machte Silvio seinen nächsten Doppelpack gegen Winterthur perfekt. Auf Zuspiel von Fabian Rohner hatte er im Strafraum ungewohnt viele Freiheiten und traf flach in die rechet Ecke. Silvio, der Matchwinner? Wie immer blieb der eingebürgerte Brasilianer bescheiden und stellte das Team in den Mittelpunkt.

Wieder trifft nur ein Team

So speziell die Geschichte von Silvio auch ist: Das Lob gebührt der ganzen Mannschaft. Denn wie es das junge Team fertigbrachte, den FC Winterthur zu dominieren, verdiente Respekt. Schon früh wurde mit angriffigem und auch kämpferischem Spiel dem Gegner der Schneid abgekauft. Als Folge daraus leisteten sich die Eulachstädter ungewohnt viele einfache Fehlzuspiele und ernteten bereits zur Pause vom so leidensfähigen Heimpublikum Pfiffe. Denn mit 0:1 waren die Gastgeber noch gut bedient, hatte doch Wils Valon Fazliu aus der Distanz das Lattenkreuz getroffen.

War nun Winterthur so schlecht oder Wil so gut? Damit in einem Vergleich zweier im Grundsatz ziemlich ausgeglichener Mannschaften eine so einseitige Partie herauskommen kann, muss es von beidem sein. Da den Wilern die Winterthurer Probleme aber egal sein konnten, durften sie die beste Leistung dieser Saison bejubeln. Freuen durfte sich auch Rohner, der mit einer Vorlage und seinem ersten Treffer im Dress des FC Wil ebenfalls aus dem Gefüge herausstach. Beeindruckend, wie er vor dem Konter-Treffer zum 2:0 die Winterthurer Abwehr einfach stehen liess.

Einmal mehr war es so, dass in diesem Derby höchstens eine Mannschaft ins Tor traf. Dies geschah bereits zum zehnten Mal hintereinander.

Die wichtigsten Szenen des Spiels: (Quelle: www.sfl.ch)

 
So kam der FC Wil zum 3:0-Derby-Sieg auf der Winterthurer Schützenwiese.

Resultate, Challenge League, 7. Runde:
Winterthur - Wil 0:3
Vaduz - Lausanne-Sport 1:2
Aarau - Schaffhausen 3:1
Stade Lausanne-Ouchy - Chiasso 3:0
Kriens - Grasshoppers 1:2

FC Winterthur – FC Wil 1900 0:3 (0:1)

Schützenwiese: 3900 Zuschauer. – Sr: Schärli.

Tore: 22. Silvio 0:1. 60. Rohner 0:2. 69. Silvio 0:3.

FC Winterthur: Spiegel; Isik (46. Da Silva), Bühler, Hajrovic, Wild; Lekaj, Doumbia (68. Radice); Sliskovic, Taipi (46. Bdarney), Mahamid (46. Schättin); Buess.

FC Wil 1900: Kostadinovic; Nick von Niederhäusern; Schmied, Kamberi, Schmid; Abedini, Muntwiler (81. Ndau); Rohner (72. Brahimi), Fazliu, Duah (84. Bosic); Silvio (77. Stojilkovic).

Bemerkungen: Winterthur ohne Callà, Liechti, Saliji (verletzt), Rüegg, Roth und Costinha (nicht im Aufgebot). Wil ohne Schäppi, Celant (verletzt), Tolino, Sejdija, Beka, Rahimi und Wörnhard (nicht im Aufgebot). – 39. Lattenschuss Fazliu. – Verwarnungen: 62. Rohner (Foul). 63. Bdarney (Foul). 75. Bühler (Foul). 84. Radice (Foul). 89. Buess (Unsportlichkeit). 91. Brahimi (Reklamieren). 91. Abedini (Unsportlichkeit).

