Nach dem letztjährigen Zusammenschluss der drei Spitexvereine Wil-Land, Uzwil und Oberuzwil-Jonschwil-Lütisburg lud der Verein Spitex Region Uzwil alle Mitglieder der ehemaligen Vereine zur ersten Mitgliederversammlung ein. Präsident Alexander Bommeli begrüsste in der Mehrzweckhalle Niederwil über 180 interessierte Mitglieder und Gäste, nachdem rund 2750 Einladungen versendet wurden. Die Versammlung fand erstmals um die Mittagszeit statt, weil die Spitex vor dem geschäftlichen Teil ein Mittagessen offerierte.
Haupttraktandum war die Wahl einer neuen internen Geschäftsprüfungskommission gemäss den Vereinsstatuten. Als Kandidaturen lagen die drei Vorschläge Isabel Hollenstein aus Niederhelfenschwil, Patrick Schiegg aus Henau und Caroline Tribelhorn aus Oberuzwil vor. Alle drei bringen die fachlichen Voraussetzungen für die GPK mit und wurden einstimmig gewählt. Als professionelle externe Kontrollstelle wählte die SRU die PWC AG, St.Gallen.
Grosse Herausforderungen
Alexander Bommeli sagte zu Beginn: „Die Betreuung pflegebedürftiger Menschen jeden Alters fällt in den Zuständigkeitsbereich der Politischen Gemeinden. Aufgrund der steigenden Bevölkerungszahlen der über 65-Jährigen stehen wir vor grossen Herausforderungen.“ Dies führe zu einem Bedarf nach stärkerer Professionalisierung der Strukturen. Der Verein SRU beschäftige rund 70 Mitarbeitende und decke ein Einzugsgebiet von 38‘000 Einwohnern ab. Aus Sicht des Vorstandes sei der Verein seit dem offiziellen Start am 1. Januar 2019 gut unterwegs. Bommeli äusserte seine Überzeugung, dass der richtige Schritt in eine erfolgreiche Zukunft gemacht worden sei. „Unsere Mitarbeiterinnen meistern die Herausforderungen mit sehr guter Leistung auf hohem Niveau. Die Akzeptanz in der Bevölkerung ist sehr gross.“
Positive Erkenntnisse
Die neue Geschäftsführerin Regula Fitze bezeichnete den Start in die Tätigkeit der Spitex Region Uzwil als erfolgreich, wenn auch in gewissen Bereichen wie EDV oder Telefon anfänglich noch nicht alles wunschgemäss funktioniert habe. Vor ihrer Einsetzung als Geschäftsführerin war sie Stützpunktleiterin der Spitex Oberuzwil-Jonschwil-Lütisburg. Der Sitz der SRU-Geschäftsstelle ist an der Gerbestrasse 1 in Oberuzwil. Als Neuerungen erwähnte Fitze die Vereinheitlichung der Mitgliedschaften, die vor der Fusion unterschiedlich waren. Auch im Mitarbeiterinnen-Team gab es Änderungen. So wird mit einheitlichen Dienstzeiten und Codierungen gearbeitet sowie in einheitlicher Berufskleidung und Anschrift. Den Mitarbeitenden stehe ein internes Weiterbildungsprogramm zur Verfügung. An einem ersten Anlass sei das Thema „Betriebliche Sicherheit, Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz“ behandelt worden.

Fachkompetente Dienstleistungen
In der der Geschäftsleitung der SRO sind neben Regula Fitze die Leiterin des Teams Oberbüren Doris Petersen, die Teamleiterin Oberuzwil Patricia Mojzisek, Helen Bühler vom Team Uzwil sowie Administrationsleiterin Margrit Schönauer. Als Ziele formulierte Regula Fitze ihre Vorstellungen: „Allen Bürgern der acht Gemeinden unseres Einzugsgebiets möchten wir fachkompetente, professionelle Dienstleistungen im pflegerischen oder hauswirtschaftlichen Bereich anbieten. Damit können Pflegebedürftige so lange wie möglich zu Hause leben.“ Man wolle aber auch ein attraktiver Arbeitgeber für gute und kompetente Mitarbeitende sein. Aktuell nähmen in den acht Gemeinden 362 Klienten die Dienstleistungen der Spitex Region Uzwil in Anspruch. Mit dem Schlusssatz „Wir haben Zeit, und wir nehmen uns Zeit“ beendete Fitze ihre Ausführungen.
Palliative-Care-Forum geplant
Vorstandsmitglied Stefan Frei informierte über die Bestrebungen einer Kerngruppe zur Bildung eines Palliative-Care-Forums in der Region Uzwil. Bisher sei diese Region ein weisser Fleck auf der Karte des Kantons gewesen, der zusammen mit den Gemeinden für die Umsetzung verantwortlich sei. Der Kerngruppe gehören folgende Personen an: Patricia Mojzisek, Spitex SRU; Regula Fitze, Spitex SRU; Peter Schudel, Hausarzt; Ernst Grau, Pflegeleiter; Ingrid Krucker, katholische Seelsorge; Richard Böck, evangelische Seelsorge, Stefan Frei, Gemeindepräsident; Peter Baumgartner, Pro Senectute und Katharina Linsi, Palliative Ostschweiz. In einem kurzen Rollenspiel wurde eine mögliche Situation dargestellt, in der ein Palliative-Care-Forum Hilfe bieten könnte. Dieses Forum ist auf die Unterstützung von freiwilligen Helferinnen und Helfer angewiesen, wie Patricia Mojzisek sagte. Solche Freiwilligeneinsätze für Hospizdienste bei Kranken und Sterbenden könnten über die Spitex oder die Pro Senectute angemeldet werden. Beim Palliative Care gehe es um Betreuung und Begleitung der Betroffenen, während die Pflege die Spitex übernehme, informierte sie.