Es ist ein ungewohntes Bild, wenn auf dem St. Galler Bahnhofplatz plötzlich ein blauweisser Bus von Wil Mobil auf Gäste wartet. Ansonsten dominiert dort das Schwarz-Rot der Verkehrsbetriebe St. Gallen und das Gelb der Postautos. Doch warum dringen die Wiler Busse plötzlich in fremdes Gebiet vor? Während der Sommerferien – also zwischen dem 6. Juli und dem 9. August – finden zwischen den Bahnhöfen St. Gallen Haggen und Herisau Gleisbauarbeiten statt, so dass auf jenem Abschnitt keine Züge verkehren können. Die Reisenden müssen mit Bussen vorliebnehmen – oder von St. Gallen via Gossau nach Herisau reisen. «Die Bahnersatz-Fahrten werden in Zusammenarbeit mit Postauto und Regiobus gefahren, wobei die blauweissen Wil-Mobil-Busse nur Direktkurse von St. Gallen nach Herisau fahren», sagt Hans Koller von Wil Mobil. Es stehen zwei Gelenkbusse und vier Mitarbeiter von Wil Mobil im Einsatz, um den Bahnersatz stemmen zu können.

Doch mit dem Zug können die Wiler Busse zeitlich nicht mithalten. Für die Fahrt von der einen Kantonshauptstadt in die andere werden 17 Minuten eingerechnet. Das ist ziemlich genau doppelt so lange wie eine Zugfahrt zwischen St. Gallen und Herisau dauert.

Es kommt immer mal wieder vor, dass Wil Mobil in «fremdes Territorium» vordringt. So zum Beispiel in den vergangenen Jahren während Gleisbauarbeiten auf den Strecken von Wil nach Wattwil oder Frauenfeld.