Valentin Arnold, Präsident der Kirchenvorsteherschaft, hatte es schon im Amtsbericht ausgeführt und betonte auch an der Versammlung, wie wichtig der Einsatz möglichst vieler Gemeindemitglieder in der kirchlichen Arbeit sei. Es sei aber auch nötig, sich den Herausforderungen im Alltag zu stellen, Altes loszulassen und neue Wege zu beschreiten. Dabei erwähnte er speziell den Begegnungsraum im hinteren Teil der Kirche, mit dessen Weiterentwicklung sich die Kirchbürger an einem offenen Gemeindeabend im abgelaufenen Jahr auseinandergesetzt haben.
Der Begegnungsraum hinten in der Kirche wird nach zehnjährigem Provisorium definitiv ausgestaltet.
Benutzerfreundlicher Begegnungsraum
Nach zehnjährigem Provisorium wird der Begegnungsraum nun definitiv ausgestaltet. Es werden Bistrotischchen, Tische und Stühle für die Sitzecke angeschafft. Die Cafétheke erhält einen Unterbau. Es wird ein Kühlschrank angeschafft. Der Kinderbereich wird familienfreundlich ausgestaltet, die Holzkante optimiert. Die Investitionen belaufen sich auf 15'000 Franken. Auf hohe Investitionen – Sandsteinboden oder zusätzliche IV-Toilette – wird verzichtet.
Obwohl die Notwendigkeit des Begegnungsraumes und dessen Vereinbarkeit mit dem Gotteshaus von einigen Versammlungsteilnehmern erneut in Abrede gestellt wurden, genehmigte die Mehrheit den entsprechenden Kredit. Auch einem Kredit von 5800 Franken für die Sanierung des Kiesplatzes auf dem Kirchenhügel wurde zugestimmt. Gutgeheissen wurden auch die Jahresrechnung, welche mit einem Gewinn von fast 180'000 Franken abschliesst, und das Budget, welches ein Plus von gut 30'000 Franken vorsieht.

Wechsel in der Vorsteherschaft
Sabine Scherrer ist aus der Kirchenvorsteherschaft, der sie seit 2008 angehörte, verabschiedet worden. Mit elf Jahren Zugehörigkeit war sie die Dienstälteste. Sie betreute verschiedene Ressorts, zuerst Diakonie und Senioren, dann Erwachsenenbildung und Finanzen. Zusätzlich hat sie den Finanzausschuss geleitet. Als Mitglied der Synode hat Monika Markwalder, die ehemalige Präsidentin der Kirchenvorsteherschaft, demissioniert. Sie hat ihren Wohnsitz nach Altstätten verlegt und war nicht an der Versammlung anwesend.
Neu in die Kirchenvorsteherschaft sind Annette Wüst und Beat Diener gewählt worden. Annette Wüst ist verheiratet und Mutter von zwei Teenagern. Sie ist ausgebildete Drogistin und arbeitet in der eigenen Fusspflegepraxis. Beat Diener ist verheiratet und Vater von drei erwachsenen Kindern. Er hat seine Schul- und Ausbildungszeit in Uzwil absolviert und ist Berufsbildner Polymechanik bei der Firma Bühler.
Kirchenmusik: Lange Diskussion, keine Einigung
Mit ziemlicher Vehemenz äusserten sich mehrere Votanten zum Thema Kirchenmusik. Dabei prallten diametral entgegengesetzte Ansichten aufeinander. Die einen verlangten mehr traditionelle und weniger populäre Kirchenmusik. Orgelmusik gehöre zum Gottesdienst, in Uzwil aber käme sie zu wenig zum Zug und werde oft ganz verbannt, war ein anderer Einwand. Die anwesende Organistin wollte sich zum Thema äussern, bekam dazu aber keine Gelegenheit, da sie kein Stimmrecht in der Kirchgemeinde besitzt. Wenn die moderne Musik nicht ihren Platz bekomme, würden die Jungen in den Gottesdiensten bald ganz fehlen, befürchteten andere. Nach gut zweistündiger Dauer der Kirchgemeindeversammlung wurde das Thema beendet, ohne dass ein Einvernehmen zustande gekommen wäre.
Zahlen aus der Kirchgemeinde
Die Kirchgemeinde Niederuzwil zählt 3350 Mitglieder. 2615 wohnen in Uzwil, 587 in Oberbüren, 139 in Lenggenwil, 7 in Niederbüren und 2 in Oberuzwil. An der Kirchbürgerversammlung nahmen 75 Stimmberechtigte (2,24 Prozent) teil. Im vergangenen Jahr sind 19 Kinder getauft, 21 Jugendliche konfirmiert und 44 Personen bestattet worden. Trauungen gab es nicht. Mit 55 Personen war die Zahl der Kirchenaustritte nach wie vor hoch.