Vor 75 Stimmberechtigten Gemeindemitgliedern (1,5 Prozent) eröffnete Präsident Peter Burkhart die Versammlung mit den Worten: «Ein ereignisreiches Jahr 2020 hat uns als Kirchgemeinde auf Trab gehalten». Planen, absagen, Schutzkonzepte erarbeiten, das sind wahrscheinlich die meist gebrauchtesten Worte in dieser denkwürden Zeit. Der Leitsatz von Burkhart heisst: «Christlicher Glaube ist Beziehungssache». Und genau das sei in der heutigen Situation sehr wichtig. Trotz Abstandsregelung und Schutzkonzepten Beziehungen aufrecht- erhalten. So wurde denn auch einigen investiert, um Gottesdienste virtuell abzuhalten. Von allen Mitarbeitern der Gemeinde sei viel Einsatz aber auch Flexibilität gefordert worden, berichtet Burkhart.

Für die Finanzchefin Marlise Zünd, verlief das Jahr relativ einfach. Der positive Rechnungsabschluss mit einem Gewinn von rund 280'000 Franken entstand vor Allem, weil der Personalaufwand geringer war. So konnte zum Beispiel Pfarrer Casty seinen Bildungsurlaub nicht antreten. Das Budget 2021 rechnet mit einem Verlust von 80'000 Franken. Zünd begründet diesen Rückschlag mit den Steuereinnahmen, die in diesem Jahr sehr schwer einschätzbar sind. Aber mit dem gut gepolsterten Eigenkapital kann ein Verlust auch mal abgefedert werden, meine Zünd. Die Anträge der Geschäftsprüfungskommission wurden einstimmig angenommen von der Versammlung.

Der Wohnort von Pfarrer Marcel Wildi wird zum Knackpunkt

Nachdem sich Marcel Wildi im Triangel Zuzwil schon mit einer Probepredigt vorgestellt hat, stellt er sich an der Versammlung nochmals persönlich den Fragen von Präsident Burkhart und den Anwesenden Stimmbürgern. Drei Votanten aus Zuzwil bezweifeln, dass sich Wildi im Pfarrkreis Zuzwil-Züberwangen-Weiern ein breit abgestütztes Vertrauen aufbauen kann. Der Weg von Buchs im Rheintal sei zu weit und zu umständlich. Mit einem Arbeitsweg von jeweils zwei Stunden falle bei einem 50-Prozent-Pensum schon fast ein Arbeitstag weg. Marcel Wildi ist überzeugt, dass er dies meistern wird. Sein Arbeitsweg im ÖV könne er sehr gut nützen mit Arbeiten, meinte er. Zudem werden heute Termine mit dem Pfarrer telefonisch vereinbart und so könne er sich die Zeit sehr gut einteilen, um mit den Zuzwiler Christen ins Gespräch zu kommen. Für einen Redner aus Züberwangen hingegen ist der Wohnort und die Distanz überhaupt kein Problem. In der heutigen Zeit sei man mit Mitteln ausgestattet, die es erlauben sehr schnell mit den Leuten in Kontakt zu kommen und auch entsprechend schnell agieren. So denken auch die meisten der Anwesenden; mit nur wenigen Gegenstimmen und Enthaltungen wurde Marcel Wildi als neuer Pfarrer gewählt. Seine Stelle tritt er per 1. Januar 2022 an.

Drei Rücktritte in der Synode sind zu verzeichnen. Einer davon ist Marcel Schittli, der gleichzeitig auch aus der Kirchenvorsteherschaft austreten wird. Für diese Vakanz ist noch kein Ersatz gefunden worden. Aber für die Synode stellen sich Lukas Bachmann (18 Jahre), Susanne Kern Boesch (56 Jahre) und Belinda Zünd (25 Jahre) zur Verfügung.