Rangliste:
1. Lausanne-Sport 7/16. 2. Grasshoppers 7/14. 3. Wil 7/13. 4. Stade Lausanne-Ouchy 7/10. 5. Aarau 7/10. 6. Kriens 7/9. 7. Schaffhausen 7/8. 8. Winterthur 7/8. 9. Vaduz 7/6. 10. Chiasso 7/4.

Nächste Spiele (8. Runde):
Dienstag, 24. September: Chiasso - Winterthur (19.00 Uhr), Aarau - Stade Lausanne-Ouchy (19.30 Uhr), Schaffhausen - Kriens (20.00 Uhr).
Mittwoch, 25. September: Wil - Vaduz (20.00 Uhr), Lausanne-Sport - Grasshoppers (20.00 Uhr).

Matchwinner Silvio: "Noch Luft nach oben"

 
Hat gut Lachen: Silvio verspricht noch mehr Tore in dieser Saison.

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Der Liveticker:

Vorerst gehen wir auf Stimmenfang und melden uns dann nochmals mit einem zusammenfassenden Bericht zur heutigen Partie. Ich bedanke mich für das Interesse an diesem Ticker, wünsche noch einen schönen Samstagabend und ein erholsames Wochenende. Bis bald auf hallowil.ch.

Weiter geht es in der Challenge League Schlag auf Schlag. Denn das heutige Derby war der Beginn einer «Englischen Woche». Schon am Mittwoch steht das nächste Derby an und der FC Vaduz gastiert ab 20 Uhr in der IGP-Arena. Nur vier Tage später ist dann bereits das nächste Heimspiel angesetzt und Lausanne-Sport erscheint auf dem Südquartier-Plastik. Auch diese Spiele können Sie im hallowil.ch-Liveticker mitverfolgen.

Schlussfazit: Es bleibt dabei: In diesem Derby trifft höchstens ein Team. Was für eine reife Leistung der jungen Wiler Mannschaft. Den ambitionierten FC Winterthur derart an die Wand zu spielen, das war nun wirklich nicht zu erwarten. Das Resultat ist selbst in der Höhe absolut verdient. 18:8-Schüsse für die Wiler, 7:2-Abschlüsse für die Gäste aufs Tor. Das war die stärkste Leistung dieser Saison, welche die Wiler erster Verfolger des Spitzen-Duos GC/Lausanne bleiben lässt. Es gibt schlicht nichts zu kritisieren. Mit einem etwas effizienteren Auftritt hätte Winterthur ein zweites Heim-0:6 kassiert in dieser Saison.

Schlusspfiff: Der FC Wil gewinnt das Derby auswärts gegen den FC Winterthur in beeindruckender Manier mit 3:0.

93. Minute: Und dan zappelt der Ball doch noch im Netz. Allerdings im Aussennetz. Da Silva verfehlt den Ehrentreffer knapp.

91. Minute: Gefährlicher Freistoss der Gastgeber: Sliskovic von der rechten Seite. Doch zu zentral. Kostadinovic kann wegfausten.

91. Minute: Mindestens drei Minuten Nachspielzeit werden angezeigt.

91 .Minute: Gelb für Brahimi wegen Reklamierens. Auch Abedini wird noch verwarnt.

89. Minute: Buss sieht kurz vor Schluss noch den gelben Karton.

89. Minute: Das 0:4 ist näher als das 1:3. Schmid versucht es aus beträchtlicher Distanz. Doch deutlich drüber. Blick auf die Statistik: 17:6-Abschlüsse für den FC Wil. Noch Fragen?

87. Minute: Das Spiel plätschert seinem Ende entgegen. Daran ändert auch nichts, dass Winterthurs Schättin zu einer Kopfball-Halbchance nach einem Freistoss aus dem Halbfeld kommt. Da fehlte aber doch einiges.

