Jubiläen bieten sich an, Rückschau zu halten. Die Feuerwehr Oberbüren tat dies mit einer Bilderausstellung im Gemeindehaus. Mindestens so eindrücklich wie die Bilder waren die Schilderungen des aktiven Feuerwehrkommandanten Dieter Zimmermann und seines Vorgängers Werner Frick.
Mit seinem Gruss an die Ausstellungsbesucher verband Gemeindepräsident Alexander Bommeli den Dank für den unentbehrlichen Einsatz der lokalen Feuerwehr zu allen Tages- und Nachtzeiten. Feuerwehrkommandant Dieter Zimmermann erwähnte, dass der Grund zum Jubiläum «150 Jahre schweizerischer Feuerwehrverband» in einem Feuerwehrfest im Appenzellerland liege. Die dort ins Auge gefasste Gründung eines Feuerwehrvereins sei im folgenden Jahr 1870 umgesetzt worden. Deshalb verteilten sich die Festlichkeiten auch über zwei Jahre. Auf den Tag der offenen Depot-Tore am Freitag folge im nächsten Jahr unter anderem eine Paradefahrt von über 200 Feuerwehrfahrzeugen in Zürich und die übungsmässige Evakuierung des Bundeshauses.
Feuerwehr im Wandel
Feuersbrünste gab es schon früher. Dem Feuer mit Hilfe von Druckspritzen konnte aber erst um 1860 zu Leibe gerückt werden. Erste motorisierte Fahrzeuge und Spritzen, war von Dieter Zimmermann zu erfahren, seien in der Zeit vor dem 2. Weltkrieg zum Einsatz gekommen. Um leistungsfähige Feuerwehrkorps zu garantieren, seien alle jungen Männer zum Feuerwehrdienst verpflichtet worden. Die Oberbürer Feuerwehr mit speziellen Löschzügen für Sonnental und Niederwil habe im Maximum über 120 Mitglieder gezählt. Heute sind es nicht einmal mehr 50. Während es früher für manche Funktionen Spezialisten gab, sind die heutigen Feuerwehrmitglieder Allrounder, die in allen Bereichen zum Einsatz kommen können.
Nachhaltige Eindrücke
Werner Frick war während 16 Jahren Oberbürer Feuerwehrkommandant. Seinen Rundgang durch die Bilderausstellung verband er mit der Schilderung von Erinnerungen. So habe er für die Suche nach Ilenia zwei Wochen Ferien einsetzen müssen. Das komplette Korps sei einen ganzen Samstag lang an der Suche nach dem in Appenzell verschwundenen Mädchen im Einsatz gestanden. Später wurde seine Leiche vergraben im Oberbürer Wald entdeckt.
Das Ereignis zeigt, dass sich die Aufgabe der Feuerwehr heute nicht mehr auf Brandbekämpfung beschränkt. Die jährlich rund 40 Einsätze der Feuerwehr Oberbüren umfassen auch Verkehrsunfälle, Naturereignisse, Hilfeleistungen und Tierrettungen. Alljährliche Höhepunkte bildeten die gegenseitigen Besuche der Kameraden der Feuerwehr von Bittelschiess bei Sigmaringen.
Dorffest-Charakter in Uzwil
Die Feuerwehr Uzwil trumpfte am Freitagabend gross auf. Alle verfügbaren der rund 90 Mitglieder des Korps standen im Einsatz. Sie wurden ausserdem durch zahlreiche freiwillige Helferinnen und Helfer unterstützt. Auf dem Marktplatz konnten alle Fahrzeuge und das Korpsmaterial besichtigt werden. Das Publikumsinteresse war über Erwarten gross. Eine Warteschlange bildete sich vor dem Hubretter, welcher die Wagemutigen auf 30 Meter Höhe brachte. Die Kinder kamen auch bei spielerischen Anlagen auf die Rechnung, und die Festwirtschaft fand regen Zuspruch. Im Theoriesaal wurde mit Bildern und Gegenständen ein Abriss der Geschichte der Feuerwehr Uzwil gezeigt. Im letzten Jahr hatte die Feuerwehr Uzwil 140 Einsätze zu leisten.
Mit einem Hop-on, Hop-off-Shuttlebus konnten sich Interessierte von Depot zu Depot bringen lassen und so die Depots von Uzwil, Oberuzwil, Oberbüren, Flawil, Gossau, Wil, Jonschwil und Zuzwil besuchen.
Auch in Wil standen am Freitagabend die Feuerwehr-Tore offen. Hier ein Rundgang in Bildern: