Hübsch, jung, sympathisch und für Scherze zu haben. Das sind Attribute, die zu Nathalie Scholz passen. Am 28. Februar 2019 wird sie als Muschelfee die Geschicke der Gemeinde Sirnach für fünf Tage von Gemeindepräsident Kurt Baumann übernehmen. So will es die Sirnacher Fasnachts-Tradition. Nathalie Scholz hat ihren ersten Muschelfee-Auftritt aber bereits am Samstagabend erlebt – nach dem Monsterkonzert der fünf Guggenmusiken. Die 29-jährige Naturliebhaberin sagt, dass sie mit der Sirnacher Fasnacht (Sifa) aufgewachsen sei und es nirgends eine bessere, fünfte Jahreszeit gebe. «Natürlich reizt es mich, einmal an einer Fasnacht in Basel oder Luzern teilzunehmen. Aber vom Virus der Sifa bin ich schon in meiner Kindheit infiziert worden.» Ihre ersten Sifa-Erfahrungen machte sie mit Einsätzen als Helferin an einer Bar. «Doch schon als Kind war es für mich das Grösste gewesen, verkleidet und tanzend mitzumachen. Zahlreiche meiner Bekannten wirkten damals schon im Gremium der Sifa mit. Da war es nur logisch, dass es auch mich gepackt hat», sagt die in Wiezikon aufgewachsene Sozialpädagogin.

Von der Muscheldame zur Muschelfee

Nathalie Scholz wohnt seit vier Jahren in St. Gallen, arbeitet in Littenheid und erkundet gerne neue Orte, Länder und Kulturen. Wenn sie aber für einmal zu Hause ist, wird gelesen, gebacken, genäht oder sich mit Freunden getroffen. «Zudem bin ich Mitglied vom Altleiterverein der Jubla Sirnach», sagt sie. Die Sifa intensiv kennengelernt hat sie durch ihr Amt als Muscheldame. «Wenn du da realisierst, was hinter den Kulissen alles passiert und das ganze Sifa-Team leistet, ist die Motivation noch grösser, ein Teil davon zu sein», sagt die Muschelfee. Obwohl in St. Gallen wohnhaft, ist sie stolz auf ihre Heimatgemeinde. Immer wieder wird ihr so ermöglicht, Altbekannte zu treffen oder auch neue Bekanntschaften zu schliessen.

Mit Zirkusmagie

Gerne erinnert sich Nathalie Scholz an ihre zahlreichen Erlebnisse an den vergangenen Sifa-Anlässen. An einen jedoch ganz besonders: «Als Muki-Turnerin waren wir damals als Pinguine am Umzug. Da ich beim Bonbon-Verteilen stets den Anschluss an meine Gruppe verloren habe, kamen hinter mir die gruseligen Hexen immer näher. Das waren so richtige Schreckmomente», sagt sie lachend. Zur kommenden Fasnachtszeit wünscht sie sich schönes Wetter, einen reibungslosen Ablauf, gute Stimmung und viele begeisterte Besucher. Und eine Portion Zirkusmagie. Denn die 26. Sirnacher Fasnacht wird unter dem Motto «Sifa’s Manege frei» stehen.

Neue Erbauer des Füürlizapfe

Marco Meuri, Sifa-Präsident, weist auf zwei Neuerungen hin. Zum einen wird es auf dem Gemeindeplatz eine neue, doppelstöckige Containerbar geben. Diese Bar ersetzt die altehrwürdige Zapfbar. Zum anderen wird der Füürlizapfen nicht mehr von den Zapfämannlis gebaut, sondern von Urs Vetsch mit seinem Team. «Ansonsten werden wir das funktionierende Konzept nicht verändern», sagt Meuri. Er kann weiterhin auf ein 40-köpfiges OK zurückgreifen. Beim Umzug mit rund 60 Nummern werden wiederum zwischen 10'000 und 15'000 Besucher erwartet.