84. Minute: Ein letzter Wechsel bei den Gästen: Bosic kommt noch zu einem Kurzeinsatz. Er ersetzt Duah.

84. Minute: Gelbe Karte für Radice nach einem Foul an Schmid.

82. Minute: Nächste Top-Chance für Wil: Der eingewechselte Stojilkovic kommt zum Abschluss, doch Goalie Spiegel ist da. Die zweite Chance aber auch. Brahimi dann aber mehr quer als tief. Vorbei die Möglichkeit.

81. Minute: Wil wechselt nochmals: Captain Muntwiler macht platz für Ndau. Neuer Captain ist der Winterthurer Nick von Niederhäusern.

81. Minute: 3900 Zuschauer sind heute hier. Wobei der eine oder andere Winterthurer sich schon verabschiedet hat - zumindest emotional.

80. Miuute: Wir reiben uns verwundert die Augen. Nicht nur das Resultat erstaunt, sondern vor allem die Deutlichkeit der Wiler Überlegenheit.

78. Minute: Doppeltorschütze Silvio hat ebenfalls Feierabend. Auch er erhält Applaus von den Rängen - und wird durch Stojilkovic ersetzt.

77. Minute: Da müsste eigentlich das 4:0 für die Wiler fallen: Fazliu spielt mustergültig auf Duah, der halblinks vor dem Tor alles offen hat, aber drüber schiesst. Winterthur ist mit 0:3 noch gut bedient.

76. Minute: Gelb für Winterthurs Bühler nach einem Foul an Duah.

75. Minute: Man stellt sich echt die Frage, wie der FC St. Gallen hier verlieren konnte. Winterthur hat momentan in der Meisterschaft ein Heim-Torverhältnis von 1:10 in dieser Saison.

72.Minute: Nachdem Winterthur schon alle Wechsel "verbraten" hat, nimmt nun Wil-Trainer Sforza einen ersten Spielertausch vor: Der starke Rohner hat Feierabend, erhält bei seinem Abgang warmen Applaus der mitgereisten Wiler Anhänger und wird durch Brahimi ersetzt.

69. Minute: TOOOOOOOOOOOR für den FC Wil durch Silvio zum 0:3. Das geht denn einfach. Rohner spielt auf Silvio, der im Strafraum alle Freiheiten der Welt hat. Er sucht sich die rechte Ecke aus und trifft flach. Doppelpack von Silvio. Für den Ex-Winterthurer nichts Neues. Das hat er schon in der Startrunde der vergangenen Saison beim 2:0-Heimerfolg der Wiler gegen Winterthur geschafft.

68. Minute: Loose zieht seinen letzten Joker und nimmt den vierten Wechsel vor: Anstelle von Doumbia spielt neu Radice, was dann doch noch für etwas Freude bei den Winti-Fans sorgt.

65. Minute: Nächster Wiler Konter: Es ist eine 3-gegen-3-Situation. Doch Duah schliesst dan überhastet hat. Der Ball geht deutlich drüber.

63. Minute: Auch ein erster Winterthurer wird verwarnt: Es trifft den eingewechselten Bdarney fü rein Foul an Abedini, ebenfalls im Halbfeld.

62. Minute: Und gleich wieder Rohner im Rampenlicht. Dieses Mal aber weniger positiv. Nach einem Foul im Halbfeld sieht er die erste Verwarnung des Spiels.

60. Minute: TOOOOOOOOOOOR für den FC Wil durch Rohner zum 0:2. Dieser Treffer resultiert aus einem Winterthurer-Corner. Was für ein Lauf von Rohner bei diesem Konter über links. Der Flügelspieler ist mal wieder viel schneller als seine Gegner. Zwar bleibt er zuerst noch an Spiegel hängen. Doch Rohner setzt gut nach und kann den Ball aus weniger als einem Meter ins leere Tor über die Linie schieben.

