Im Mittelpunkt der Feier standen wie üblich die Diplomanden, die in Begleitung ihrer Eltern und Lehrmeister den Uzwiler Gemeindesaal füllten. In sechs Klassen waren insgesamt 112 Anlage- und Apparatebauer, Konstrukteure sowie Polymechaniker Niveau G und E ausgebildet worden. Drei Absolventen haben die Prüfung nicht bestanden. 

Die beiden Redner stellten das duale Bildungssystem und seine Vorzüge in den Mittelpunkt. Allen voran Regierungsrat und neugewählter Ständerat Benedikt Würth. Er hatte es schon als seinerzeitiger Vorsteher des Wirtschaftsdepartementes unterstützt. Die grosse Stärke des dualen Bildungssystems sei seine Durchlässigkeit. Es führe nie in eine Sackgasse.

Kombinierte Bildung

Das duale Bildungssystem kombiniere schulische und praktische Bildung und eröffne so motivierende Perspektiven. Zur Verdeutlichung der Vorzüge führte Würth ein Zitat von Benjamin Franklin an: «Erzähle mir etwas, und ich vergesse es. Lehre mich etwas, und ich erinnere mich. Beziehe mich in eine Sache ein, und ich lerne daraus.» Die praktische Tätigkeit im Lehrbetrieb ermögliche echte Lernerfolge. So würden effiziente Fachkräfte ausgebildet. An chinesischen Universitäten würden jedes Jahr rund zwei Millionen Ingenieure ausgebildet. Ein Schweizer Unternehmer habe ihm versichert, dass er einem Absolventen einer schweizerischen Berufslehre den Vorzug gebe. Der Industriekanton St. Gallen sei ein ausgeprägter Berufsbildungs-Kanton. Darauf dürften wir stolz sein, müssten diese Tradition aber auch weiter stärken.


Tiefe Maturitätsquote begrüsst

Der zweite Redner, Roland Egli, CEO der Gossauer Firma Robofact, hieb in die gleiche Kerbe. Dabei knüpfte er an seinen eigenen beruflichen Werdegang an. Grundlage war für ihn eine Maschinenzeichnerlehre bei der Uzwiler Firma Bühler. Es mache ihn stolz, dass er seine Karriere mit einer Lehre begonnen habe. Er begrüsse die tiefe gymnasiale Maturitätsquote des Kantons St. Gallen von knapp 14 Prozent, sagte Egli und fügte bei, dass er damit wohl nicht im Sinne der Bildungspolitiker spreche. Als erfreulich bezeichnete er, dass die Berufsmatura mit 15 Prozent die gymnasiale Maturitätsquote übertreffe. Egli ermunterte die Diplomanden, politische Verantwortung wahrzunehmen. Sie sollten sich beispielweise für ein tragbare Lösung bezüglich der AHV einsetzen, wenn sie im Alter noch eine Rente erhalten möchten.

Feierlicher Rahmen

Durch die Feier führten Tamara Brander und Elischa Rissau, zwei Konstrukteur-Lehrlinge der Firma Bühler im 1. Lehrjahr. Gesangliche Einlagen stammten von Jessica Kappeler, die eine Lehre als Mediamatikerin absolviert und auch die Berufsmatura bestanden hat. BZWU-Rektor Marco Frauchiger lehnte seine Gratulationsworte an eine PC-Tastatur an. Zu allen Funktionstasten fand er Vergleiche zur Ausbildung - und zu jedem der 26 Buchstaben formulierte er einen Wunsch an die Diplomanden. Die Verteilung der Zeugnisse erfolgte durch die Klassenlehrer. Den besten Teamplayern und den erfolgreichsten Absolventen wurde zusätzlich durch die Ausbildungsverantwortlichen gratuliert.

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Das sind die Besten:

Als beste Teamplayer sind von den Klassen Arifi Shuajb, Polymechaniker Profil G, Timothy Weinmann, Anlage- und Apparatebauer, Jerôme Zuglian, Anlagen- und Apparatebauer, Andrin Bleisch, Polymechaniker Profil E, Manuel Inauen, Konstrukteur, und Roman Frischknecht, Polymechaniker Profil E, gewählt worden.

Beste Prüfungen abgelegt haben:
- Polymechaniker Profil G: Lukas Flückiger (4,9), Muhamed Adili (4,9) und Fabio Gasche (4,8).
- Anlagen- und Apparatebauer: Sebastian Rohner (5,4), Jerôme Zuglian (5,4) und Manuel Müller (5,3).
- Polymechaniker Profil E: Denice Künzler (5,4), Daniel Roth (5,4) und Pascal Wälli (5,3).
- Konstrukteure: Manuel Inauen (5,5), Pascal Zwick (5,4) und Felix Waldschock (5,4).