Mit Toni Kurmann kehrte ein ehemaliger Mitbürger nach Oberbüren zurück. Der Jesuiten-Pater hat als Sohn der ehemaligen Käserfamilie Anton und Maria Kurmann-Buob seine Wurzeln in der Fürstenländer Gemeinde. Vor sechzehn Jahren feierte der spätberufene Theologe in der St.Ulrich-Kirche seine Primiz. Nun konnte er mit vielen Freunden und Bekannten zusammen den Festgottesdienst zum Patrozinium des Kirchenpatrons mitfeiern. In seiner Heimatkirche durfte er die Festpredigt halten. Der Niederbürer Pfarradministrator Pater Gregory Polishetti leitete in Konzelebration mit Pater Erich Schädler und Pater Toni Kurmann die Eucharistiefeier. Nach der Messe pflegten die Pfarreiangehörigen bei Traumwetter die Gemeinschaft im Freien weiter. Der Pfarreirat organisierte einen Apéro mit Grillwürsten und Getränken.

Musikalische Bereicherung

Den musikalischen Teil des Festgottesdienstes gestaltete der Kirchenchor unter der Leitung von Ruth Stolz mit der stimmungsvollen „Spatzenmesse“ von W.A. Mozart und dem „Lied der Freude“ von Ludwig van Beethoven und dem Text der Schweizer Benediktinerin Silja Walter. Die Chorleiterin konnte für die Aufführung der populären Werke auf zusätzliche Stimmen aus anderen Chören der Seelsorgeeinheit sowie eine starke Orchester- und Orgelbegleitung zählen. Im Chor wirkten rund 40 Frauen und Männer mit. Als „Spatzen-Messe“ bekannt geworden, verdankt die “Missa C-Dur”, KV 220, ihren Namen den an Vogelgezwitscher erinnernden Violinfiguren beim „Hosanna“ des „Sanctus“ und „Benedictus“. Wolfgang Amadeus Mozart komponierte das bekannte Werk vermutlich Ende 1775.

Glanzvolle Aufführung

Der verstärkte Kirchenchor überzeugte durch das beeindruckende Stimmvolumen in allen Stimmlagen. Das ad hoc-Orchester war in Oberbüren neben der Orgel mit elf Streichern und mit Trompete und Pauke besetzt. Diese grosse Streichergruppe brachte das musikalische Vogelgezwitscher beim Sanctus und Benedictus ausgezeichnet zum Ausdruck. Die Orgelbegleitung lag in den Händen (und Füssen) von Cornel Weibel. Er spielte zum Einzug die Ouverture der Komposition “Feuerwerkmusik” von G. F. Händel. Als krönenden Abschluss spielten der Organist und der Trompeter Wolfgang Dautel das ausdruckstarke Stück “The Prince of Denmark” von Jeremiah Clarke. Die zuhörenden Gottesdienstbesuchenden äusserten sich beim Apéro sehr beeindruckt und begeistert von der Aufführung.

Kirche schätzen und lieben

In seiner Predigt sprach Pater Toni Kurmann die Beziehung zur Kirche an. Der heilige Ulrich sei als Sohn eines deutschen Adligen im Kloster St.Gallen erzogen worden. Dabei bestärkte ihn die heilige Wiborada in der Bedeutung der menschlichen Beziehungen zum Glauben und zu Gott. Um die gute Tradition des Glaubens besser zu verstehen, seien die Gottesdienste mit Predigt, gemeinsamem Gebet und berührender Musik hilfreich, betonte der Prediger. Im Bezug auf das heutige Evangelium wies Pater Toni auf die magische Zahl zwölf hin, die in der Bibel immer wieder vorkomme. Jesus scharte zwölf Apostel um sich, er heilte eine seit zwölf Jahren schwerkranke Frau und erweckte ein zwölfjähriges Mädchen aus dem Todesschlaf. Diese Wunder seien geschehen nach starker Bezeugung des Glaubens und Vertrauens. Die grosse Veränderung in der heutigen Gesellschaft und in der Kirche verlange eine Rückbesinnung auf die traditionellen Werte des christlichen Glaubens. „Es braucht Menschen, die in der Kirche Verantwortung übernehmen und es gilt, einander und der nächsten Generation den überzeugten Glauben zu geben“.