Nachdem die Fussball-WM mittlerweile verdaut ist, gilt der Fokus wieder dem regionalen Schaffen. Am Wochenende vom 11. und 12. August starten die besten Nicht-Profi-Teams der Region in die Meisterschaft der 2. Liga interregional. Bereits jetzt zeichnen sich Konturen ab. Der FC Uzwil scheint in die Realität umzusetzen, was Trainer Sokol Maliqi bereits im Verlauf der Rückrunde angekündigt hatte: «Wir wollen nächste Saison eine Mannschaft haben, die ganz oben mitspielen spielen kann.» Die Zuzüge von Thomas Knöpfel und Andrea Lo Re sind deutliche Ausrufezeichen. Die beiden spielten bereits beim Vorgängerklub FC Gossau in der 1. Liga zusammen und wurden als «die Bomber von Gossau» bezeichnet, da sie vor einem Jahr zusammen 32 der 43 Treffer erzielt hatten. Da das Gerippe der Uzwiler Mannschaft weitgehend zusammengehalten worden konnte und Leistungsträger wie der ehemalige FC-St.-Gallen-Spieler Kristian Nushi trotz seiner bereits 36 Jahre weitermachen, ist der FC Uzwil ein ernstz zu nehmender Aufstiegs-Aspirant für die 1. Liga.

Auch die Resultate der Vorbereitungsphase lassen aufhorchen. Zum Beispiel das 6:0 gegen den Gossau ZH aus der 2. Liga regional. Gegen jenen Gegner hatte einige Tage zuvor der Challenge-League-Klub FC Wil «nur» 4:0 gewonnen. Auch der FC Gossau SG, der eine Liga höher spielt als Uzwil, wurde besiegt (2:1). Am Dienstagabend setzte es gegen Brühl aus der Promotion League eine 0:4-Heimniederlage ab, wobei alle Treffer vor der Pause fielen. Allerdings fehlten den Uzwilern Teamstützen wie Nushi, Knöpfel, Ifraim Alija oder Dario Koller ferienhalber.

Cuphit gegen Wil wirft bereits Wellen
Die Uzwiler starten am 11. August um 16.30 Uhr mit einem Auswärtsspiel bei Aufsteiger Amriswil in die 2. Liga interregional. In den Köpfen der Spieler und Vereinsosbrigen dreht sich aber bereits so manches um jenes Spiel, das eine Woche später auf der Henauer Rüti ansteht. Am Samstag, 18. August, um 17.30 Uhr macht das Fanionteam des FC Wil in der ersten Cup-Hauptrunde seine Aufwartung. «Fast jeder hat bei uns einen direkten Bezug zum FC Wil. Das ist ein super Los», hatte der Uzwiler Vereinspräsident Daniel Steuble schon kurz nach der Auslosung frohlockt. Er hat zusammen mit Trainer Sokol Maliqi im vergangenen Jahrzehnt für die Wiler gespielt.

Die nächste echte Standortbestimmung für die Uzwiler ist der Bazenheider Cup, welcher am 3. und 6. August stattfindet und die Saison-Hauptprobe darstellt. Dabei treffen die Uzwiler in der Vorrunde in je 45-minütigen Spielen auf die beiden Wiler Vereine SC Bronschhofen und FC Wil II. Das Ziel wird sein, sich in dieser 3er-Gruppe durchzusetzen und somit den Final zu bestreiten. In diesen ginge es darum, sich für die Endspiel-Niederlage des vergangenen Jahres – damals mussten sich die Uzwiler dem FC Bazenheid mit 0:2 beugen – zu revanchieren.

Trainer-Rochade mit Nebengeräuschen
Die Mannschaft aus dem unteren Toggenburg will am Heimturnier selbstredend den Titel verteidigen. In der Vo.rrunde geht es gegen die unterklassigen Wängi (2. Liga regional) und Henau (3. Liga). Alles andere als eine Finalqualifikation wäre eine negative Überraschung. Allerdings waren die bisherigen Testspielresultate der Toggenburger als Enttäuschung zu werten – auch wenn diese Partien nicht überbewertet werden dürfen. Gegen Sirnach und Bronschhofen – beides spielen eine Liga tiefer als Bazenheid – genügten jeweils vier erzielte Tore nicht, um auch nur ein Unentschieden zu holen. Das Saison-Startspiel bestreiten die Bazenheider – wie Uzwil – gegen einen Aufsteiger. Am 11. August um 17 Uhr gastiert Widnau auf dem Ifang.

Über die zweite Mannschaft des FC Wil eine Aussage zu machen, wäre verfrüht. Das älteste Nachwuchsteam der Äbtestädter hat bisher noch kein Testspiel bestritten – aber bei der Trainerwahl schon für Schlagzeilen gesorgt. Mit Fabinho wurde jener Übungsleiter verpflichtet, der zuvor bereits dem FC Sirnach mündlich zugesagt hatte. Bei den Hinterthurgauern steht nun Emilio Gesteiro an der Seitenlinie. Dieser hatte in der vergangenen Saison die U20 des FC Wil trainiert. Der Wechsel ging nicht ohne Nebengeräusche vonstatten. Beim Abgang aus Wil hatte sich Gesteiro via Facebook über fehlende Wertschätzung der Wiler Vereinsleitung beklagt. Den Saisonauftakt bestreitet das «Zwei» des FC Wil am 11. August um 16 Uhr in Zürich gegen die Blue Stars. Obwohl der Gegner neu ist, handelt es sich weder um einen Auf- noch um einen Absteiger. Die Zürcher haben innerhalb der 2. Liga interregional von der Gruppe 5 in die Ostschweizer Gruppe 6 gewechselt.