Aufgefrischt, bemalt, intakt gestellt, erhalten, gepflegt und erneuert. Das altehrwürdige Pfarrhaus hatte dringend eine Auffrischung nötig, hat es doch schon bald 300 Jahre auf dem Buckel. Während seiner knapp zwölfjährigen Amtsdauer bewohnte Pfarrer Walter Oberkircher das Pfarrhaus. Nach seinem Auszug wurden die Renovationsarbeiten lanciert, Wände ausgebrochen, Fenster erneuert und viel frische Farbe angebracht. Martin Dönni, Präsident der Evangelischen Kirchgemeinde Dussnang, führte am Samstag, anlässlich des Tags des offenen Pfarrhauses, mehrere Gruppen durch das mehrstöckige Haus. «Von aussen sind hauptsächlich die neuen Fensterläden und die frisch bemalte Fassade ersichtlich. Im Innen- und Wohnbereich wurden gar alle Räume aufgefrischt. Zudem haben wir die Duschkabine ausgewechselt, neue Fenster angebracht und Riemenparkettböden aus Buche verlegt.» Sichtlich stolz war Dönni, als er den vielen Interessierten das neue Dussnanger Bijou zeigen konnte. Als Bau-Fachmann erläuterte er auch detailliert, was, wo und wie erledigt wurde.

Die eine Wand hatte es in sich
Die Kirchbürgerversammlung genehmigte für die Renovationsarbeiten einen Kredit in der Höhe von gut 370'000 Franken. Die Überraschung liess aber nicht lange auf sich warten. Denn beim Aufbrechen der Nordfassade zeigten sich enorme Mängel im Innern der Wand. Gebrochene und erheblich verschobene Balken mussten dringend ersetzt werden; es war gar von Einsturzgefahr die Rede. «Ursprünglich sollte schlicht die Nordseite – also die Schindelwand – ersetzt werden, hervor kamen gebrochene und verfaulte Holzriegel. Das Ganze ergab darum Mehrkosten von knapp 54'000 Franken, auch dieses Geld wurde von unserem Souverän diskussionslos genehmigt, das freute uns natürlich riesig», sagte Martin Dönni. Mit im Renovierungs-Boot war selbstredend die kantonale Denkmalpflege. Auch zu dieser hatte der Kirchenpräsident nur lobende Worte. «Wir waren oftmals froh, wenn wir Inputs und Tipp seitens Denkmalpflege erhielten, es waren vielfach genau die richtigen Vorschläge, zum Beispiel in der Frage, welche Farben man verwenden soll, die wir natürlich umgesetzt haben.»

«Ohne das Mitziehen unserer Kirchbürger wäre diese Werterhaltung des Pfarrhauses nicht möglich».
Martin Dönni, Präsident Evangelische Kirchgemeinde Dussnang
Das „neue“ Pfarrhaus gefällt auch Balterswiler
Bei den Rundgängen durch das Pfarrhaus wurden immer wieder Stimmen laut; positive Stimmen. So meinten etwa Verena und Bruno Wick aus Balterswil, dass das Pfarrhaus sehr schön aussieht. «Wunderbar erneuert und im Grossen und Ganzen trotzdem nicht all zu viel verändert, so lebt das Pfarrhaus fast im Originalen weiter. Ich habe sogar vor vielen Jahrzehnten den Religionsunterricht hier drin besucht», erinnert sich Verena Wick. Am 15. August kann die neue Pfarrerin Isabel Stuhlmann mit ihrem Ehemann das Haus beziehen, «wir freuen uns riesig, unter anderem auch auf den Kachelofen, der wieder betriebsbereit ist», sagte die noch in Elgg wohnhafte Stuhlmann.