58. Minute: Winterthur ist nun aggressiver. Was nicht heisst, dass die Wiler nachgelassen hätten.

55. Minute: Dann aber Winterthur mit zwei Chancen in kurzer Zeit: Ein Abschluss von Sliskovic wird zum Corner geklärt. Bei diesem kommt Buess in der Mitte zum Kopfball. Da fehlt aber doch ein bisschen was. Aber Winti kommt nun auf.

55. Minute: Der FC Winterthur grüsst in der aktuellen Blitztabelle von Platz acht. Hoppala.

51. Minute: Ein erster Corner nach der Pause für die Wiler. Der bleibt aber ungefährlich. Auch wenn Winterthur etwas engagierter am Werk ist: Am Gesamtbild hat sich nicht viel geändert.

48. Minute: Gerne erinnere ich nochmals an diese Statistik, wonach in diesem Derby zuletzt neunmal nie beide Teams trafen. Das darf gerne so bleiben.

46. Minute: Winti-Trainer Ralf Loose nimmt tatsächlich einen Dreifach-Wechsel vor. Für Isik kommt Da Silva. Anstelle von Mahamid spielt neu Schättin. Und Taipi ist auch nicht mehr da und wird durch Bdarney ersetzt. Loose macht also den Sforza. Dieser hatte am Ostermontag im Heimspiel gegen Aarau auch einen Dreifachwechsel vorgenommen - allerdings schon nach einer halben Stunde bei einem 0:2-Rückstand. Am Ende stand es 0:4. Ein gutes Omen aus Wiler Sicht für heute Abend? Wil hat übrigens nicht gewechselt. Warum auch.

46. Minute: Weiter geht's. Das Spiel ist wieder freigegeben.

Die Mannschaften kommen zurück. Gleich geht es weiter mit dem Derby.

Pausennotiz: Es machen sich übrigens gleich drei Winterthur ernsthaft warm. Kommen sie schon zur Pause?

Pausenfazit: Da kommen Pfiffe von den Winterthurer Fans. Und es braucht viel, bis die Eulachstädter "Gemeinde" zu lautstarken Unmutsbekundungen ansetzt. Auch wenn das Winterthurer Spiel viel zu fehlerhaft ist: Es ist in erster Linie ein ganz starker Auftritt der Wiler. Wohl die beste Hälfte dieser Saison. Kämpferisch klar der Chef im Haus, spielerisch überlegen und ein Schussverhältnis von 9:1 für die Gäste. Neun zu eins. Einziger Makel: Es steht nur 1:0 für den FC Wil. Beim Lattenschuss Fazlius hätte das 2:0, welches ein guter Spiegel dieser Halbzeit gewesen wäre, gut und gerne fallen können. So ist noch alles offen für Halbzeit zwei. Mal schauen, ob Winterthur eine Reaktion zeigt oder Wil zum zweiten Meisterschafts-Auswärtssieg der Saison kommt.

Pausenpfiff: Der FC Wil führt auswärts gegen den FC Winterthur zur Halbzeit mit 1:0. Und das eher zu knapp.

45. Minute: Mindestens eine Minute gibt es noch obendrauf.

45. Minute: Schlussspurt in Halbzeit eins ...

44. Minute: Bei Wil läuft viel über links, über Duah und vor allem den ganz starken Schmid.

43. Minute: Auf einen Wintrthurer "Hochkaräter" warten wir noch.

41. Minute: Auch gut, wie die Wiler ihre Gegner beschäftigen. Dieser weiss oft nicht, wie ihm geschieht und bringt kaum ein gelungenes Zuspiel hin. Nur sollten die Wiler gelegentlich ein zweites Mal einnetzen. Denn wie bereits erwähnt: 90 Minuten werden sie dieses Tempo wohl nicht gehen können.

39. Minute: Und da geht noch ein viel grösseres Raunen durch die "Schützi". Was für ein Knaller von Wils Fazliu. Aus gut und gerne 20 Metern lässt er einen los und trifft die Latte. Da war das durchaus verdiente 2:0 für die Gäste ganz nah.

