Gemütliches Zusammensein war am Freitagabend zum Dankesanlass im Rössli Niederwil angesagt. Der Apéro zum Auftakt ermöglichte regen Austausch zwischen Kirchenverwaltungsrat, Pastoralteam und den vielen Helferinnen und Helfern. Die Liste der mehrheitlich unentgeltlich Wirkenden ist gross. Von den exakt 100 Mitarbeitenden waren deren 70 der Einladung gefolgt. Diese teilen sich nicht weniger als 45 Einsatzbereiche. Darunter ist auch der Bereich «Ökumene», ein Zusammenwerkten mit der Evang. Kirchgemeinde Flawil. 


Die Kirche lebt von Freiwilligen

Kirchverwaltungspräsident Karl Schönenberger betonte in seiner Begrüssung, dass die Kirche gerade mit der grossen Zahl Freiwilliger Leben bewirke. Dass ihm ein Jedes in diesem Team wichtig ist, zeigte sich mit der persönlichen Begrüssung der Anwesenden. Das kirchlich äusserlich sichtbar wirkende Pastoralteam kann auf viele verborgene Helferinnen und Helfer zählen wie die Bereiche Chinderfiir, Bibelgruppe, Jugendtreff, Sternsingen, Seniorenbetreuung, Palmen binden, Suppentag usw. Auf der Liste finden sich auch Spezialisten wie den Allrounder fürs Osterfeuer oder den Glockenschmierer.

Pastoralassistent Eric Jankovsky nahm sich in seiner Begrüssung dem Begriff «Danke sagen» an. Danke komme von Denken, was auch bedeute, etwas von Herzen geben. Unter Wipikedia finde sich eine Erklärung: «Wohlwollende Erinnerung für Hilfestellung», ohne Unterschied für spezielle Dienste oder Selbstverständlichkeiten. Danken soll man nicht allein im Rückblick, sondern auch für das was kommen werde. Zusammen mit Chorleiterin Ildiko von Rakssanyi wurde das Tischgebet singend vorgetragen, bevor das Essen serviert wurde. 


«Zusammenbringen was zusammen gehört»

Der Dankesanlass wurde zugleich Auftakt für das Projekt «Generationenkirche Niederwil». Gut sichtbar wird während zweier Wochen im Advent auf dem Kirchplatz eine sogenannte Adventjurte aufgestellt. Im 50 Personen fassenden Zelt finden vom 2. Bis 16. Dezember täglich verschiedenste Anlässe statt, welche mit Schwerpunkt «Zusammen Feiern» für alle Bedürfnisse etwas bieten können. Die Anwesenden erhielten druckfrisch den Veranstaltungsflyer vorgestellt.

Zur Vorstellung des Projektes war auch eine Delegation der Evang. Kirchgemeinde eingeladen. Marianne Bruhin wies eingangs darauf hin, dass die reformierte Kirche Flwawil schon seit dem Jahr 2015 zur Generationskirche unterwegs sei und sich über 10 Jahre für die Umsetzung Zeit lassen will. Generationenkirche habe zahlreiche Ziele zum Inhalt. Sie soll Ort der Orientierung sein, Akzeptanz und Gastfreundschaft bieten, Zusammenleben fördern, attraktive Begegnungsräume bieten mit unterschiedlichen Zugängen zur Kirche. Die Nachfrage der Niederwiler Reformierten habe in Gesprächen die Zusammenarbeit mit den Katholiken ergeben. Die Adventsjurte auf dem Kirchplatz Niederwil ermögliche ein Projekt, ganz auf Niederwil abgestimmt.

Neue Wege beschreiten

Zum Projekt «Generationenkirche Niederwil» hielt Kirchenpräsident Schönenberger fest, dass in Anbetracht der rückläufigen Besucher der Gottesdienste neue Wege gefragt seien. Mit gemeinsamen Aktionen zusammen mit den Reformierten könne man der «passiven» Mehrheit, welche noch immer die Kirchensteuer abliefern, neue Wege des Mitgehens aufzeigen. Die Adventsjurte stehe am Anfang der Aktionen, weitere werden folgen. Auf diesem Weg könne die Kirche im Dorf lebensnah agieren.

Nach dem genüsslichen Pasta-Essen aus der Rössliküche folgte unter der Leitung von Mathias Gehrig ein Ratespiel in Gruppen, wo es um das Erkennen von Tätigkeiten oder Geräten über Erzählen, Zeichnen oder Vorführen ging. So erhielt der gemütliche Abend einen schwungvollen Abschluss.

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Eric Jankovsky im «Ankommen»

Seit gut einem Jahr wirkt Pastoralassistent Eric Jankovsky im Pastoralteam Niederwil. Angesprochen auf seine erste Zeit in Niederwil, sprach er von überaus wohlwollender Aufnahme. Allerdings befinde er sich noch immer in der Phase des «Ankommens». Ohne alles Bisherige umkrempeln zu wollen, suche er laufend nach positiv wirkenden Veränderungen. Zur Frage, ob er sich Frauen im Priesteramt und die Aufhebung des Zölibats wünsche, gab Jankovsky zu verstehen, dass er gewisses Verständnis habe für die Zurückhaltung in Rom ob zu erwartenden Ängsten und Unsicherheiten unter den Katholiken. Wenn er sich Veränderungen in diese Richtung wünsche, liege es jedoch an Rom, sich nicht allein von Ängsten und möglichen Unsicherheiten leiten zu lassen.

Kirchenratswahlen im 2019

Kirchverwaltungsratspräsident Karl Schönenberger steht dem Rat seit sieben Jahren vor. Sofern es die Kirchbürgerschaft wünsche, stelle er sich im kommenden Jahr zu den Erneuerungswahlen noch einmal gerne zur Verfügung. Schönenberger ist nach früheren 12 Jahren Schulpräsident eine bewährte Persönlichkeit, aktuell auch Mitglied im Kollegienrat des Bistums.

Bei den weiteren Ratsmitgliedern werde es wohl zu Rücktritten kommen. Sie wollten auf stetige Kontinuität im Rat achten im Vermeiden von grösseren Rücktrittzahlen. Im Gewinnen neuer Ratsmitglieder gehe es auch um die Eignung für die gestellten Aufgaben. Jedenfalls sieht Schönenberger zuversichtlich in die Zukunft, mit neuen Gesichtern am Erfolg des kirchlichen Lebens im Dorf beitragen zu können.