Erster gegen Letzter – so lautet die Affiche beim kommenden Auswärtsspiel des FC Wil auf der Neuenburger Maladière. Was nach einer sehr deutlichen Angelegenheit klingt, könnte sich zu einem harten Kampf für beide Mannschaften entwickeln. Aufstehen, abschütteln und weitermachen muss für die Wiler nach dem Gastspiel in Winterthur die Devise lauten. Wer über 90 Minuten 60% Ballbesitz und 22 zu 3 Tore verzeichnet ist kein verdienter Verlierer, sondern der Pechvogel der Woche. Auch wenn der Fust dieser Niederlage überwiegt, sollte man sich im Klaren sein, dass das wohl doch eine der besten Saisonleistungen war.

Die Äbtestädter agierten in Winterthur mit viel Laufbereitschaft und schönem, schnörkellosen Kurzpassspiel. Der Auftritt dieser jungen Mannschaft hatte eigentlich wenig mit einem Abstiegskandidaten zu tun. Der FC Wil wird in Neuenburg gut daran tun, sich an die positiven Dinge aus den letzten Spielen zu erinnern und diese Stärken wieder abzurufen.

Souveräner Leader

Ohne Zweifel stehen die Neuenburger zurecht an der Tabellenspitze. Das ist kein Zufall, sondern das logische Resultat professioneller und gut strukturierter Arbeit. Nach dem grossen Absturz in die Bedeutungslosigkeit des Schweizer Fussballs, klopft Xamax nun wieder an die Tür der Raiffeisen Super League.

Nur wenige Mannschaften haben es geschafft, die Equipe von Trainer Michel Decastel in Bedrängnis zu bringen. Der Aufsteiger Rapperswil-Jona und der FC Wil gehören zu diesem erlesenen Kreis. Zwar haben die Ostschweizer das Hinspiel in der IGP Arena mit 0:1 verloren, die Art und Weise war beeindrucken. Fast 45 Minuten spielte das Heimteam in Unterzahl, kam aber trotzdem zu zahlreichen Torchance und wäre der verdiente Sieger dieser Partie gewesen.

Den Anschluss nicht verlieren

Hätte, wenn und wäre gewinnen keine Punkte. Das Team aus dem Wiler Südquartier ist in den letzten drei Spielen vor der Winterpause gefordert. Es müssen dringend Punkte her, um den Anschluss nicht zu verlieren oder um sogar einen Mitstreiter noch zu überholen. Sicherlich gibt es dafür einfachere Aufgaben als ein Auswärtsspiel im Stade de la Maladière.

Der FC Wil wird sich mit Sicherheit davor hüten, in Neuenburg in das offene Messer zu laufen. Trotzdem wird man gefordert sein, denn wer punkten will muss Tore schiessen. Die schwerste Aufgabe wird wohl das Finden der richtigen Balance zu sein. In Winterthur hat die Mannschaft dieses Qualitätsmerkmal deutlich unterstrichen. Es wäre ihnen zu gönnen, wenn dies am Samstag endlich mit drei Punkten belohnt wird.

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Darf der Wiler Anhang in Neuenburg jubeln?