38. Minute: Es ist erstaunlich ruhig auf der Schützenwiese. Auch das ein gutes Zeichen aus Wiler Sicht. Da kommt mal ein Freistoss-Ball in den Wiler Strafraum gesegelt. Doch gleich zwei Winterthurern rutscht der Ball über den Scheitel. Ein Raunen geht durchs Rund.

34. Minute: Was aber auch zu sagen ist: "Winti" verteilt viele billige Geschenke. Zum Teil natürlich provoziert durch den Wiler Druck. Die Frage wird sein: Wie lange können die Wiler dieses Tempo gehen?

30. Minute: Auch kämpferisch ist das sackstark, was die Wiler machen. Muntwiler geht als Aggresiv-Leader voran. 

27. Minute: Dann ein erster Winterthurer Abschluss: Der Ex-Wiler Taipi. versucht es von knapp ausserhalb des Strafraums. Doch Kostadinovic taucht ab und hat den Ball sicher.

23. Minute: Und die Wiler powern gleich weiter. Wieder taucht Silvio in aussichtsreicher Position auf. Doch dieses Mal kann er noch abgedrängt werden. Aber alles in allem ein starker Wiler Auftritt. So kann es gerne weitergehen.

22. Minute: TOOOOOOOOOOOOOOR für den FC Wil durch Silvio zum 0:1. Das Ganze wird eingeleitet durch einen Fehler des Ex-Wilers Lekaj. Schmid kommt über links. Er legt zur Mitte Richtung Duah. Doch das ist zu unpräzis. Dann jedoch ein nächster Winterthurer Defensiv-Bock. Silvio sagt Danke und trifft aus der Drehung zur verdienten Wiler Führung. Es ist der erste Meisterschaftstreffer des ehemaligen Winterthurers seit auf den Tag genau elf Monaten. Das wird der Frohnatur guttun.

20. Minute: Beim zweiten Wiler Corner wird es halb-gefährlich. Muntwiler setzt einen Ball in die Winterthurer "Bierkurve".

19. Minute: Nach dem allerersten Corner dieser Partie, für die Wiler, versucht es Duah in der Mitte mit einem Fallrückzieher. Doch der Ball geht aber mehr nach oben als Richtung Tor. Keine Gefahr. Es bleibt aber dabei: Die Wiler sind das bessere Team.

16. Minute: Eine Viertelstunde rum. Die Pizza vor dem Spiel sei besser gewürzt gewesen als dieses Spiel, frotzelt hier ein Zyniker auf der Tribüne. Nun, ganz so schlimm ist es nicht. Die Pizza war auch wirklich gut.

12. Minute: Der FC Wil erneut mit Offensivdrang: Duah zieht mit dem Ball am Fuss von links zur Mitte. Sein Abschluss bleibt aber hängen. Doch dieses Mal kommt Muntwiler aus dem Hinterhalt angebraust und zieht mit voller Wucht ab. Dieser Ball bleibt im Stadion, doch es fehlt rund ein Meter in der Höhe betreffend Tor. Die Gäste kommen der Sache näher.

11. Minute: Die Wiler sind nun in der Partie angekommen und sind in dieser Phase die spielbestimmende Mannschaft.

7. Minute: Hier ist der erste Abschluss. Und er gehört den Wilern: Schöns Durchspiel über links. Muntwiler spielt in den Strafraum auf Silvio, der quer legt. Dort kommt Rohner in vollem Tempo angebraust, pfeffert die Murmel aber mit voller Wucht Richtung Parkplatz. 

5. Minute: Was übrigens auch schon feststeht: Die Wiler spielen zum zweitletzten Mal auf diesem "Schützi"-Rasen. Denn dieser wird kommenden Sommer für knapp eine Million Franken erneuert. Genau: Auf dem Feld läuft noch nichts.

