Es war die erste Vernissage in der neuen Galerie am Gleis an der Bahnhofstrasse 77 in Uzwil. Aber noch keine offizielle Eröffnungsfeier. Diese wird im Vorfeld des Uzwiler Herbstmarktes stattfinden. Dennoch ist der Umzug der Galerie zur alten Bank von der Henauerstrasse 20 in Niederuzwil an den neuen Standort in Uzwil vollzogen. Und die erste Ausstellung in den neuen Räumen ist einem einheimischen Künstler gewidmet.

Ruben Brogna ist als Sohn italienischer Einwanderer in der Schweiz geboren. Die Kunst sei für ihn ein Mittel, seine Eindrücke und Emotionen dem Betrachter mitzuteilen, sagt er von sich selber. Auf Reisen – auf physischen und in der Phantasie – sammle er Eindrücke, welche er in seinen Werken widergebe. Im Verlauf der Jahre habe er viele Stile und Techniken ausprobiert. Im Zentrum der Ausstellung stehen Werke in der Mischtechnik «Scretched Photography». 


Foto, Skizze und Ölfinish

Grundlage ist eine durch den Künstler gemachte Fotografie. Brogna zeichnet sie ab und scannt sie ein. Im Computer legt er dann Foto und Zeichnung übereinander und druckt das Ergebnis auf eine PVC-Leinwand aus. Den Ausdruck bearbeitet er abschliessend mit Ölfarben. Durch die digitale und die manuelle Bearbeitung verwische er die Grenze zwischen Fotografie und Malerei, zwischen dem Abbild von Realität und Fiktion, sagt Brogna. Damit gebe er seinen Werken etwas Flüchtiges, Vorläufiges.

Wenn Ruben Brogna nun der erste Künstler ist, der in der neuen Galerie ausstellt, so ist es aber nicht seine erste Ausstellung in Uzwil. Vor fünf Jahren waren seine Werke in der Galerie zur alten Bank zu sehen. Anja Nützi nahm in ihrer Laudatio auf diese Ausstellung Bezug. Sie stellte fest, dass Brogna und seine Kunst mittlerweile globaler geworden seien. Die damalige Ausstellung sei für ihn das Sprungbrett gewesen, um mit seiner Kunst in die Welt zu ziehen. Seine Kunst sei überall zu sehen. Zeitgleich mit der Uzwiler Ausstellung zeige auch eine Galerie in Barcelona seine Werke. 

Seine Technik «Scretches Photography» baue auf Reproduzierbarkeit und Einmaligkeit auf. Die digitale Fotografie sei beliebig reproduzierbar. Durch die Weiterbearbeitung bekämen seine Werke aber eine unverwechselbare Einmaligkeit. An dieser Technik werde der Künstler  weiterfeilen, ist Anja Nützi überzeugt. Als Weiterentwicklung gegenüber der Ausstellung vor fünf Jahren führte Anja Nützi  an, dass der Künstler Aspekte und Effekte der Fotografie, beispielsweise Lichtreflexe, hervorhebe. Daraus ergäben sich Kontraste, die in der Fotografie nicht vorhanden gewesen seien. Wichtig seien Brogna aber immer die Inhalte. Als Liebhaber von Städten, allen voran Barcelona, vermeide er Orte und Momente an ausgetretenen Touristenpfaden.


Die Galerie am Gleis ist an folgenden Tagen und Zeiten geöffnet: Donnerstags von 18 bis 20 Uhr, samstags von 10 bis 12 Uhr und von 14 bis 17 Uhr sowie sonntags von 14 bis 17 Uhr. Zusätzlich steht die Galerie während des Herbstmarktes am Freitag, 27. September, von 11 bis 19 Uhr und am Samstag, 28. September, von 10 bis 16 Uhr offen.