«Den 30-Jahres-Rhythmus möchten wir beibehalten», sagt Manuel Nick, Projektleiter des Pfadiheims Wil. Damit meint Nick die Zeitabstände zwischen den einzelnen Renovierungen des im Jahr 1957 erbauten Gebäudes. Denn im Jahr 1986 wurde das Haus das letzte Mal saniert. Ein Totalumbau sei also dringend notwendig.
Nach Angaben von Projektleiter Nick hat man bereits am Samstag, 30. März, mit den Ausräum- und Abbrucharbeiten begonnen. «An den letzten beiden Samstagen haben etwa 25 Personen – darunter Pfadpfinder und Eltern – das bestehende Haus komplett ausgeräumt, Holzwände ausgerissen und Fenster herausgenommen. «Wir haben vier Mulden gefüllt», erzählt Nick. Und: «Ausserdem haben wir sechs Holzschichten aus den Wänden herausgerissen und dabei Erinnerungsstücke unseres über 60-jährigen Pfadiheims gefunden.» Alte Fotos und Zeitungsartikel aus früheren Jahrzehnten seien zum Vorschein gekommen.
Grösse der Räumlichkeiten bleibt bestehen
«Etwa in einem Jahr soll das neue Pfadiheim offiziell eröffnet werden», sagt Nick. Dann könne es auch wieder vielfältig genutzt werden. «Im Grossen und Ganzen bleibt die Grösse der einzelnen Räume und die Raumplanung gleich», so Nick. 30 Schlafplätze wird das neue Gebäude bieten – zwei Zimmer für jeweils zwölf Personen und ein Zimmer für sechs Personen. Der Aufenthaltsraum bietet Platz für Veranstaltungen mit bis zu 40 Personen. Von der Küche aus könne man auch im neuen Gebäude das Essen in den Aufenthaltsraum reichen. Eine von den drei Nasszellen mit Dusche und WC wird behindertengerecht sein. «Der Eingangs- und Garderobenbereich wird sehr grosszügig ausfallen.»
In den vergangenen Wochen und Monaten ist das Bauprojekt des neuen Pfadiheims laut Nick vorangeschritten. «Wir haben auch andere Pfadiheime besucht. So konnten wir herausfinden, was wir wirklich brauchen und was unser Verein gut findet», erklärt der Projektleiter. Das achtköpfige Projektteam der Pfadi habe für den Umbau zwar das nötige Wissen, «aber nicht die dafür benötigte Kapazität». Deshalb hat die Pfadi bei der Ausarbeitung der Baupläne professionelle Unterstützung vom Kirchberger Architekturbüro Skizzenrolle erhalten. «Hierfür haben wir bereits vergangenes Jahr die Baubewilligung erhalten», sagt Nick. Eine grosszügige Unterstützung sei auch vom lokalen Gewerbe gekommen. «Mit Hilfe von Unternehmen wie der Stutz AG und S. Müller Holzbau konnte das ganze Bauprojekt optimiert werden», führ Nick weiter aus.
Umbau Dank Spendengelder möglich
Auslöser für die Planung des Pfadiheim-Umbaus war das 150-Jahr-Jubiläum der St. Galler Kantonalbank. Im Rahmen des grossen Jubiläums unterstützt die Bank verschiedene Projekte in der Region – so auch den Umbau des «Roten Ziegels». «Mit 100'000 Franken hat uns die Kantonalbank grosszügig unterstützt», betont Projektleiter Nick. Die Finanzierung des Umbaus ist mittlerweile gesichert. 98 Prozent der benötigten Gesamtsumme sind beisammen, nämlich 960 748 Franken von den benötigten 980 000 Franken. Etwas weniger als 20 000 Franken fehlen noch. Zur Erinnerung: Anfang Januar fehlte den Pfadfindern noch rund 150 000 Franken. «Trotzdem können wir mit dem Umbau starten», sagt Nick. Denn beispielsweise am Inventar wie der Küche könne man sparen. Ausserdem würde das Gewerbe den Umbau des Pfadiheims unterstützen.