Man sieht dem engagierten Referenten seine 84 Jahre nicht an. Eben aus Mexiko zurückgekehrt, trat er zum ersten Vortrag des Impulsforums an. Und vom Jetlag, den er nach eigenem Bekunden spüren müsste, war auch nichts zu bemerken. Mit innerem Feuer vertrat er rund anderthalb Stunden seine Theorie und verdeutlichte sie mit Illustrationen aus allen Kontinenten.
Willi Hollenstein hat zum ersten Vortrag des Impulsforums Wil begrüsst. In diesem Herbst stehen sieben weitere Vorträge zu aktuellen Themen aus Gesundheit, Politik, Religion, Kultur, Gesellschaft und Wirtschaft auf dem Programm. Erich von Däniken brauche er wohl nicht weiter vorzustellen, so Willi Hollenstein. Über 40 Bücher stammen aus seiner Feder, sind in 30 Sprachen übersetzt worden und haben eine Gesamtauflage von 74 Millionen Exemplaren erreicht.
«Ausserirdische, nicht Götter»
Erich von Däniken knüpfte bei seinem ersten Buch an: «Erinnerungen an die Zukunft – ein widersinniger Titel. Man kann sich an die Vergangenheit erinnern, nicht aber an die Zukunft. Niemand wollte so ein Buch drucken. Zwanzig Verleger haben abgelehnt», aber er habe seinen Plan hartnäckig verfolgt und schliesslich Erfolg gehabt. Wie man weiss, fanden das Buch und seine Theorie grosse Beachtung und stiessen zum Teil aber auf totale Anlehnung.
Die Theorie kurz zusammengefasst: «Vor vielen Jahrtausenden besuchten Ausserirdische unsere Erde. Sie verhielten sich ähnlich, wie sich heute Ethnologen verhalten. Sie studierten einige Sprachen, suchten einige Stämme, gaben Ratschläge und verschwanden irgendwann – allerdings mit dem Versprechen, in einer fernen Zukunft zurückzukehren. Unsere steinzeitlichen Vorfahren konnten damals nicht begreifen, was sich abspielte. Sie glaubten irrtümlicherweise, die Ausserirdischen seien Götter. So wanderten sie in unsere Mythologien und Religionen.»
«Missverstandene Technologien»
Der Autor vertritt seine Überzeugung nach wie vor unbeirrt. Dies vor allem auch deshalb, weil es seit 1968 viele Neuigkeiten gebe. Von Däniken zeigte Bilder und Skulpturen aus Südamerika, aus Afrika und aus Australien, welche alle als Beispiele der Götterverehrung gelten. Er erkennt darin aber keine überraschenden Erscheinungen von Göttern oder göttliche Fingerzeige, sondern die Landung von ausserirdischen Wesen. Die Menschen hätten in ihrer Zeit keine Kenntnis von Raumkapseln haben können. Deshalb sei die religiöse Interpretation verständlich. Auch wenn sich die Raumfahrt noch in den Anfängen befinde, erlaubten uns unsere Erfahrungen eine andere Sichtweise. Die Bilder zeigten deutlich Raumkapseln. Der Referent zeigte auch Wesen mit drei Fingern und fünf Fingergliedern, nach seiner Überzeugung ausserterrestrische Wesen. Wesen, welche es auf der Erde nicht gebe und nicht geben könne. Der religiösen Interpretation der Bilder lägen deshalb Missverständnisse in Bezug auf Mythologie und Technologien zugrunde.
«Tiefgläubiger Mensch»
Auch wenn sich Erich von Dänikens Interpretation von jener der indigenen Religionen und auch der grossen Weltreligionen unterscheidet, so betonte er: «Ich bin ein tiefgläubiger Mensch, der jeden Tag betet. Aber mein Gott ist ein mächtiges geistiges Wesen, das kein Fahrzeug braucht, um auf die Erde zu kommen.»
Wenn also die historischen Darstellungen nichts Göttliches, sondern Technologie zeigten, stellt sich nach von Däniken die Frage, wann die Ausserirdischen wiederkommen werden. Sowohl die religiöse wie die wissenschaftliche Ansicht seien falsch: «Die Wissenschaft macht den Menschen zum Mass aller Dinge, die Religion zur Krone der Schöpfung.» Wir wollten gar keine Ausserirdischen, dabei seien diese schon vor Jahrtausenden Lehrmeister gewesen und könnten uns auch heute Massstäbe geben. Abgesehen davon sei die Wiederkunftserwartung keine christliche Erfindung, es gebe sie in allen Religionsgemeinschaften.
Was Erich von Däniken auch noch sagte: «Es gibt 4,5 Milliarden erdähnliche Planeten. Der Kontakt von einem zum anderen ist mittels Raumschiffen möglich, in denen Menschen über Generationen leben. – Auch die amerikanische Raumbehörde Nasa anerkennt mittlerweile die Existenz von Ufos. - Persönlich habe ich noch kein Ufo gesehen. - Ich bin ein Phantast. Glauben müssen Sie mir kein Wort.»