Von den 1668 stimmberechtigten Einwohnern waren gerade mal 157 zur Versammlung erschienen. Das sind 9,35 Prozent. Obwohl dies einer verhältnismässig hohen Stimmbeteiligung entspricht, blieben neun von zehn stimmberechtigte Wilener der Versammlung fern. Gemeindepräsident Kurt Enderli verabschiedete als erstes die beiden abtretenden Gemeinderäte Ursula Burtscher und Philipp Granwehr. Zwei Amtsdauern, sprich acht Jahre, waren beide im Gremium tätig und haben einige Projekte erfolgreich lanciert und abgeschlossen. Die beiden Nachfolger Rebekka Bannwart und Alfred Sopeye Wenger werden am 1. Juni das Amt antreten.
Im Vorfeld der Gemeindeversammlung waren Leserbriefe zum Thema Gaspreiserhöhung erschienen. Bruno Senn attestiert der Gemeinde Wilen schlechte Informationspolitik und ungerechtfertigte Erhöhung des Gaspreises. An der Versammlung sind denn nebst Bruno Senn noch weitere Votanten aufgestanden, um gegen diese Nutzungsabgabe zu votieren. Kurt Enderli entgegnete mit der Begründung, dass alles juristisch abgeklärt worden sei. Die Abgabe sei rechtens und die Einwohner auf mehreren Kanälen rechtzeitig informiert worden. Nach langer Diskussion schlug Oliver Gehrer vor, einen Antrag an die Gemeinde zu stellen mit dem Wortlaut: «Der Gemeinderat wird beauftragt, bis spätestens zur nächsten Gemeindeversammlung einen Gebührentarif für den gesteigerten Gemeingebrauch bezüglich Netzdurchleitungsgebühren Gas vorzulegen.» Grossmehrheitlich wurde diesem Antrag zugestimmt.
Steuerfuss-Senkung trotz grosser Bauvorhaben
Gegen diverse geplante Strassensanierungen hatten die Stimmbürger keine Einwände. Auch das revidierte Hochwasserschutzprojekt gab nur noch wenig zu reden. Der neue Vorschlag, den Huebbach mittels einem rund einem Kilometer langen Microtunnel dem Alpbach zuzuführen, fand Zustimmung. Einzig ein Votant meinte, dass die Gemeinde Sirnach «viel zu gut davonkäme» und so das Problem Huebbach elegant abgeschoben hätte.
Das Budget 2019 rechnet mit einem Verlust von rund 67'100 Franken, was bei einem Eigenkapital von über 2,8 Millionen Franken zu verantworten sei. Der Steuerfuss kann somit von 46 auf 42 Prozent gesenkt werden. Dies wurde von der Versammlung einstimmig gutgeheissen.