3. Minute: Es stellt sich ja auch die Frage: Gibt es den ersten Winterthurer Heimsieg in dieser Challenge-League-Saison oder den zweiten Wiler Auswärtssieg? Die ersten Akzente setzt Winterthur, ohne aber gefährlich zu werden bisher.

1. Minute: Das Spiel ist freigegeben. Los geht's ...

So, AC DC weichen Fussball. Viel Spass mit FCW gegen FCW.

"Hells Bells" erklingt. Das bedeutet hier auf der Schützi: Die Mannschaften laufen auf. Die Wiler in den weissen Heim-Shirts, nachdem sie vergangene Woche zuhause im Cup in den Auswärts-Dressen aufgelaufen waren. Speziell.

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Wunderbare äussere Bedingungen auf der Winterthurer Schützenwiese für dieses Derby.

Geleitet wird das Spiel von Innerschweizer Schiedsrichter David Schärli. Wieso eigentlich immer wieder er? In der 7. Runde dieser Saison pfeift er den FC Wil schon zum dritten Mal. Auch vergangenen Saison war er jener Unparteiische, der am meisten FC-Wil-Spiele gepfiffen hat. Aber den Wilern soll es recht sein. Unter Schärlis Leitung gab es in dieser Saison bisher zwei Siege ohne Gegentor: 1:0-Erfolg in Chiasso und 2:0-Heimsieg gegen Stade Lausanne-Ouchy.

Der FC Winterthur beginnt in einem 4-2-3-1-System mit Spiegel im Tor. Die Abwehr bilden von rechts her gesehen Isik, Bühler, Captain Hajrovic und Wild. Im defensiven Mittelfeld sind Lekaj (rechts) und Doumbia. Im offensiven Mittelfeld agieren von rechts nach links Sliskovic, Taipi und Mahamid. Einziger Stürmer ist Buess. Bei den Eulachstädtern fällt auf: Der "Wiler Cupsieger" Callà ist nach einer Wadenverletzung noch nicht fit genug für einen Einsatz. Auch Radice nimmt nach einer Verletzung zuerst mal auf der Bank platz. Zudem wird Verteidiger Lekaj im defensiven Mittelfeld aufgestellt.

Kommen wir zu den Mannschaftsaufstellungen. Die Wiler beginnen in einem 4-2-3-1-System wie immer in dieser und der vergangenen Saison mit Kostadinovic im Tor. Die Verteidigung bilden von rechts nach links von Niederhäusern Schmied, Kamberi und Schmid. Das defensive Mittelfeld bestücken Abedini (rechts) und Captain Muntwiler. Im offensiven Mittelfeld laufen von rechts her gesehen Rohner, Fazliu und Duah auf. Einziger Stürmer ist der Ex-Winterthurer Silvio. Auffällig: Der beste Torschütze dieser Saison, Stojiliovic, schmort zu Beginn genau so auf der Bank wie Bledian Krasniqi. Die "Englische Woche" dürfte ihre Schatten voraus werfen.

Ist jene Mannschaft, die heute das erste Tor erzielt, schon der Sieger? In den letzten neun Direktduellen dieser beiden Teams trafen nie beide Equipen. Von dem her …

Wie eigentlich immer ist die Ausgangslage vor dem Derby so, dass es keinen klaren Favoriten gibt. Der FC Wil scheint mit seiner blutjungen Mannschaft aufgrund der Ranglistenposition leicht im Vorteil zu sein. Denn die Äbtestädter liegen zwei Punkte vor den Winterthurern. Heisst aber auch: Wenn «Winti» heute gewinnt, kommt der beste FCW des Landes neuerdings aus Winterthur. Der FC Wil möchte mit einem Sieg den Anschluss an den Barrage-Platz halten.

