Strömender Regen begleitete die Übergabe des Eichenbankes seitens des OK Köhlerfest 2020 an die Stadt Wil. Das notwendig gewordene Fällen einer 100 Jahre alten Eiche nahm das Ok zum Anlass, das Holz einer neuen Nutzung zuzuführen. Drei Eichentische mit zugehöriger Sitzbank entstehen daraus und sollen der Region als Geschenk zurückgegeben werden. Ein erster Tisch steht bereits im Stockerholz Eschlikon. Am Stadtweier Wil konnte am Dienstagmittag die zweite Version übergeben werden. Nach OK-Chef Claude Engeler kann im Herbst ein dritter Eichentisch in der Region platziert werden.



Gross angelegtes Köhlerfest
Vom 12. Bis 28. Juni 2020 kann auf dem Hackenberg die zweite Auflage eines Köhlerfestes stattfinden. Der gross angelegte Anlass steht unter dem Motto: «Die Region trifft sich am Meiler». Das Forstrevier Sirnach ist zuständig für die Erstellung des Holzkohlenmeilers. Dem Ok geht es darum, das teilweise vergessene Köhlerhandwerk wieder in Erinnerung zu rufen.
Der gemeinnützige Anlass unterstützt weitergehend Projekte in der Region. Aktueller Anlass war die gefällte Eiche von Christian Scherrer, deren Holz er für den Bau von Eichenbänken zur Verfügung stellte. Die Herstellung von Tisch und Bänken obliegt Matthias Eberle.
Drei Wochen Köhlern
Aus den rund 40 Tonnen Rohholz werden daraus über die drei Betriebswochen des Köhlerns rund vier Tonnen Holzkohle.
Während den rund drei Wochen des Köhlerns werden verschiedene Anlässe organisiert. Startpunkt wird die Meiler-Entzündete sein, gefolgt von Führungen am Meiler. Weitergehend werden Handwerker zum Feierabendbier geladen. Neben Waldgottesdienst, Platzkonzerten werden weitere Anlässe folgen.
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Holzkohle zur Gewinnung von Eisen
Die Produktion von Holzkohle begann im Altertum und wurde für die Gewinnung von Eisen benötigt. Gleichzeitig begann die Eisenzeit, die Industrialisierung - der Fortschritt. Die Kohle diente als Energieträger für Industrie und Haushalte. Heute wird sie noch für Grillzwecke verwendet.
Die älteste Methode der Holzkohlengewinnung ist der Meilerbetrieb. Dabei wird mit Holzscheitern ein kegelförmiger Haufen erstellt. Mit Tannenreisig und einer Mischung aus Erde, Kohlenstaub und Wasser bedeckt man den Meiler luftdicht.
Der Meiler verkohlt von oben nach unten, wobei laufend seitliche Zuglöcher geöffnet werden. Steigt weisser Rauch aus den Löchern besteht der Verdampfungsmodus. Steigt blauer Rauch heraus, ist der Verkohlungsprozess abgeschlossen. Die Zuglöcher werden geschlossen und weiter unten wieder erneuert. Der Prozess wird wiederholt bis der ganze Meiler verkohlt ist.
Nach dem Abkühlen kann der Meiler nach 2-3 Tagen verzogen und die Holzkohle verpackt werden. Holzkohle ist ein fester Brennstoff und entsteht, wenn lufttrockenes Holz unter Luftabschluss über längere Zeit auf 300° - 500° Celsius erhitzt wird. (pd)