Mit einem festlichen Gottesdienst unter Mitwirkung beider Seelsorger, Pater Erich Schädler und Gregory Polishetti, nahm die Kirchgemeinde Niederwil am Samstagabend von ihrem Gemeindeseelsorger Rolf Tihanyi Abschied. Für eine festliche Umrahmung sorgten die Niederwiler Jugend mit gesanglichen Beiträgen und der Cäcilienchor. Kirchenpräsident Karl Schönenberger lobte Tihanyi ob seinem vielseitigen Einsatz, er werde in Niederwil Spuren hinterlassen.Dass Rolf Tihanyi seine Pfarrei und deren Mitstreiter liebte, zeigte sich deutlich am Verlauf der rührenden Verabschiedung. Letzte Akzente seines ausdrucksvollen Wirkens in Niederwil kamen in seiner Predigt zum Ausdruck, bezugnehmend auf das Evangelium.
Echtes Christsein fordert
In seiner letzten Predigt in Niederwil nahm Rolf Tihanyi Bezug zum vorangehenden Evangelium, wo Jesus fordert, dass die Menschen Gott an erster Stelle setzen sollen, noch vor deren Eltern. Nach Tihanyi fühlen sich Christen die sich wie Imitate verhalten schnell komisch an. Jene Christen, die sich wie Furniere als glänzende Gottessucher zeigten, wirkten bei näherer Betrachtung bald einmal oberflächlich, darunter bleibt nicht viel übrig.
„Will man echter Christ sein“, so Tihanyi, „hat das seinen Preis“. Jesu Worte „Wer seine Eltern mehr liebt als den Vater“ könne sehr fordernd wirken. Jesus an die erste Stelle setzen habe Konsequenzen. Er habe dies in seinem Wirken in Niederwil selber erlebt, wie der Ordenswunsch eines Kindes bei den Eltern Entsetzen ausgelöst habe. Auch der Wunsch zum Priesterberuf eines Jugendlichen habe das Nein der Eltern ausgelöst. Die Frage müssten wir uns alle immer wieder stellen, ob wir Imitate oder echte Christen sein wollen.
Festlicher Gottesdienst
Rolf Tihanyi erhielt einen überaus festlichen Abschiedsgottesdienst beschert. Neben dem Mitwirken beider Seelsorger der Seelsorgeeinheit, leistete auch die Niederwiler Jugend gesangliche Beiträge. Der Cäcilienchor Niederwil unter der Leitung von Ildiko von Rakassanyi hatte sich für den Auftritt zum Abschiedsgottesdienst mit einer wirkungsvollen Liederreihe vorbereitet.
Dankeschön seitens der Kirchenverwaltung
In seiner Würdigung für Rolf Tihanyi betonte Kirchenpräsident Karl Schönenberger, dass er den Gemeindeseelsorger in seinem sechsjährigen Wirken in Niederwil überaus schätzen gelernt habe. In verschiedenen Funktionen wie der Koordination des Pastoralteams, der Katechese, Religionsunterricht, Firmbegleitung und Jugendseelsorge allgemein, habe er deutliche Spuren hinterlassen. Gerade an an der Firmvorbereitung habe grossen Anteil gehabt.
Dass er für Ökumene eine gute Beziehung hatte, sei in der Zusammenarbeit mit Flawil zum Ausdruck gekommen. Spuren habe er auch bei den Ministranten und seinem Einsatz als Vertreter des Pastoralteams in der Kirchenverwaltung hinterlassen. In seinen monatlichen Predigten habe man seine starke Persönlichkeit überaus zu spüren bekommen. Dass er eine eigene Meinung vertrete und als Motivator wirke, sei für seine nächste Stelle in Zuzwil wohl eine gute Ausgangslage. Sie alle bedauerten seinen Weggang, hätten aber Verständnis für seinen Entscheid. Als Geschenk überreichte Schönenberger Tihanyi einen Gutschein für eine Stärkung auf dem nächsten Wegstück auf dem Jakobsweg.
Gerührter Rolf Tihanyi
Die herzlich formulierte Würdigung seitens des Kirchenpräsidenten hatte Rolf Tihanyi überaus rührend getroffen. Weitere herzliche Dankesworte durfte Tihanyi seitens Pater Erich Schädler und Gregory Polishetti empfangen. Unterhaltsam wirkte der Wunsch seitens Mark Hampton von der Evang. Kirchgemeinde Flawil, der Rolf Tihanyi mit einem aufgespannten Schirm beglückte. Dieser soll Ausdruck sein, dass er auch in der Zukunft unter dem Schirm des Höchsten wirken dürfe. Gute Wünsche und Geschenke erhielt Tihanyi weiter seitens der Niederwiler Jugend überreicht, beginnend mit einer Rose als Dankeszeichen.
Abschiedsapéro für letzte Grüsse
Der von der Kirchgemeinde vorbereitete Apéro auf dem Kirchplatz bot den Pfarreimitgliedern Gelegenheit, sich auch persönlich von Rolf Tihanyi zu verabschieden. Zahlreiche Umarmungen erhielt er von den in grosser Zahl anwesenden Pfarreimitgliedern.
Mit guten Gefühlen nach Zuzwil
Rolf Tihanyi wollte sich mit dem Wechsel nach Zuzwil einer neuen Herausforderung stellen. Anlässlich seiner Vorstellung in Zuzwil bekam er bekanntlich einen Vorgeschmack, welche Differenzen unter den Pfarreimitgliedern herrschten. Seine damalige Bemerkung „Ich bin erschrocken über die Zustände hier“.
Die Situation hat sich nach Rolf Tihanyi zwischenzeitlich überaus positiv verändert, wie er im Gespräch zu verstehen gab. Unterdessen habe er in vielen Schreiben, Emails und Telefonaten überaus positive Rückmeldungen erhalten. Er freue sich nun, den Neuaufbau der Pfarrei mit Start am 1. August begleiten zu dürfen. Er sei zuversichtlich, dass er die Wogen bald einmal glätten könne.
nj