Es ist mal wieder Derby-Time in der Challenge League. Und zwar steht das prestigeträchtigste aller Derbys an, wen man mal die Partien gegen den FC St. Gallen ausklammert. FCW gegen FCW. FC Winterthur gegen FC Wil. Ein sportliches «Grüezi wohl» von der Schützenwiese. Simon Dudle tickert für Sie durch diesen fussballerischen und hoffentlich spannenden Vorabend.

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Die Vorschau:

Im Fussball gibt es die alte und abgedroschene Weisheit, dass das erste Tor in einer Partie von besonderer Bedeutung ist. Auch wenn das nicht immer so sein muss: In den Vergleichen der beiden FCW aus Winterthur und Wil ist es deutlich mehr als Phrasendreschen. Denn in den vergangenen neun Direktduellen hat immer nur höchstens ein Team getroffen. Viermal war es Winterthur, viermal Wil. Einmal trennte man sich torlos. Der erste Treffer ist in diesem Regional-Derby also deutlich mehr als die halbe Miete – und seit über zwei Saisons gar ein Garant für den Sieg.

Die Wiler:

Nur wird derlei beim FC Wil kaum jemanden interessieren, da die Mannschaft im Sommer mehr oder weniger komplett neu zusammengestellt worden ist. Vielmehr ist der Blick vorwärts und nicht rückwärts gerichtet. Und dabei fällt auf, dass es das Programm zwischen der ersten und der zweiten Länderspielpause dieser Saison in sich hat. Die Gegner heissen und hiessen der Reihe nach FC Zürich, FC Winterthur, FC Vaduz, FC Lausanne-Sport und Grasshopperclub Zürich. Nachdem sich die Wiler in einer frühen Phase der Saison in die oberen Bereiche der Tabelle gespielt hatten, steht nun eine erste Phase der Bewährung an. Besteht die junge Mannschaft auch gegen die Top-Teams der Liga? Das Cup-Spiel gegen den FC Zürich hat trotz der knappen 1:2-Niederlage Hinweise geliefert, dass sich die Equipe nicht verstecken muss – und das auch nicht tut.

Die Winterthurer:

Die Equipe von Trainer Ralf Loose ist in dieser Saison eine Wundertüte. Wie so oft mit einigen Ambitionen gestartet, mussten schon Rückschläge verkraftet werden. Dazu gehörten eine 0:6-Heimklatsche gegen Lausanne-Sport und eine 2:3-Niederlage beim SC Kriens. Dem gegenüber stehen deutliche Ausrufezeichen. So zum Beispiel das 2:2 im Letzigrund gegen die Grasshoppers und vor allem der 2:0-Cup-Erfolg gegen den FC St. Gallen, bei welchem eine rund einstündige numerische Überzahl durchaus dienlich war. So bekommen es die Winterthurer im Achtelfinal nun mit jenem Super-League-Klub zu tun, der in den vergangenen beiden Saisons die IGP-Arena zweimal als Sieger verlassen hat: der FC Thun.

So eindrücklich der Erfolg gegen den FC St. Gallen auch war: In der Meisterschaft ist die Heimbilanz der Eulachstädter bisher die schlechteste aller Teams. Erst ein Punkt und ein erzieltes Tor stehen zu buche. Was allerdings auch daran liegt, dass die Winterthurer nur zwei der ersten sechs Meisterschaftsspiele vor eigenem Anhang ausgetragen haben – keines mehr seit dem 3. August.

Die Statistik:

Der langjährige Vergleich FCW gegen FCW hat Aussagekraft. Denn es treffen jene beiden Challenge-League-Mannschaften aufeinander, die schon am längsten weder auf- noch abgestiegen sind. Seit der Spielzeit 2004/2005 hat es dieses Regional-Derby immer mindestens zweimal pro Saison gegeben. Die Gesamtbilanz in der zweithöchsten Liga seit dem Jahr 1952: 34 Mal siegte Wil, 28 Mal Winterthur, 16 Mal teilte man sich die Punkte. Mit diesem Wert gehört der FC Winterthur zu den Lieblingsgegnern Wils.