Von der Sonne beschienene Räume und Spotlichter auf den Ausstellungsobjekten brachten an der Vernissage die von Annette Grunert geschaffene Farbenpracht so richtig zur Geltung. Barbara Böhi hiess die Vernissage-Besucher willkommen. Anja Nützi würdigte in ihrer Laudatio die Qualtäten der Künstlerin und ihrer Werke. Andy Hafner umrahmte den Anlass musikalisch auf dem Jazzpiano.
Ein «farbiges» Leben
Annette Grunert ist im Toggenburg aufgewachsen. Seit dem vierten Lebensjahr habe sie fast immer gemalt, schreibt sie auf ihrer Homepage. Beruflich steht sie gewissermassen in einer Familientradition, Vater und Mutter waren Textildesigner. Sie lernte Koloristin und Textildesignerin und befasste sich im Zeichen der Mode täglich mit Farben. 25 Jahre hat sie im In- und Ausland gearbeitet. Seit vier Jahren ist sie freischaffend und malt im eigenen Atelier direkt am Bodensee. Ihre Welten zu malen, sei für sie wie Tagebuch schreiben.
Einfache Materialien
«Freut euch an den Bildern.» Mit dieser Aufmunterung habe sie eigentlich das Wichtigste gesagt, begann Anja Nützi ihre Laudatio. In Annette Grunert habe sie eine ausgesprochen unprätentiöse Künstlerin kennengelernt. Ihre Person halte sie bescheiden im Hintergrund. In den Mittelpunkt stelle sie die Farben, die sie zum Leuchten bringe, wozu sie auch Lacke verwende. Als Grundlage verwende sie meist einfaches Industriepapier.
Das Motto der Ausstellung «Millefiori» habe Annette Grunert bei den venezianischen Glasmalern entlehnt. Was diese mit bunten Glasscherben schafften, erreiche sie durch das Zusammensetzen von vielen tausend farbigen Papierteilen zu einem Bild. Die so geschaffenen Bilder erinnerten an die Werke von Piet Mondrian, grosse, raumgreifende Bilder, bei denen die Konstruktion im Zentrum stehe. Das treffe auch für Annette Grunert zu. Sie male zwei Bilder, schneide sie auseinander und setze sie zu einem neuen Bild zusammen. Damit verwebe sie sozusagen zwei Weltbilder zu einem neuen. Ihre Welten stelle sie oft als Kugeln dar, oft aber auch flächig, linear. Die symbolische Bedeutung der Bilder trete in den Hintergrund.
Die Freude an der Farbe komme auch in den ausgestellten Dingen des Alltags zum Ausdruck: Häschen, Foulards, Sitzbezüge und Schuhe.
Dauer und Öffnungszeiten
Die Ausstellung dauert bis zum 7. April. Sie ist jeweils donnerstags von 18 bis 20 Uhr, samstags von 10 bis 12 und von 14 bis 17 Uhr sowie sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet. Die Künstlerin wird an den beiden Sonntagen, 24. und 31. März und an der Vernissage anwesend sein.